14.05.2018:
Kanalschaden an der Renkerstraße: Erste Notmaßnahmen abgeschlossen
Nach dem Kanalschaden, der sich am Abend des 04. Mai 2018 im Einmündungsbereich der Straße Im Kleffert in die Renkerstraße ereignete, mussten Notmaßnahmen ergriffen werden, um das Abwasser aus dem Kanal in der Gerhard-Fuß-Straße abzupumpen und mit Schlauchleitungen an der Bruchstelle vorbei wieder in den intakten Kanal einzuleiten. Diese Arbeiten wurden in der Hauptsache vom THW übernommen, das, unterstützt von Feuerwehr und DRK, mit sechs Ortsverbänden zum Einsatz kam. Der Einsatz stellt eine beträchtliche Beeinträchtigung der Anwohner dar, da die Pumpen rund um die Uhr laufen. Der Abwasserkanal, der von Untermaubach kommend häusliches und industrielles Abwasser bis zur Kläranlage Düren führt, durchläuft die Gerhard-Fuß-Straße, knickt dann den Damm der Rurtalbahn in einem Linksschwenk unterquerend in die Renkerstraße ab und verläuft in dieser bis zum Ruruferradweg, wo er nun nach rechts abbiegend parallel zur Rur weiterführt.
Die Notmaßnahme konnten zum Ende der vergangenen Woche beendet werden. Der Wasserverband Eifel-Rur (WVER) als Betreiber des Abwasserkanals, der von Kreuzau-Untermaubach bis zur Kläranlage Düren führt, konnte kurzfristig ein kommerzielles Unternehmen aus den Niederlanden gewinnen, das leistungsfähigere Pumpen aufgestellt hat und das Abwasser anstelle der Schläuche nun mit einer Druckleitung transportiert. Damit kann die notwendige Pumpleistung auch im Regenwetterfall gewährleistet werden. Die kommerziellen Pumpen sind zudem mit Strom betrieben und leiser als die bisher eingesetzten Pumpen.
Zugleich wurde die Errichtung einer Heberleitung mit einem Durchmesser von 80 Zentimetern beauftragt, die in ca. vier Wochen auch die Wasserhaltung mit Pumpen ablösen wird. Sie wird von der Gerhard-Fuß-Straße aus verlegt und die gesamte Renkerstraße entlang verlaufen, bis der bestehende Kanal in den Ruruferradweg abknickt. Dort wird sie wieder im Kanal enden. Die Heberleitung unterquert zunächst den Bahndamm und wird direkt dahinter mit Stelzen auf eine Höhe von mindestens viereinhalb Metern gehoben, damit sie auch von größeren Fahrzeugen wie Lkw unterfahren werden kann. Da der Absaugpunkt im Kanal höher liegt als der Wiedereinleitpunkt, wird das Abwasser, einmal angesaugt, eigenständig durch die Leitung fließen. Die Notwendigkeit zu pumpen und die damit verbundene Lärmbelästigung entfallen dann.
Anders als in den alten Unterlagen verzeichnet, handelt es sich bei der Abwasserröhre in der Renkerstraße nicht um ein Asbest-Zement-, sondern um ein Betonrohr, das vom schwefelhaltigen Abwasser besonders angegriffen wurde. Nach der Errichtung der Heberleitung kann der dann trockengelegte Kanal in der Renkerstraße in der Folge im weiteren Verlauf in Richtung Rur eingehend inspiziert werden. Sollte sich auch hier eine schlechte Kanalsubstanz bestätigen, werden dann unverzüglich Planungen zu einer geeigneten Wiederherstellung des Kanals in Angriff genommen. Dabei wird sich herausstellen, ob der Kanal mittels so genannter Inliner-Verfahren „von innen heraus“ saniert werden kann, oder ob dieser in einer konventionellen Tiefbaumaßnahme gänzlich ausgetauscht werden muss. Dann kann auch die Renkerstraße für den Verkehr wieder einseitig in Betrieb genommen werden.
Die parallel zur Gerhard-Fuß-Straße verlaufende Rurtalbahn muss noch mindestens anderthalb Wochen mit einer Unterbrechung ihres Schienenverkehrs rechnen. An der Stelle, an der der Kanal den Eisenbahndamm unterquert, sind die Schienen bereits entfernt worden, der Damm wurde abgetragen. Am heutigen Montag beginnen Tiefbauarbeiten, um unter dem Damm zwei Leerrohre zu verlegen. Das eine Rohr wird zur Aufnahme der Heberleitung dienen. In das zweite Rohr kann bei der Sanierung des Kanals ein neues Kanalstück eingeschoben werden, ohne dass der Schienenverkehr dann nochmals unterbrochen werden muss.
Bei allen Maßnahmen stimmt sich der Wasserverband Eifel-Rur mit dem Tiefbauamt der Stadt Düren, der Rurtalbahn, dem angrenzenden Industriepark Niederau sowie mit dem benachbarten Augustinus-Krankenhaus ab. Der Verband bedankt sich besonders beim THW, aber auch beim DRK und bei der Feuerwehr für ihre große Einsatzbereitschaft. Ebenso gilt sein Dank der betroffenen Anwohnerschaft, die besonders in ihrer Lebensqualität beeinträchtigt ist. Er versichert, alle notwendigen Schritte mit der gebotenen Zügigkeit durchzuführen, um auch für sie eine schnellstmögliche Entlastung zu erzielen.