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05.05.2018:

Kanalschaden am Abwassersammler in Niederau

Zu einer massiven Störung kam es gestern Abend nach 17 Uhr am Abwassersammelkanal des WVER an der Einmündung „Im Kleffert“/ „Renkerstraße“ in Düren-Niederau. Der Kanal führt das kommunale und industrielle Abwasser ab Untermaubach zur Kläranlage Düren-Merken. In unmittelbarer Nachbarschaft zu den Bahngleisen der Rurtalbahn tat sich ein kreisrundes Loch von etwa 60 cm Durchmesser auf, in dem der PKW einer Verkehrsteilnehmerin stecken blieb.

Bei näherer Betrachtung stellte es sich heraus, dass unter der Öffnung eine Art Kaverne von mehreren Kubikmetern Volumen entstanden war. Offensichtlich war der obere Teil des darunterliegenden Kanals auf einer Länge von mehreren Metern eingebrochen, wodurch das über ihm liegende Erdreich ausgespült wurde. Die alarmierte Polizei informierte umgehend die Leitstelle des Kreises Düren, der den Wasserverband Eifel-Rur als Kanaleigentümer hinzuzog.

Da nicht ausgeschlossen werden konnte, dass das Erdreich weiter einbrechen wird, musste eine umfangreiche Sperrung rund um die Schadensstelle eingerichtet werden, um Gefahren für Leib und Leben auszuschließen. Insbesondere musste umgehend der Betrieb der Rurtalbahn bis auf Weiteres eingestellt werden. Ein Schienenersatzverkehr wurde eingerichtet.

Vor Beginn der Sicherungsarbeiten richtete der WVER mit umfangreicher Unterstützung von sechs Ortsverbänden des Technischen Hilfswerks eine Abwasserumleitung über eine Stafette leistungsstarker Pumpen ein. Dadurch war es möglich, eine ununterbrochene Abwasserentsorgung für die oberhalb liegenden Siedlungsgebiete mit ca. 18.000 Einwohnern und wichtigen Industriebetrieben aufrecht zu halten. Gemeinsam mit der Feuerwehr Düren und dem DRK waren in Spitzenzeiten bis zu 70 Einsatzkräfte zur Eindämmung des Schadens für den WVER tätig.

Das wohl sukzessive abgeschwemmte Erdreich hat im unterhalb liegenden Teil des Kanals glücklicherweise nicht zu einer Verstopfung geführt. Das Trockenwetter, das auch noch die nächsten Tage anhalten soll, führt zwar dazu, dass der Kanal nicht randvoll gefüllt ist. Die Reparaturarbeiten gestalten sich jedoch außerordentlich schwierig, da der Kanal unterhalb des Grundwasserspiegels liegt und demnach permanent Wasser in die Baugrube einströmt. Derzeit wird die Schadstelle bis zu den unbeschädigten Anschlussstücken oberhalb und unterhalb freigelegt.

Der Sammelkanal wurde in der ersten Hälfte der 1970er Jahre errichtet, das betroffene Stück stammt aus dem Jahr 1973 und gehört mit zu den ältesten Kanalnetzteilen. Es verläuft entlang der Gerhard-Fuß-Straße und knickt vor der Renkerstraße, den Schienenstrang der Rurtalbahn unterquerend, in Richtung Rur ab.

Untersuchungen des WVER in der Vergangenheit hatten gezeigt, dass der Kanal in Teilen sanierungsbedürftig ist. Deswegen hat der Verband die Planungen zu einem Parallelsammler in Angriff genommen, auch um den bestehenden, dauerhaft mit Abwasser bespannten Kanal zu entlasten und sanieren zu können. Ebenso hat der Verband gerade ein Notfallkonzept erstellt, um Schäden wie dem jetzigen begegnen zu können. Die erforderliche Maschinentechnik wie z. B. große Pumpanlagen wird kurzfristig beauftragt. Diese Pumpen haben aber eine gewisse Lieferzeit, sodass der jetzige Schaden der Umsetzung des Konzepts zuvorkam. Der Wasserverband Eifel-Rur wird die Öffentlichkeit informieren, sobald weitere Erkenntnisse vorliegen.