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Gemeinsame pressemitteilung der stadtwerke Düren und des Wasserverbands Eifel-Rur: Abwasser als nachhaltige Wärmequelle – SWD und wver prüfen, welche möglichkeiten das dürener Abwasser bietet

  • Stadtwerke Düren und Wasserverband Eifel-Rur unterzeichnen Absichtserklärung für gemeinsame Machbarkeitsstudie
  • Ziel: Nutzungsmöglichkeiten der Abwärme aus Abwassersammelsystem und Kläranlage Düren-Merken aufzeigen
  • Bei positivem Ergebnis der Studie soll die nachhaltige Wärme aus Abwasser an Kund:innen der SWD geliefert werden

Wärme aus dem Dürener Abwasser für die Heizung und für die Trinkwarmwasseraufbereitung nutzen – dieses Ziel, neue Wege bei der Nutzung erneuerbarer Energien zu begehen, möchten die Stadtwerke Düren (SWD) und der Wasserverband Eifel-Rur (WVER) gemeinsam verfolgen. Deshalb haben sie jetzt einen sogenannten „Letter of Intent“ – eine Absichtserklärung – unterzeichnet, der eine gemeinsame Abstimmung von Zielen und Grundlagen für eine künftige Kooperation der beiden Unternehmen beinhaltet. Dies geschieht mit der Intention, die Wärmepotentiale des Hauptabwassersammlers und seiner Nebensammler vor dem Hintergrund der Sanierung der Abwassersammlergesamtstrecke sowie die Wärmepotenziale des Ablaufs der Kläranlage Düren-Merken für eine energetische Nutzung zu erschließen.         In diesem Rahmen wird auch über eine gemeinsame Machbarkeitsstudie gesprochen, die erforscht, welche Potentiale es gibt, die Abwärme des Dürener Abwassers für die Wärmeversorgung von Haushalten und Gewerbe zu nutzen und welche Vorteile sich daraus für die Umwelt ergeben. Die Analyse erfolgt parallel zur umfangreichen Sanierung des Dürener Abwassersystems. Bereits jetzt beginnt der WVER mit ersten Rodungsarbeiten als Vorbereitung für den Neubau des 12 km langen Hauptkanals.

„Es mag im ersten Moment vielleicht etwas eigenartig klingen, mit Hilfe von Abwasser zu heizen, aber in der Abwärme unseres Abwassers steckt so viel Potenzial, dass sie als erneuerbare Energie genutzt werden kann“, erklärt SWD-Geschäftsführerin Maria Creeten. „Wir als Energie- und Wasserversorger für Düren verstehen uns schon lange als Vorreiter für die Energiewende. Da wäre die Nutzung der Abwärme unseres Abwassers nur ein weiterer, konsequenter Baustein unserer Unternehmensphilosophie“, erklärt Creeten weiter. Um festzustellen, ob die Idee auch tatsächlich technisch und wirtschaftlich umsetzbar und ökologisch vorteilhaft ist, haben die SWD zusammen mit dem Wasserverband Eifel-Rur jetzt eine Absichtserklärung unterzeichnet und eine Machbarkeitsstudie auf den Weg gebracht. „Der Zeitpunkt ist optimal, denn wir werden jetzt ohnehin den Hauptabwassersammler, also den 12 km langen Hauptsammler, entlang der Rur Schritt für Schritt sanieren. Dabei bietet sich an, direkt eine entsprechende Wärmenetzinfrastruktur zu installieren, damit die ggf. aus dem Abwasser gewonnene Wärme in die Haushalte geleitet werden kann“, erklärt der Vorstand des WVER, Dr.-Ing. Joachim Reichert. Die ersten Vorbereitungsarbeiten beginnen bereits jetzt. Bis Februar 2024 führt der WVER dazu zwischen Winden und Kreuzau Rodungsarbeiten durch. In den kommenden Jahren wird der WVER den 12 km langen Hauptsammler, also den größten Kanal der Abwasseranlage, mit einem dreistelligen Millionenaufwand grundlegend erneuern.

Wie könnte die Abwärme vom Dürener Abwasser genutzt werden?

Das gesammelte Abwasser hat in Düren derzeitig ganzjährig eine Temperatur von 12 bis 30 Grad Celsius. Eine Besonderheit ist in Düren der hohe Anteil von warmen Abwässern der Industrie. Dies macht mögliche Projekte in Düren besonders vielversprechend. Um diese Wärme im Kreislauf wieder als Wärme für die Haushalte nutzen zu können, müsste der WVER Wärmetauscher an strategisch günstigen Stellen im Abwassersammler und im Ablauf der Kläranlage Merken verbauen. Diese können dem Abwasser die Wärme entziehen, die dann durch die SWD als Wärmequelle für Groß-Wärmepumpen genutzt werden kann.

In den Haushalts-Wärmepumpen würde die Wärme auf höhere Temperaturen gebracht, um hiermit Wärmepumpen zu versorgen. „Das hätte noch einen weiteren entscheidenden Vorteil für unsere Umwelt beziehungsweise die Gewässer: die Austrittwässer wären dann auch kühler und für das ökologische System verträglicher“, erklärt Reichert abschließend.

Heinrich Klocke (re.), Maria Creeten (beide Geschäftsführer der SWD) und Dr. Joachim Reichert, Vorstand des WVER bei fachlichen Erklärungen.
Dr. Joachim Reichert (li.), Maria Creeten und Heinrich Klocke bei der Unterzeichnung des Letters of Intent.

Hintergrund:

Über die Stadtwerke Düren

Mit Ökostrom und CO2-neutralem Erdgas setzen die Stadtwerke Düren GmbH (SWD) für ihre rund 60.000 Kunden aus Düren und der Gemeinde Merzenich ausschließlich auf umweltfreundliche Energie. Damit unterstreicht das Unternehmen sein Engagement bei den Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Heute sind die Stadtwerke Düren ein ganzheitlicher Energiedienstleister, bei dem Umdenken ein fester Bestandteil der Unternehmensstrategie ist.  Neben der zuverlässigen und nachhaltigen Versorgung mit Strom, Gas oder Wasser gestalten die SWD so dank zukunftsweisender Themen wie Photovoltaik, Wärme-Contracting oder E-Mobilität die Energiewende für die Menschen vor Ort aktiv mit.

Über die Beteiligungen an der Green GECCO GmbH & Co. KG sowie der Rurenergie
GmbH unterstützen die Stadtwerke Düren zahlreiche Projekte rund um den Ausbau regenerativer Energien. Das Umweltmanagementsystem der SWD entspricht der international geltenden Umweltnorm DIN EN ISO 14001, zertifiziert durch den TÜV Nord. Das Unternehmen ist zudem TSM zertifiziert. Seit 2008 wurden die SWD bis einschließlich 2022 vom Energieverbraucherportal jährlich als „TOP-Lokalversorger“ ausgezeichnet, 2020 außerdem von FOCUS-MONEY als „TOP Stromversorger Region Düren“. Die hohe Servicequalität der SWD wird seit 2018 jährlich durch die imug-Auszeichnung „TOP-Performer“ untermauert.

Anteilseigener der SWD sind mehrheitlich die Stadt Düren sowie die zur E.ON gehörende Westenenergie AG. Die SWD-Gruppe beschäftigt zusammen mit
ihren Tochterunternehmen, der Leitungspartner GmbH und der Energie-
Revolte GmbH, rund 254 Mitarbeiter, davon 16 Auszubildende.     

Für Rückfragen:
Stadtwerke Düren GmBH
Jürgen Schulz
Leiter Unternehmenskommunikation
Tel.: 02421 126-400
Fax: 02421 126 202
E-Mail: juergen.schulz@stadtwerke-dueren.de

Über den Wasserverband Eifel-Rur

Der WVER ist im deutschen Einzugsgebiet der Rur zuständig für wichtige Aufgaben der Wasserwirtschaft. Die Aufgaben umfassen die Abwasserreinigung in 43 modernen Kläranlagen,sowie den Betrieb von ca. 800 abwassertechnischen Sonnerbauwerken.  Außerdem verfügt er über 6 Stauseen in der Nordeifel, die dem Hochwasserschutz der Unterläufe, der Bereitstellung von Rohwasser für die Trinkwasseraufbereitung und den industriellen Wasserbedarf ebenso dienen wie der Energiegewinnung und touristischen Zwecken. Außerdem unterhält er ca. 1.900 Kilometer Gewässerstrecke, die er nicht nur reinigt und in ordnungsgemäßem Zustand hält, sondern auch ökologisch weiterentwickelt. Ebenso zeichnet er verantwortlich für Maßnahmen des Hochwasserschutzes an den Fließgewässern etwa durch eine Vielzahl von Hochwasserrückhaltebecken und Schutzdämmen.

Der Wasserverband versteht sich als Dienstleister für ca. 1,1 Mio.. Menschen im knapp 2.100 Quadratkilometer großen Verbandsgebiet. Durch seine Tätigkeit legt er eine Grundlage für die kommunale und gewerbliche Entwicklung, hilft bei regionalen Sicherung von Arbeitsplätzen und trägt zum Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen bei.

Der Verband verfügt in seinen operativen Bereichen über die fachlich angesehenen TSM-Zertifizierungen zur Qualitätssicherung. Er sucht die Nähe zu Wissenschaft und Forschung wie z. B. der RWTH Aachen University und anderer entsprechender Einrichtungen und kooperiert grenzübergreifend mit wasserwirtschaftlichen Einrichtungen im benachbarten europäischen Ausland.

Die klimatechnische Weitereintwicklung des Verbands ist eines seiner expliziten Ziele. Schon jetzt wird aus dem Talsperrenbetrieb und der Klärschlammvergärung umweltfreundlich Energie gewonnen. Jedoch werden in der Zukunft weitere umweltfreundliche Maßnahmen zur Energieerzeugung hinzukommen.

Der Wasserverband hat kanpp 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem handwerklichen Bereich, aus Berufen der Ingenieurswissenschaften sowie u.a. der Verwaltungstätigkeiten. In seinem modernen Ausbildungszentrum auf der Kläranlage Aachen-Soers bildet er zukunftsweisend technische Fachkräfte aus. Zurzeit verfügt er über 29 Auszubildende. Seit Kurzem verfügt er über das Siegel « Arbeitgeber der Zukunft » der DUP.

Für Rückfragen:
Wasserverband Eifel-Rur
Marcus Seiler
Stabstelle Kommunikation
Tel.: 02421 494 1541
Fax: 02421 494 99 1541
E-Mail: marcus.seiler@wver.de