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14.06.2019:

Wasserverband legt neues Abfallwirtschaftskonzept vor


Bei der Arbeit des Wasserverbands Eifel-Rur (WVER) fällt eine Vielzahl von Abfällen mit einer Gesamtmasse von knapp 40.000 Tonnen an. Diese müssen nach den entsprechenden gesetzlichen Vorschriften, die aus den EU-Vorgaben zur Kreislaufwirtschaft resultieren, und den bestehenden technischen Möglichkeiten verwertet oder entsorgt werden. Dazu erstellt der Verband ein so genanntes Abfallwirtschaftskonzept, das nun in einer Fortschreibung für den Zeitraum vom 2019 – 2029 erschienen ist. In dem Konzept sind die verschiedenen Arten der Abfälle sowie die zu beschreitenden Verwertungs- und Entsorgungswege aufgeführt. Der WVER ist im deutschen Einzugsgebiet der Rur für Abwasserreinigung, den Unterhalt von ca. 1.900 Kilometern Fließgewässer sowie sechs Talsperren in der Nordeifel zuständig.

Der Großteil der Abfälle (94 %) entsteht alleine im Bereich der Abwasserentsorgung. Der Verband betreibt 44 Kläranlagen und betreut ca. 800 Sonderbauwerke im funktionalen Zusammenhang mit der Abwasserreinigung. Neben dem so genannten Rechengut – gröberes Material, dass aus dem ankommenden Abwasser abgetrennt wird – und Sand bleibt vor allen Dingen Klärschlamm zurück, der außer auf der Kläranlage Düren, die über eine eigene Verbrennungsanlage verfügt, in den Kohlekraftwerken der Region mitverbrannt wird. Er macht ca. 70 Prozent des Gesamtabfallaufkommens des Verbands aus. Hier zeigt sich in der Zukunft auch die größte Veränderung, die in das Abfallwirtschaftskonzept eingeflossen ist. Durch eine Änderung der bundesweiten Klärschlammverordnung aus dem Jahr 2017 sind Kläranlagenbetreiber nach einer gewissen Übergangszeit ab 2029 verpflichtet, den im Klärschlamm anfallenden Phosphor als Rohstoff zurückzugewinnen. Eine Mitverbrennung in Kraftwerken wird dann nicht mehr möglich sein. Der Wasserverband kooperiert hier zurzeit mit dem Erftverband, dem Niersverband und dem Stadtentwässerungsbetrieb Köln, um eine gemeinsame Verbrennung des Schlamms mit einer entsprechenden Menge wirtschaftlich in einer Monoverbrennungsanlage zu ermöglichen. Ebenso wird bereits jetzt über eine Deponierung von Klärschlammasche nachgedacht, um aus ihr Phosphor rückzugewinnen, wenn eine entsprechende Anlage gebaut ist.

Wesentlich geringere Abfallmengen fallen in den Bereichen Fließgewässer und Talsperren an. Dabei handelt es sich neben Grünschnitt oft auch um unerlaubt in die Natur entsorgte Abfälle wie Autoreifen, Schutt oder vermischter Müll, wie er z. B. durch achtloses Verhalten von Erholung Suchenden am Gewässer entsteht.

Die Entsorgung von Abfällen erfolgt zumeist bei zertifizierten und lokalen Verwertern. Der Verband stellt aber nicht nur eine ordnungsgemäße Verwertung oder, sollte diese nicht möglich sein, Beseitigung sicher, sondern bemüht sich im Rahmen seiner Möglichkeiten auch um die Vermeidung und Verringerung von Abfall. So wird z. B. abgetrennter Sand gewaschen, um den verbliebenen Anteil von organischem Material zu verringern und den Sand so noch geeigneter für eine Wiederverwendung etwa im Straßenbau zu machen. Ebenso wird durch den Einsatz von Rechengutpressen und Entwässerungstechniken bei der Klärschlammtrocknung die Abfallmenge um das abgeschiedene Wasser verringert. Grünschnitt aus der Gewässerunterhaltung wird nach Möglichkeit vor Ort belassen, um den natürlichen Zersetzungsprozess zu durchlaufen.

Das neue Abfallwirtschaftskonzept des Wasserverbands wird in fünf Jahren erneut fortgeschrieben und aktualisiert. Das Konzept für die Jahre 2019-2029 ist öffentlich zugänglich und kann auf der Internet-Homepage des Verbands unter www.wver.de frei eingesehen und heruntergeladen werden.

Das Abfallwirtschaftskonzept 2019-2019 finden Sie hier!