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12.09.2017:

Hochwasserrückhaltebecken Kahlgracht als „Partymeile“ missbraucht

Der Wasserverband Eifel-Rur (WVER) betreibt am Nirmer Weg nahe der Unterführung der Autobahn zum Europaplatz kurz vor der Ortslage Haaren das Hochwasserrückhaltebecken Kahlgracht. Es handelt sich um ein offenes Erdbecken im Talverlauf des Haarbaches, das von diesem durchflossen wird. Es schützt Haaren bei Starkregenereignissen, die den Haarbach sehr stark ansteigen lassen können.

Das Becken verfügt über ein massives Auslaufbauwerk, das die durchfließende Wasserführung des Baches im Bedarfsfall auf ein für Haaren unbedenkliches Maß herunterdrosseln kann und überschüssiges Wasser bis zum Abklingen des Regenereignisses zurückhält.

Da ein Einstau im Becken bei entsprechender Witterungslage schnell eintreten kann, ist das Betreten des Einstaubereichs strikt verboten. Entsprechende Schilder weisen darauf hin. Trotzdem werde das Becken in letzter Zeit verstärkt als Freizeitgelände genutzt, berichtet Marcus Seiler, Pressesprecher des Wasserverbands: „Zum einen sind es Hundebesitzer, die das Beckengelände als Auslauffläche nutzen und die Tiere im Bach baden lassen.“ Hier bestünde besondere Gefahr im Bereich des Auslaufbauwerks. In den Bach sei dort eine über vier Meter tiefe Tauchwand eingelassen. Geriete ein Hund in den Sogbereich des Auslaufs, könnte er sehr schnell unter Wasser gezogen werden. Hinzu komme noch, dass sich im Becken scheinbar eine Partyszene für Raver etabliert hat. „Es werden für nächtliche Feiern Zelte, Lautsprecheranlagen und sonstige Partyutensilien herbeigeschafft“, bestätigt Frank Prömpeler, Leiter des Bezirksamts Haaren. Entsprechend beklagten sich Anwohner über laute Musik, die Polizei sei ebenfalls bereits vor Ort gewesen. Zwischen 100 und 300 Teilnehmer seien festgestellt worden. Nach den gemachten Beobachtungen müsse man davon ausgehen, dass sich die Szene über die sozialen Medien über anstehende Events informiere und dass die Betreiber der Partys diese schon fast gewerbsmäßig organisierten.

Der Wasserverband als Betreiber und Verantwortlicher für die Sicherheit des Beckens weist darauf hin, dass das entsprechende Treiben mit Platzverweisen und Ordnungsstrafen belegt werden kann. Der Bezirksamtsleiter und Mitarbeiter des Wasserverbands als Hausherr des Beckens verabredeten nun, die Lage am Hochwasserrückhaltebecken genau im Blick zu behalten. „Leider reichen Verbotsschilder nicht aus, um an die Vernunft einiger Zeitgenossen zu appellieren“, bedauerte Verbandssprecher Seiler. Deswegen würde der WVER jetzt Planungen aufnehmen, das Gelände des Beckens einzuzäunen.

Das Hochwasserrückhaltebecken Kahlgracht
Das Hochwasserrückhaltebecken Kahlgracht