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Status: Gewässer 3. Ordnung (mündet über die Rur und die Maas in die Nordsee)

Quelle: Aachener Wald

Länge: 56 Kilometer

Mündung: bei Heinsberg-Kempen in die Rur

Zuflüsse: Haarbach, Wildbach, Broicher Bach, Amstelbach, Uebach und Beeckfließ

Besonderheiten der Fließstrecke:

  • Flusslauf wurde im Stadtgebiet von Aachen Mitte des 18. Jahrhunderts kanalisiert und versiegelt: nach einer kurzen Strecke verschwindet er in einem Kanalsystem unter der Stadt Aachen und tritt erst am nördlichen Stadtrand wieder zutage (25 Kilometer)
  • führt einen großen Anteil gereinigten Abwassers (unterhalb der Stadt Aachen beträgt der „Abwasser-Anteil“ bei Trockenwetter bis zu 74 Prozent)
  • ein Großteil des von versiegelten, städtischen Flächen abfließenden Wassers wird eingeleitet
  • Thermalquellen des Aachener Stadtgebiets wärmen die Wurm auf

Flusswasser-Nutzung:

  • Landwirtschaft

Belastung:

  • An vielen Stellen begradigt und eingedeicht

Entwicklungsziele und erste Schritte:

  • Renaturierung nach dem „Trittstein-Prinzip“

Status: Gewässer 4. Ordnung (mündet über die Inde, die Rur und die Maas in die Nordsee)

Quelle: Roetgen (heißt dort noch Grölisbach – erst ab dem Zufluss des Dreilägerbachs wird sie zum Vichtbach)

Länge: 23 Kilometer

Mündung: bei Stolberg in die Inde

Zuflüsse: Dreilägerbach (unterhalb der gleichnamigen Talsperre), Roetgenbach, Hasselbach, Mausbach, Rüstbach

Besonderheiten der Fließstrecke:

  • waldreiches Einzugsgebiet
  • grobmaterialreicher Mittelgebirgsbach
  • Beeinflussung durch die Dreilägerbachtalsperre der WAG
  • Einzwängung durch technische Ufermauern in Stolberg, wodurch die gewässertypische Dynamik der Vicht eingeschränkt und die Gefahr von Hochwässern erhöht wird.

Belastung:

  • Veränderungen des natürlichen Flusslaufs durch ein stark anthropogen geprägtes Umfeld
  • geogene Belastung mit Schwermetallen, ebenfalls mit Einfluss auf die Artzusammensetzung der Lebensgemeinschaften im Fluss
  • in der Stolberger Innenstadt teilweise Belastung durch wilde Müllablagerungen: Der Fluss wird zur „Entsorgung“ zweckentfremdet.

Entwicklungsziele und erste Schritte:

  • naturnaher Rückbau (Renaturierung) nach dem „Trittstein-Prinzip“
  • Jährliche „Grundreinigung“ der Vicht von Bewuchs und Unrat: Gewässer frei von Abflusshindernissen halten – ganz im Sinne des Hochwasserschutzes, der aufgrund der Innenstadtlage erschwert ist
  • Geschieberäumungen, da sich das Flussbett besonders durch Starkregenereignisse verändert und damit den Abfluss erschwert bzw. den Wasserspiegel erhöht

Status: Gewässer 3. Ordnung (mündet über die Rur und die Maas in die Nordsee)

Quelle: Hohes Venn/Raeren, Ostbelgien

Länge: 47 Kilometer (davon 44,5 Kilometer auf deutschem Gebiet)

Mündung: bei Jülich-Kirchberg in die Rur

Zuflüsse: Vichtbach (Einmündung bei Stolberg), Wehebach (Indetal)

Besonderheiten der Fließstrecke:

  • längster und wasserreichster Zufluss der Rur
  • kühles Wasser und viel Kies
  • bevorzugter Lebensraum von Äschen und Bachforellen

Flusswasser-Nutzung:

  • Metallgewinnung und -verarbeitung mit Wasserkraft
  • Braunkohleabbau:
  • Einleitung von Grubenentwässerungen („gesümpftem Grundwasser“)
  • Verlegung des Flusses auf einer Länge von 12 Kilometern zur Schaffung von Abbauflächen für den Braunkohletagebau Inden

Belastung:

  • Starke Begradigung im letzten Jahrhundert führte zum Verlust von Lebensraum für Tiere und Pflanzen.
  • Belastung durch Stoffeinträge von alten Halden der Industrie und des Bergbaus im Bereich von Stolberg

Entwicklungsziele und erste Schritte:

  • Naturnaher Rückbau (Renaturierung) nach dem „Trittstein-Prinzip“
  • Wiederansiedlung des Lachses gemäß der Einstufung der Inde als Lachszielartengewässer durch das Land NRW

Status: Gewässer 4. Ordnung (mündet über die Urft, die Rur und die Maas in die Nordsee)

Quelle: Ramscheid an der deutsch-belgischen Grenze

Länge: 28 Kilometer

Mündung: bei Schleiden-Gemünd in die Urft

Zuflüsse: Platißbach, Reifferscheider Bach, Dieffenbach

Besonderheiten der Fließstrecke:

Durch die 59 Meter hohe und 282 Meter lange Oleftalsperre wird die Olef zum 1,05 Quadratkilometer großen Olefstausee aufgestaut.

Status: Gewässer 3. Ordnung (mündet über die Rur und die Maas in die Nordsee)

Quelle: Schmidtheim/ Nordeifel

Länge: 46 Kilometer

Mündung: nahe Rurberg in den Obersee der Rurtalsperre

Zuflüsse: Olef, Genfbach, Kallbach, Gillesbach, Kuttenbach, Dänenbach

Besonderheiten der Fließstrecke:

Durch die 58,5 Meter hohe und 226 Meter lange Urfttalsperre wird die Urft zum 2,16 Quadratkilometer großen Urftstausee aufgestaut.

Status: Gewässer 2. Ordnung (mündet über die Maas in die Nordsee)

Quelle: Hohes Venn/Sourbrodt, Belgien

Länge: Gesamt 160,7 Kilometer (davon 130 Kilometer auf deutschem Gebiet)

Mündung: in Roermond fließt sie in die Maas

Große Zuflüsse: Urft, Inde, Wurm

Besonderheiten der Fließstrecke:

Oberlauf:

  • von der Quelle bis nach Kreuzau (Hochmoorgebiet, dann rheinisches Schiefergestein/typischer Mittelgebirgsfluss mit Kiesbänken)
  • die Talsperren der Nordeifel vergleichmäßigen die Wasserführung

Mittellauf:

  • von Kreuzau bis nach Linnich-Körrenzig (stärkeres Gefälle)
  • Wassernutzung über Mühlenteiche zur Versorgung der ortsansässigen Industrie
  • beeinflusst vom Braunkohleabbau durch Grundwassersümpfung und Wasserentnahme zur Kühlung des Braunkohlekraftwerks Weisweiler

Unterlauf:

  • von Linnich-Körrenzig bis zur Mündung in die Maas/Niederlande (Flachlandgewässer)

Flusswasser-Nutzung:

  • Betriebswasserversorgung von Industrie und Gewerbe
  • Stromerzeugung in Wasserkraftanlagen mit einer installierten Leistung von rund 30 MW
  • Rohwasser für die Trinkwasseraufbereitung durch die regionalen Wasserversorger; Versorgungsgebiete: Nordeifel, Dürener Land, Raum Aachen, Grenzregion der benachbarten Niederlande

Belastung:

  • Einleitung des häuslichen und industriellen Abwassers
  • starke Begradigung im letzten Jahrhundert führte zum Verlust von Lebensraum für Tiere und Pflanzen
  • Querbauwerke/Wehre sind teilweise unüberwindbare Wanderhindernisse für Fische und andere Lebewesen

Entwicklungsziele:

  • Erreichung einer des guten ökologischen Zustands gemäß EG-WRRL
  • naturnahes Erscheinungsbild wiederherstellen
  • ökologische Durchgängigkeit schaffen durch den Umbau der Staustufen
  • Wiederansiedlung des Lachses gemäß der Einstufung der Rur als Lachszielartengewässer durch das Land NRW

Erste Schritte zur Wiederherstellung eines guten ökologischen Zustands:

  • Abriss oder Rückbau von Wehren dort, wo technisch und ohne Nutzungskonkurrenz für die Betriebswasserversorgung möglich
  • Staubecken in Obermaubach durch einen „Fischpass“ wieder durchgängig für Fische gemacht
  • Mehrere Renaturierungsprojekten wurden bereits umgesetzt: Die Rur hat so wieder Raum für eine eigendynamische Entwicklung bei gleichbleibend gutem Hochwasserschutz.