01.06.2018:
Kanalschaden in der Dürener Renkerstraße: Aufbau der Heberleitung verzögert sich
Wie berichtet wird der Wasserverband Eifel-Rur (WVER) in der Renkerstraße eine Heberleitung errichten, welche die momentane Situation der Abwasserumleitung mit Pumpen und zwei Druckrohrleitungen an der Schadensstelle im Abwassersammelkanal ablösen soll. Die Heberleitung ist Voraussetzung für eine komplette Außerbetriebnahme des Kanals in der Renkerstraße, damit dieser auf seinen Zustand und eventuelle weitere Schäden hin untersucht werden kann. Um den Heber jedoch errichten zu können, müssen an der Entnahmestelle in der Gerhard-Fuß-Straße und an der Wiedereinleitstelle am Rur-Uferradweg Schächte errichtet werden, die deutlich tiefer sind als die eigentliche Abwasserleitung. Das Abwasser sammelt sich dann an der Entnahmestelle im Schacht und wird durch die Heberleitung bis zur Wiedereinleitung ohne Pumpenleistung weiter transportiert.
Die bereits laufenden Bauarbeiten am Bahndamm der Rurtalbahn zur Verlegung zweier Schutzrohre haben jedoch gezeigt, dass es große Schwierigkeiten durch einströmendes Grundwasser gibt. Durch den verbreiteten Rurkies steht dieses im gesamten Baufeld hoch an. Es müssen daher die entsprechenden Schächte mit einer Wasserhaltung errichtet werden, eine Bauleistung, die nur von einschlägigen Spezialtiefbaufirmen durchgeführt werden kann. Da diese konjunkturbedingt ausgebucht sind, kann sich die Errichtung der Heberleitung voraussichtlich bis zu den Sommerferien verzögern.
Aufgrund der schwierigen Grundwasserverhältnisse konnte derzeit im Bereich des Bahndamms der Rurtalbahn bislang auch nur ein Schutzrohr verlegt werden, das für die Heberleitung erforderlich ist. Das vorgesehene zweite, tiefer liegende Schutzrohr für den neuen Kanal wird zu einem späteren Zeitpunkt im Pressverfahren unter dem Bahndamm vorgetrieben, ohne dass der Schienenverkehr erneut unterbrochen werden muss. Eine jetzige Verlegung hätte zu einer längeren Verzögerung bei der Wiederaufnahme des Schienenverkehrs geführt. Der Verband hat noch am gestrigen Feiertag die Baustelle am Bahndamm an die Rurtalbahn für abschließende Arbeiten zur Wiederherstellung des Schienenstrangs übergeben.
Der havarierte Sammelkanal kreuzt kurz vor der Einfahrt zum Krankenhaus Lendersdorf die Renkerstraße von Süd nach Nord. Aufgrund der noch ausstehenden Inspektion musste dieser Abschnitt aus Sicherheitsgründen durch in den Straßenbelag eingelassene Metallplatten stabilisiert werden. Da nach einer zumindest einspurigen Freigabe der Renkerstraße wieder mit einem sehr starken Verkehrsaufkommen unter anderem auch durch Schwerlastverkehr zu rechnen ist, lässt der Verband mit technischen Mitteln prüfen, ob der Untergrund hier stabil ist oder durch eventuelle Kanalschäden Ausspülungen aufweist. Erst wenn die Heberleitung errichtet ist und eine gefahrlose Nutzung der Straße gewährleistet werden kann, kann die Renkerstraße einspurig mit einer Ampelschaltung geöffnet werden.
Zur Reduzierung der erheblichen Geruchsbelastung am Schadensort hat der Verband eine temporäre Abluftbehandlungsanlage installiert, welche die Abluft aus dem Kanal Renkerstraße und der Zuleitung aus der Straße „Im Kleffert“ absaugen. Ebenso wurde gegenüber der Wohnbebauung an der Renkerstraße eine bislang ungenutzte Wiese als Parkfläche für die Anwohner ausgewiesen, da diese noch nicht zu ihren Hauseinfahrten gelangen oder vor ihren Häusern parken können. Da sich hier schon ein Missbrauch durch Fremdparker herausgestellt hat, hat der Verband zum einen Hinweisschilder ausgestellt und an die Betroffenen Parkausweise verteilt. Zum anderen ist er im Gespräch mit dem Ordnungsamt der Stadt, damit dort verstärkte Kontrollen durchgeführt, Strafmandate verteilt oder Wagen gegebenenfalls auch kostenpflichtig abgeschleppt werden.
Der WVER wird die Öffentlichkeit im Zuge der notwendigen Baumaßnahmen über weitere Entwicklungen auf dem Laufenden halten.