Sorry, your browser does not support inline SVG.

archäologische Sondierungen im Stadtgarten in Würselen

Der Wasserverband Eifel-Rur (WVER) betreibt im Stadtgarten in Würselen im Bereich der Pricker Straße das Regenüberlaufbecken (RÜB) Judenstatt. Bei starken Regenfällen hält dieses mit Niederschlagswasser vermischtes Abwasser zurück, um den Abfluss zur nachgeschalteten Kläranlage zu entlasten. Unter bestimmten, in der Betriebserlaubnis für das RÜB festgelegten Bedingungen darf aus dem Becken das mit Regenwasser verdünnte Abwasser in den Meisbach abgeschlagen werden. Dieser mündet in die Wurm.

Das RÜB ist inzwischen in die Jahre gekommen und muss saniert werden. Außerdem haben sich auch die Gewässerschutzanforderungen verschärft. Das RÜB muss deswegen um ein Regenrückhaltebecken (RRB) erweitert werden. Dadurch kann die Anzahl der Abschläge in den Meisbach verringert und die Menge des Abschlagswassers gedrosselt werden. Somit wird der Meisbach stofflich und hydraulisch deutlich entlastet.

Im Zuge des Planungsbeginns hat der Wasserverband auch die so genannten „Träger öffentlicher Belange“ um Stellungnahmen gebeten. Seites des Amtes für Bodendenkmalpflege erfolgte dabei der Hinweis, dass das Planungsgelände möglicherweise archäologisch relevante Sachverhalte aus der Römerzeit beinhalten könnte. Deswegen ist eine Untersuchung durch Sondierungsarbeiten erforderlich, bevor der Wasserverband in weitergehende Planungen einsteigt.

Die Sondierungen im zukünftigen Baubereich im Stadtgarten sollen ab dem 06. Januar 2025 beginnen und in etwa eine Woche in Anspruch nehmen. Sie sind mit der Oberen Denkmalbehörde der Städteregion Aachen und der Stadt Würselen abgestimmt. Bis zur Sanierung des RÜB und zum Neubau des RRB sind im weiteren Planungsarbeiten und Genehmigungen erforderlich. Mit einem Baubeginn ist voraussichtlich 2027 zu rechnen.



Abgabe aus der Wehebachtalsperre wird erhöht

Die ergiebigen Niederschläge im Einzugsgebiet der Wehebachtalsperre in den letzten Wochen führten zu einem entsprechenden Wasserzufluss in die Stauanlage hinein. Dadurch stieg der Wasserstand in der Wehebachtalsperre weiter an, sodass der Füllstand nun den freizuhaltenden Hochwasserrückhalteraum erreicht.

Der Wasserverband Eifel-Rur (WVER) reagiert gemäß Betriebsplan mit einer moderaten Erhöhung der Abgabe aus der Talsperre.

Am Samstag, den 21.12.2024, wird die Menge der Abgabe in den Unterlauf des Wehebachs sukzessive von derzeit 200 Liter pro Sekunde auf 500 Liter pro Sekunde hochgefahren. Falls es die Niederschläge in den kommenden Tagen erfordern, ist eine weitere Steigerung auf 1 bis 1,5 Kubikmeter pro Sekunde denkbar. Der Wasserverband erklärt, dass es sich dabei zwar um einen an der Wehebachtalsperre seltenen, aber durchaus normalen Betriebszustand handelt, der für den Flusslauf der Wehe unkritisch ist. Die notwendige Erhöhung ist mit der Bezirksregierung abgestimmt.

Nach einer Beruhigung des Zuflussgeschehens in die Talsperre werden die Stauinhalte wieder abnehmen. Dann wird die Abgabe wieder reduziert.



Das interkommunale Hochwasserschutzkonzept an Urft und Olef geht in die nächste Phase

Als Konsequenz des Hochwasserereignisses 2021 haben sich die Kommunen Blankenheim, Dahlem, Hellenthal, Kall, Nettersheim und Schleiden sowie der Kreis Euskirchen und der Wasserverband Eifel-Rur (WVER) zu einer Kooperation zusammengeschlossen, um gemeinsam den Hochwasserschutz an Urft und Olef zu verbessern. Das Projekt wird vom Land Nordrhein-Westfalen finanziell gefördert und vom WVER in enger Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern umgesetzt.

Für die Erstellung des Hochwasserschutzkonzeptes sind hydrologische und hydraulische Modelle der Gewässer und ihrer Einzugsgebiete aufzustellen. Seit Oktober ist bereits das hydrologische Modell – das digitale Abbild der Gewässereinzugsgebiete – in Arbeit. In das hydrologische Modell gehen insbesondere die Boden- und Reliefeigenschaften des Urft- und Olefeinzugsgebietes ein, um damit aus dem Niederschlag den Hochwasserabfluss in einem Gewässer berechnen zu können.

Auch für die Gewässerläufe selbst werden „digitale Zwillinge“ aufgestellt, die hydraulischen Modelle. Mit ihnen werden aus dem Hochwasserabfluss die zugehörigen Wasserstände und Überflutungsflächen berechnet. Zur digitalen Abbildung der Gewässerläufe sind die Urft und die Olef bereits vermessen worden, die Nebengewässer Diefenbach, Gillesbach, Golbach, Prether Bach und Wolferter Bach werden von Mitte November 2024 bis Ende Januar 2025 aufgenommen. Insgesamt sollen die hydraulischen Modelle bis zum Mai 2025 fertiggestellt sein.

Mit den digitalen Zwillingen können dann am Computer verschiedenste Hochwasserszenarien berechnet und potenzielle Hochwasserschutzmaßnahmen „durchgespielt“ werden. Dazu sind bereits im Vorfeld kommunale Workshops zur Erarbeitung von Maßnahmenideen mit Vertretern der Kommunen, des Kreises Euskirchen, des Naturschutzes, der Land- und Forstwirtschaft sowie der Bezirksregierung Köln und weiteren Fachexperten durchgeführt worden. Die Wirksamkeit der Maßnahmenideen werden im nächsten Schritt mithilfe der Computermodelle überprüft und zum gemeinsamen Hochwasserschutzkonzept für Urft und Olef zusammengefasst. Das Konzept soll im Jahr 2026 fertiggestellt sein.

Auf der Grundlage des gemeinsamen Hochwasserschutzkonzeptes werden dann die Gemeinden, der Kreis Euskirchen und der WVER die Maßnahmen entsprechend ihrer örtlichen Zuständigkeiten umsetzen. Auch unabhängig von der Erstellung der Grundlagendaten des Hochwasserschutzkonzeptes arbeiten die Kommunen weiterhin intensiv an der Planung und Umsetzung der bereits jetzt möglichen Direktmaßnahmen.



Umfangreiche Gehölzarbeiten am Damm des Hochwasserrückhaltebeckens Kahlgracht (Aachen-Haaren)

Der Wasserverband Eifel-Rur (WVER) wird am Hochwasserrückhaltebecken (HRB) Kahlgracht am Haarbach umfangreiche Gehölzarbeiten im Bereich des Dammes vornehmen. Bei dem HRB Kahlgracht handelt es sich um ein Hochwasserrückhaltebecken zum Schutz der Ortslage Aachen – Haaren. Die Bäume auf dem Damm bzw. in kurzer Entfernung davon stellen für den Damm ein erhöhtes Sicherheitsrisiko dar.

Es besteht die Gefahr, dass bei Sturm Bäume umstürzen und ihre Wurzeln Löcher in den Damm reißen. Dies würde den Damm destabilisieren und so die Hochwasserschutzfunktion des Damms und des dahinterliegenden Beckens beeinträchtigen. Der Dammkörper wird zudem von dem Bewuchs durchwurzelt. Das führt zu kleinen Hohlräumen, welche die Standsicherheit und die Dichtigkeit des Dammes in Mitleidenschaft ziehen können. Bei dichtem Bewuchs auf der Dammböschung ist darüber hinaus eine Kontrolle des Dammes auf Beschädigungen erschwert oder unmöglich. Insbesondere können Wühltierbefall und Absackungen als Anzeichen einer Beschädigung nicht rechtzeitig erkannt werden.

In Abstimmung mit der Unteren Wasserbehörde der Stadt Aachen als Kontrollbehörde für das HRB Kahlgracht wird der WVER den ordnungsgemäßen Zustand herstellen, indem er im ersten Schritt den Bewuchs und im Nachgang das Wurzelwerk entfernt. Die durch Wurzelentfernung entstehenden Hohlräume werden mit homogenem Boden verfüllt und fachgerecht verdichtet, sodass keine Schwachstelle im Damm zurückbleibt.
Die Arbeiten werden voraussichtlich am 27. November 2024 beginnen und sollen mit Ende der darauffolgenden Woche abgeschlossen werden.



Wurmbegleitender Weg bei Rimburg wieder offen

Der wurmbegleitende Weg zwischen Marienberg und der Schildkrötenbrücke bei Rimburg dient dem Wasserverband als Unterhaltungsweg. Er wird aber auch zum Zweck der Naherholung intensiv von Radfahrern und Fußgängern genutzt. Der Weg ist in den vergangenen Jahrzehnten durch das Einwachsen der Wurzeln der begleitenden Pappelreihe in den Wegeunterbau stark beschädigt worden. Die Wegedecke wurde angehoben und brach zum Teil auf, ein sicheres Befahren oder Begehen des Weges war in diesem Zustand nicht möglich.

Für die gefahrlose Nutzung wurde der Weg nun saniert. Hierzu musste der Wasserverband erst einmal die über 50 Jahre alten Pappeln fällen. Sie hatten ihr Lebensalter erreicht und stellten durch Sturzgefahr u.a. wegen Stockfäule auch eine Gefährdung des Weges und seiner Nutzer dar. In den letzten vier Monaten wurden die Wurzeln aus dem Weg entfernt und der Wegeaufbau neu hergestellt. Der Weg wurde mit einer wassergebundenen Decke versehen. Dadurch sind zukünftige Ausbesserungen und Reparaturarbeiten leichter zu bewerkstelligen, denn eine Asphaltdeckschicht könnte bei einem Einwuchs von Wurzeln langfristig wieder aufbrechen. Zusätzlich würde sie sich im Sommer auch wesentlich mehr aufheizen. Der Weg wurde in den gleichen Abmessungen wie vorher rekonstruiert, die Hochwasser- und Abflusssituation der Wurm ändert sich im Vergleich zu vorher nicht. Der neue Weg wurde nun fertig gestellt und wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Bei der Pappelreihe handelte es sich um Wald im Sinne des Forstrechtes und mit ihrer Funktion als Windschutzelement unterliegt sie dem Bestandsschutz. Daher wird in Kürze eine Wiederanpflanzung mit Schwarzpappeln erfolgen.



Der Wasserverband Eifel-Rur hat seinen Bauhof in Linnich umfassend saniert

Der Wasserverband Eifel-Rur hat seinen Bauhof am Standort Linnich erweitert, modernisiert, den Standards der Arbeitsstättenverordnung angepasst und energetisch optimiert. Damit zeigt der Verband, dass er am Standort in Linnich auch in der Zukunft festhält. Der erweiterte Bauhof wurde heute offiziell eingeweiht.

WVER-Vorstand Dr. Joachim Reichert betonte nicht nur die Tatsache, dass man für das Team des Bauhofs modernste Arbeitsbedingungen und einen energetisch fortschrittlichen Gebäudekomplex geschaffen habe. Die Aufgaben des Bauhofs, die meistens unbeobachtet verrichtet würden, habe aber „eine extrem hohe Bedeutung für die Öffentlichkeit, für die Verbandsmitglieder.“

Frank Peter Ullrich, Verbandsratsvorsitzender und Bürgermeister der Stadt Düren, pflichtete angesichts der Wichtigkeit der Arbeit des Bauhofs etwa bei der Betreuung von Hochwasserschutzanlagen und dem naturnahen Gewässerausbau dem Vorstand bei: „Deswegen ist es angemessen, auch die Arbeitsstätte entsprechend aufzurüsten, die Werkstatt und den Fuhrpark so auszustatten, dass die Kolleginnen und Kollegen gut arbeiten können.“

Marion Schunck-Zenker betonte als Bürgermeisterin der Stadt Linnich die gute Zusammenarbeit mit dem WVER und dankte der Bauhofbelegschaft für ihre Arbeit, von der auch die Stadt profitiere. „Durch diese Investition wird der Standort in unserer Stadt etabliert und gibt auch Sicherheit.“

Aufgaben des Bauhofs

Der Bauhof ist dem Unternehmensbereich Fließgewässer zugeordnet. Die hier tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kümmern sich zunächst einmal um die Unterhaltung der in der Zuständigkeit des WVER befindlichen Fließgewässer. Dazu gehören die Sicherung der hydraulischen Leistungsfähigkeit etwa durch Entnahme von Unrat, aber auch die Entfernung von Aufwuchs in Flüssen und Gewässern, wo diese ansonsten zu Ausuferungen führen könnten. Ebenso werden Durchlässe freigehalten, etwa von Verrohrungen unter Wegen und Straßen durch Sedimententfernungen oder die Beseitigung von Schwemmgut an Rechenanlagen, die Verrohrungen schützen sollen. Regelmäßige Kontrollfahrten zur Inspektion neuralgischer Punkte sind ebenfalls täglicher Bestandteil der Arbeit des Bauhofpersonals. Außerdem steht es bei Hochwasserereignissen auch als Bereitschaft zur Verfügung, um im Bedarfsfall einzugreifen.

Im Bereich des Hochwasserschutzes gehören zu den Aufgaben des Bauhofs auch der Betrieb sowie die Überwachung und Pflege von Hochwasserrückhaltebecken sowie von WVER-eigenen Schutzdeichen und Dämmen.

Im Rahmen der Gewässerunterhaltung werden zudem in Eigenregie kleinere Maßnahmen der Gewässerrenaturierung vorgenommen, die unsere oft von Menschen begradigten Fluss- und Bachläufe wieder in einen naturnahen Zustand zurückversetzen.

All diese Aufgaben tragen zum Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen bei. Angesichts des Klimawandels und der dadurch bewirkten Änderungen des Witterungsverhaltens nimmt gerade auch der Schutzgedanke an Bedeutung zu.

Die genannten Aufgaben machten eine kontinuierliche Weiterentwicklung des Bauhofs erforderlich.

Bisherige Genese des Bauhofs

Am jetzigen Standort gab es bereits vor Gründung des Wasserverbands Eifel-Rur einen kleinen Bauhof, der noch von einem der Rechtsvorgänger des WVER, dem Rurwasserverband, Ende der 1980er Jahre errichtet wurde. Er bot damals Platz für sechs Mitarbeiter und ihre Arbeitsmaterialien.

Nach der Übernahme durch den WVER entschied sich dieser, den Bauhof in Linnich beizubehalten und weitere Standtorte aus Heinsberg und Geilenkirchen zu integrieren. Dadurch kam es zur Notwendigkeit eines weiteren Ausbaus, da nun mehr Mitarbeiter und Arbeitsmaterialien unterzubringen waren.

So kam es 1998 zu einer ersten Erweiterung. Dabei wurden auch Büroräume und der Sanitärbereich vergrößert.

Die zunehmenden Aufgaben führten jedoch zur Erkenntnis, dass ein weiterer Ausbau vonnöten war. So konnte auf einem benachbarten Grundstück, dass von der Firma Gelsenwasser erworben wurde, im Jahre 2017 eine weitere Fahrzeughalle errichtet werden, die den Anforderungen eines modernisierten Fuhrparks entspricht.
In diese wurde vorausschauend bereits ein 150 m³ fassender Tank für einen Eisspeicher eingebaut.

Umbau ab Juli 2021

Ab Juli 2021 begannen dann weitere Umbaumaßnahmen, um den inzwischen 26 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein entsprechendes Arbeitsumfeld zu bieten.

Diese umfassten:

  • Aufteilung Gebäude in zwei funktionale Bereiche: Werkstatt- und Sozial-Bürobereich
  • Umbau und Erweiterung der Sanitär- und Umkleideräume mit Trennung des Schwarz-Weißbereiches und separatem Trocknungsraum für Arbeitskleidung entsprechend der gewachsenen Mitarbeiterzahl; hinzu kommt ein Aufenthaltsraum mit Küchenzeile
  • Ertüchtigung der Werkstatt u.a. mit separater, neuer Montagegrube
  • Energetische Optimierung des Gebäudes durch Isolierung der Gebäudehülle und Einbau einer Heiz-/Kühltechnik über Eisspeicher und Fotovoltaik
  • Ertüchtigung der EDV-Anlage, Umbau eines Schulungsraums und Anlage von Fluchtwegen nach den jetzt gültigen Vorschriften


Funktionsweise der umweltfreundlichen Eisspeichertechnik der Heiz- und Kühlanlage

Zentrales Element der Anlage sind ein Eisspeicher und eine Wärmepumpe. „Heizen mit Eis“ funktioniert nach folgendem Grundprinzip: Die Wärme aus der Wärmepumpe wird im kalten Wasser/ Eis bevorratet und dann zum Temperieren = Heizen genutzt. Hierbei wird ein temperiertes Wasser-Glykol-Gemisch durch Leitungen in den Eisspeicher geschickt. Dieses entzieht dort dem Wasser Wärme, so dass es friert. Bei der Eisbildung wird sehr viel Energie freigesetzt. Die Energiemenge ist so hoch wie die, die verbraucht würde, um das Wasser von 0° auf 80 ° Celsius zu erhitzen.
Diese frei gewordene Energie wird wiederum durch eine Leitung mit dem Wasser-Glykol-Gemisch zur Wärmepumpe zurück transportiert, dort verdichtet und zum Heizen genutzt.
Durch Umkehrung des Funktionsprinzips kann die Gesamtanlage auch zum Kühlen der Räume im Sommer genutzt werden.

Für den elektrischen Betrieb des Gebäudes wird mit Photovoltaik gewonnener Strom genutzt. Die vorhandene Gasheizung dient zur Sicherheit für Spitzlastzeiten oder mögliche Ausfälle.

Kosten des Projekts

Die Gesamtkosten des Projektes -Fahrzeughalle und Umbau Bauhof- belaufen sich auf 5,5 Millionen Euro.

Da der Bauhof seine vielfältigen Aufgaben an allen Gewässern in seinem Zuständigkeitsbereich verrichtet, werden die Kosten entsprechend anteilig auf die kommunalen Beitragsgruppen und die betroffenen Kreise verteilt.

Geladene Gäste, Vertreterinnen und Vertreter von Planungs- und Baufirmen sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des WVER vor der Werkstatthalle des Bauhofs. In der Mitte Frank Peter Ullrich, WVER-Verbandsratsvorsitzender und Bürgermeister der Stadt Düren, rechts daneben Marion Schunck-Zenker, Bürgermeisterin der Stadt Linnich, links daneben Dr. Joachim Reichert, Vorstand des WVER

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen


einen der größten Retentionsbodenfilter Deutschlands an der Kläranlage Aachen-Soers in Betrieb genommen

Der Wasserverband Eifel-Rur hat vor der Kläranlage Aachen-Soers einen Retentionsbodenfilter errichtet. Er umfasst eine Fläche von 15.000 Quadratmetern Filterfläche und hat ein Füllvolumen von 37.000 Kubikmetern. Es ist damit einer der größten Bodenfilter seiner Art in Deutschland. Durch den Retentionsbodenfilter wird die benachbarte Wurm deutlich entlastet. Abwasser aus dem benachbarten Regenüberlaufbecken wird weitergehend gereinigt, die Anzahl der Abschläge in die Wurm wird drastisch verringert, ebenso erfolgen die Abschläge gedrosselt, sodass die schwallartige Belastung des Flusses entfällt. Dieser Bodenfilter wurde heute in Betrieb genommen.

Der Wasserverband setzt damit seine Bemühungen fort, die Gewässergüte der Wurm nachhaltig zu verbessern. „Wir treten ein für die ambitionierten Ziele der kommunalen Abwasserrichtlinie, aber auch der EG-Rahmenrichtlinie, und wir fördern einen guten ökologischen Zustand in unseren Gewässern und deren Biodiversität“, erklärte Dr. Joachim Reichert, Vorstand des WVER.

Dies bekräftigte auch Frank-Peter Ullrich, Verbandsratsvorsitzender und Bürgermeister der Stadt Düren: „Der Wasserverband Eifel-Rur zeigt mit dieser Investition von fast 20 Mio. Euro, dass er seinen Auftrag zum Schutz der Mitglieder und zur Erhaltung der Gewässergüte ernst nimmt. Es geht hier um ein gesünderes Lebensumfeld, es geht darum, die Ressourcen, die wir haben, zu erhalten und auch für spätere Generationen zu bewahren.“

Die Präsidentin des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV), Elke Reichert, unterstrich die Notwendigkeit weiterer Maßnahmen zum Schutz der Gewässergüte: „Gerade bei stärkeren Regenfällen reicht es heute an vielen Stellen nicht mehr aus, das Wasser nur mit einem Regenüberlaufbecken zu behandeln, wie man es früher gemacht hat. Deswegen ist es so wichtig, dass nach und nach immer mehr Retentionsbodenfilter gebaut werden.“

Auch die Stadt Aachen begrüßte ausdrücklich des Gewässerschutz durch den neuen Retentionsbodenfilter. Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen erklärt dazu: „Mein besonderer Dank gilt dem Wasserverband Eifel-Rur und allen, die dieses Projekt mit großem Engagement und Know-how umgesetzt haben. Mit der Inbetriebnahme des größten Retentionsbodenfilters Deutschlands hier an der Kläranlage Aachen-Soers setzen wir ein starkes Zeichen für den Umweltschutz und die nachhaltige Verbesserung unserer Wasserqualität. Eine saubere, intakte Umwelt ist längst zu einem entscheidenden Standortfaktor geworden, der sowohl Gewerbe als auch Investoren anzieht.“

Veranlassung

Die Kläranlage Aachen-Soers reinigt einen großen Teil der kommunalen und gewerblichen Abwässer der Stadt Aachen sowie die der angeschlossenen Industrie. Hinzu kommt Abwasser aus einem Teilbereich von Würselen. Da Schmutzwasser und Regenwasser in weiten Bereichen dieses Einzugsgebiets nicht getrennt sind, führt dies bei starken Regenfällen zu einem Zufluss, der die Aufnahmekapazität der Kläranlage (3.000 Liter/sec) überschreitet. Deswegen gibt es auf der Anlage entsprechende Rückhaltebecken und vor der Anlage ein im Jahr 2005 in Betrieb genommenes Regenüberlaufbecken (RÜB). Insgesamt steht ein Speichervolumen von 26.000 Kubikmetern zur Verfügung. Selbst dieses reicht bei vielen Regenereignissen nicht aus, so dass Mischwasser unter definierten Umständen aus dem Regenüberlaufbecken in die Wurm eingeleitet werden durfte. Es handelt sich dabei dann um stark durch Regenwasser verdünntes Abwasser, aus dem sich die Feststoffe zum großen Teil schon auf dem Beckenboden abgesetzt haben.

Inzwischen entsprach dieses Vorgehen jedoch nicht mehr den weitergehenden Anforderungen zur Sicherstellung der Gewässergüte der Wurm. Das durch das RÜB einzuleitende Abschlagswasser ist weitergehend zu reinigen, bevor es in den Fluss entlassen wird. Außerdem kommt es durch den Abschlag auch zu schwallartigen Abflüssen, die zu einer starken stoßweisen hydraulischen Belastung der Wurm führen.

Funktionsweise des Retentionsbodenfilters

Der Wasserverband Eifel-Rur als Betreiber der Kläranlage hat daher auf der Freifläche vor dem Regenüberlaufbecken einen so genannten „Retentionsbodenfilter“ errichten. Dieser verfügt über ein Fassungsvermögen von 37.000 Kubikmetern und besteht aus sechs einzelnen Becken mit einer Filterfläche von zusammen 15.000 Quadratmetern, auf deren Sohle sich eine abwasserdurchlässige Filterschicht befindet. In dieser Filterschicht entfernen Mikroorganismen die noch im Mischwasser enthaltenen gelösten Schmutzstoffe. Damit wird das Mischwasser weitergehend biologisch gereinigt. Erst nachdem das Wasser die Filterschicht durchsickert hat, gelangt es in die Wurm. Durch die Speicherkapazität der Becken wird der Abfluss zudem gedrosselt, sodass die hydraulische Belastung der Wurm verringert wird. Zur Auflockerung der Filterschicht wurde flächendeckend Schilf eingepflanzt, was dem Becken optisch einen „Reisfeldcharakter“ verleiht.

Die Rinnen, mit denen das Abschlagswasser aus dem Regenüberlaufbecken in
die sechs Bodenfilterbecken geführt wird, bestehen aus Beton. Allerdings ragen
keine Betonbauwerke über die Geländeoberkante heraus.

Bauablauf

Bevor der Wasserverband mit dem Bau der Becken und den dafür notwendigen Erdarbeiten beginnen konnte, waren vorbereitende Arbeiten notwendig. Es erfolgte zunächst eine Kampfmitteluntersuchung, da auch hier noch mit Resten von Kampfmitteln aus dem Zweiten Weltkrieg zu rechnen war. Daran schlossen sich archäologische Untersuchungen an.

Da die Wiese, in die der Bodenfilter hinein errichtet wurde, zur Wurm hin leicht abschüssig ist, musste zunächst im Bereich der Straße etwa ein Meter Erdreich abgetragen werden. In Nähe der Wurm wurde ein Damm von bis zu zwei Metern aufgeschüttet. Der Damm hat eine schwache Böschung und wurde begrünt.

Der Bodenfilter wurde aus Sicherheitsgründen komplett mit einem zwei Meter hohen grünen Stabgitterzaun eingezäunt.

Außerdem wurde zu den Häusern der benachbarten Siedlung „Hochbrück“ eine Spundwand in den Boden getrieben, die ein Abfließen von Grundwasser aus der Siedlung in Richtung des Bodenfilters und damit Setzungsbewegungen an den Häusern verhindert. Die Spundwand bleibt dauerhaft bestehen. Sie wurde komplett ins Erdreich gerammt, sodass sie nicht zu sehen ist. Entlang dieser Wand wird das Grundwasser nun in Richtung Wurm abgeleitet, sodass kein Aufstau unter der Siedlung „Hochbrück“ entstehen kann.

Nach Erstellung der Spundwand begannen die Erdarbeiten zur Errichtung der Retentionsbodenfilterbecken sowie die Betonierung der Zuleitungskanäle.

In die Becken wurden schließlich die Schilfpflanzen eingebracht; nach einer entsprechenden Aufwuchsphase kann das Becken nun offiziell in Betrieb genommen werden.

Bauzeiten

  • 19.05.2016: Planungsauftrag wurde an ein Ingenieurbüro erteilt.
  • 09.12.2016: Der Genehmigungsantrag konnte eingereicht werden.
  • 14.03.2018: Erteilung der Genehmigung durch die Bezirksregierung Köln
  • 14.02.2021: Baubeginn
  • 05.12.2023: Baufertigstellung (April/Mai 2022: Bepflanzung der Becken mit Schilf)
  • 03.06.2024: Das Becken kann seinen Betrieb aufnehmen.

Investitionsvolumen

Das zur Verfügung stehenden Budget zum Bau des Beckens betrug 19 Mio. Euro.
Voraussichtliche tatsächliche Investitionssumme: 17,212 Mio. Euro
Landesförderung: ca. 6,3 Mio. Euro

V. l. Elke Reichert, Präsidentin des LANUV, Dr. Joachim Reichert, Vorstand des WVER, Sibylle Keupen, Oberbürgermeisterin der Stadt Aachen, und Frank Peter Ullrich, Verbandsratsvorsitzender des WVER und Bürgermeister der Stadt Düren, nehmen den Retentionsbodenfilter an der Kläranlage Aachen-Soers per Knopfdruck offiziell in Betrieb.
Nach dem Knopfdruck läuft Wasser durch die geöffnete Klappe in eine der sechs Filterkammern des Retentionsbodenfilters ein.
Blick in eine der sechs Filterkammern des Retentionsbodenfilters Soers
Nach der offiziellen Inbetriebnahme hatten die Gäste in Kleingruppen die Möglichkeit, sich die Funktion des Retentionsbodenfilters erklären zu lassen.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen



Hangsicherungsarbeiten an der Urfttalsperre führen zu kurzzeitiger Sperrung der Mauerkrone

Am von der Fließrichtung der Urft gesehen linken Hang der Urfttalsperre muss eine Sicherungsmaßnahme auf der Luftseite durchgeführt werden. Die Luftseite ist die Seite, auf der der Obersee an die Talsperrenmauer angrenzt. Der Hang wird dabei mit einer Spritzbetonschale stabilisiert, die im dahinter liegenden Fels rückverankert wird.

Die Arbeiten werden von Anfang Oktober bis Mitte Dezember 2024 andauern. Dadurch kann es zu einem erhöhten Aufkommen von Baustellenverkehr zur Talsperre auf der K7 kommen.

Die Staumauerkrone wird während der Maßnahme weitgehend begehbar bleiben. Je nach Arbeitsschritt kann es dabei jedoch zu kurzzeitigen Einschränkungen kommen. Im Baustellenbereich müssen entsprechende Umleitungen und Treppenanlagen genutzt werden. Für schiebende Radfahrer werden Rampen installiert.

Lediglich in der Zeit vom 01. – 04. Oktober 2024 wird die Mauerkrone voll gesperrt. Dann wird das Baufeld durch den Aufbau eines Baukrans vorbereitet.

Sollte es aus baulicher Notwendigkeit doch noch zu Vollsperrungen kommen müssen, werden diese mit entsprechendem Vorlauf öffentlich bekanntgegeben; entsprechende Hinweisschilder werden aufgestellt.

Der WVER bittet Erholung Suchende, Wanderer und Wanderinnen sowie Radsport Treibende die Vollsperrung in den ersten Oktobertagen bei ihren Routenplanungen zu berücksichtigen.



Wasserverband nimmt neuen Retentionsbodenfilter an der L 23 bei Verlautenheide in Betrieb

Der Wasserverband Eifel-Rur nahm heute den Retentionsbodenfilter (RBF) Keilbusch an der L 23 offiziell in Betrieb. Der RBF nimmt Abschlagswasser aus dem Kanal aus Verlautenheide zur Kläranlage Eilendorf und einem vorgeschalteten Regenüberlaufbecken auf und gibt es weitergehend gereinigt und gedrosselt in den Bach Grenzsiefen ab. Vorher gelangte das Abschlagswasser aus dem Regenüberlaufbecken in das Gewässer Haarener Hof, das jedoch eine Wasserschutzzone durchfließt. Dieser Zustand war nicht mehr haltbar.

Der Retentionsbodenfilter wurde durch Heiko Thomas, Dezernent für Klima und Umwelt, Stadtbetrieb und Gebäude der Stadt Aachen, Daniel Hecker, zuständiger Bezirksbürgermeister von Haaren, Frank-Peter Ullrich, Verbandsratsvorsitzender und Bürgermeister der Stadt Düren, und Dr. Joachim Reichert, Vorstand des Wasserverbands Eifel-Rur, seiner Bestimmung übergeben.

Hintergrund:

Das Abwasser der Ortslage Aachen-Verlautenheide wird über einen Kanal zur Kläranlage Eilendorf geleitet. Dabei handelt es sich um einen Mischwasserkanal, der auch Regenwasser aufnimmt. Bei starken Niederschlägen kann es dazu kommen, dass zu viel Mischwasser in Richtung Kläranlage abgeleitet werden muss. Dies ist der Fall, wenn die Wasserführung mehr als 37 Liter in der Sekunde beträgt. Dann wird das überschüssige Mischwasser in das bestehende Regenüberlaufbecken (RÜB) „Am Keilbusch“ geleitet und dort zurückgehalten. Dieses Becken ist ein langestrecktes, unterirdisches Betonbecken mit einem Volumen von 1.224 Kubikmetern.

War auch dieses Becken gefüllt, durfte es bisher in das Gewässer Haarener Hof abschlagen. Zwar ist der Abwasseranteil durch das Regenwasser stark verdünnt und es setzen sich Stoffe auch in dem RÜB ab, aber trotzdem handelt es sich bei dem Überlauf um verdünntes Abwasser.

Der Haarener Hof fließt in seinem Verlauf unterhalb der Einleitstelle des RÜB unter anderem auch durch ein Gebiet der Wasserschutzzone II, das der Trinkwassergewinnung dient, bevor er in das Gewässer Grenzsiefen mündet. Aus Gründen des Gewässer- und Grundwasserschutzes war dieser Zustand langfristig nicht mehr zulässig. Deswegen muss das Abschlagswasser aus dem Regenüberlaufbecken umgeleitet und weitergehend gereinigt werden.

Dazu wurde an der L 23 zwischen Aachen-Verlautenheide und Stolberg aufgrund der örtlichen Verhältnisse ca. 500 Meter unterhalb des RÜB auf einer Wiese am Wanderparkplatz mit der Schutzhütte Tanjas Hütte auf dem Gebiet der Stadt Aachen ein so genannter Retentionsbodenfilter errichtet. Es handelt sich dabei um ein Erdbecken mit einer Fläche von 2.820 Quadratmetern und einem Volumen von 5.750 Kubikmetern. Im Becken befindet sich Filtersand, der mit Schilfpflanzen besetzt wird (es sieht in etwa aus wie ein Reisfeld). Durch die Filterschicht werden Verschmutzungen zurückgehalten. Außerdem siedeln sich dort Mikroorganismen an, die das Abwasser zusätzlich reinigen.

Das Abschlagswasser des Regenüberlaufbeckens wird nun aufgefangen und durch eine entsprechend 500 Meter lange Abschlagsleitung mit einem groß dimensionierten Kastenprofil (2 x 1 Meter) in den Retentionsbodenfilter umgeleitet, sodass es nicht mehr in den Haarener Hof gelangt. Es wird in den Bodenfilter geführt und dort, wie beschrieben, weitergehend gereinigt. Am Auslauf des Retentionsbodenfilters werden eventuell verbliebene Keime noch durch eine UV-Bestrahlung abgetötet. Danach gelangt das Wasser über eine ca. 520 Meter lange Ablaufleitung in das Gewässer Grenzsiefen hinter die Wasserschutzzone II.

Durch den zusätzlichen Rückhalteraum des Retentionsbodenfilters wird auch eine Drosselung des Abschlags in das Einleitgewässer erreicht. Konnten bisher aus dem RÜB bis zu 3.438 Liter in der Sekunde schwallartig in den Haarener Hof schießen, wird der Ablauf aus dem Retentionsbodenfilter nun auf höchstens 86 Liter pro Sekunde begrenzt. Dadurch wird auch die hydraulische Belastung des Grenzsiefen als neuem Einleitgewässer verringert, die sich ansonsten schädlich auf die Gewässerökologie und besonders auf kleine Gewässerlebewesen auswirkte. Diese werden bei starken, schwallartigen Einleitungen weitgehend verdriftet.

Die Abschlagsleitung vom Regenüberlaufbecken zum Retentionsbodenfilter unterquert zunächst die Autobahn A 44. Die Unterquerung wurde im unterirdischen Vortrieb hergestellt. Im Anschluss wurde sie entlang der L 23 unter dem Fahrradweg bis zum Parkplatz an Tanjas Hütte geführt.

Die Bauarbeiten haben im Mai 2022 begonnen und dauerten bis zum August 2023. Die Zeit bis zur jetzigen Inbetriebnahme wurde zum Anwachsen der Schilfpflanzen benötigt.

Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf ca. 8 Millionen Euro. Das Land fördert diese Kosten mit einem Anteil von knapp 2.885.000 Euro.

Blick in den Retentionsbodenfilter Keilbusch: Im Hintergrund ist das Zulaufbauwerk zu sehen, Im Vordergrund der Ablauf u. a. mit der Höhenstandsmessung.
Im Schaltraum des Retentionsbodenfilters: v.l. Heiko Thomas, Dezernent für Klima und Umwelt, Stadtbetrieb und Gebäude der Stadt Aachen, Daniel Hecker, zuständiger Bezirksbürgermeister von Haaren, Dr. Joachim Reichert, Vorstand des WVER, und Frank Peter Ullrich, Verbandsratsvorsitzender und Bürgermeister der Stadt Düren.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen



NABU und WVER im gemeinsamen Einsatz zum WORLD-Cleanup-Day

Am kommenden Freitag ist der so genannte „World-Cleanup-Day“, bei dem der Vermüllung von Natur, Gewässern und Landschaft der Kampf angesagt wird. Unter dem Motto „Die Welt räumt auf – Düren macht mit“ kooperieren der NABU Kreisverband Düren und der Wasserverband Eifel-Rur (WVER) und rufen zur gemeinsamen Reinigung des Josef-Vosen-Parks an der Rur auf. Der Park am Ufer der Rur wird intensiv zur Naherholung genutzt, besonders an Wochenenden bei schönem Wetter. Nicht immer entsorgen die Besucherinnnen und Besucher dabei die Überbleibsel ihrer Freizeitgestaltung. Eine schleichende Verunreinigung von Park und Gewässer ist die Folge.

Im Zusammenhang mit dem World Cleanup Day soll deswegen am Samstag, dem 21.09.2024, in der Zeit zwischen 10.00 bis 14:00 Uhr im Josef Vosen-Park „Klar Schiff“ gemacht werden. Neben Mitgliedern des NABU werden weitere ehrenamtliche Helfer gesucht. Alle, die mithelfen wollen, sind willkommen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Treffpunkt ist das große Brillengestell in der Nähe der Grillhütte an der Straße „Schüllsmühle.“ Für Verpflegung ist gesorgt. Der Dürener Service Betrieb sammelt die gefüllten Müllsäcke schließlich ein und kümmert sich um die Entsorgung.



Technischer Pumpendefekt führte zu Abwasserrückstau oberhalb der Kanalsanierung am Rur-Uferradweg

Der Wasserverband Eifel-Rur saniert einen Kanalabschnitt des Hauptsammlers 11, der kommunales und industrielles Abwasser beginnend ab der Gemeinde Kreuzau einsammelt und zur Kläranlage Düren bringt. Der ca. 130 Meter lange Sanierungsabschnitt liegt in Fließrichtung gesehen am rechten Rur-Uferradweg unterhalb der Rurbrücke an der Renkerstraße. Hier werden drei Schachtbauwerke erneuert und in die zwischenliegenden Kanalabschnitte sogenannte „Liner“ zur Abdichtung eingebracht.

Um diese Arbeiten durchführen zu können, wird das Abwasser zurzeit in einem oberhalb des Bauabschnittes gelegenen Schacht abgepumpt, durch eine oberirdische Leitung am Bauabschnitt vorbeigeführt und dann unterhalb des Sanierungsabschnittes wieder in den bestehenden Kanal eingeleitet. Dabei handelt es sich um ein technisch anerkanntes und bewährtes Verfahren.

Die Pumpen, die das Abwasser aus dem Entnahmeschacht in die oberirdischen Leitungen pumpen, werden durch ein Stromaggregat mit Strom versorgt. Am 01. Septembers 2024 gegen 18:15 Uhr schaltete sich das Stromaggregat des mit der Umleitung beauftragten Unternehmens wegen eines technischen Defekts ab. Daraufhin ist ein für einen solchen Fall vorgesehenes, redundantes Ersatzstromaggregat angesprungen, um die Pumpen wieder in Betrieb zu nehmen. Ein weiterer technischer Defekt in einem automatischen Umschalter verhinderte jedoch, dass die Pumpen wieder anliefen.

Der Bereitschaftsdienst des WVER wurde automatisiert über den Störfall informiert und stellte den Abwasserabfluss innerhalb kurzer Zeit wieder her. Bis zu diesem Zeitpunkt staute sich das Abwasser in den oberhalb gelegenen Kanal bis in die Renkerstraße und die Gerhard-Fuß-Straße zurück. Es drang dabei Abwasser in den Keller des Sankt-Augustinus-Krankenhauses und in die Keller einiger Häuser ein. Die Keller mussten mithilfe der Feuerwehr leergepumpt werden.

Zur Beseitigung des Rückstaus wurde zeitweilig der Abfluss des Abwassers durch den bestehenden, zu sanierenden Kanal durch die Öffnung eines Schiebers wiederhergestellt. Noch in der Nacht wurden die Pumpen wieder in Betrieb genommen, sodass das Abwasser nun wieder durch die oberirdischen Leitung am Bauabschnitt vorbeigeführt wird. 

Der vom WVER beauftragte Unternehmer sicherte den Betroffenen inzwischen eine kulante und rasche Schadensbehebung zu. Entsprechende Ansprüche können über den WVER an das Unternehmen eingereicht werden.



Wasserverband begrüßt elf neue Azubis und übernimmt sechs erfolgreiche Ausbildungsabsolventen

Neue Auszubildende beginnen jetzt ihren beruflichen Werdegang beim Wasserverband Eifel-Rur; erfolgreichen Absolventen der Ausbildung konnten am 01.08.2024 ihre Zeugnisse überreicht werden; zugleich werden sie in ein Arbeitsverhältnis beim WVER übernommen.

„Gut ausgebildete Menschen stellen die Zukunft des Wasserverbands dar“, sagte WVER-Vorstand Dr. Joachim Reichert bei einer Feierstunde in Düren, dem Verwaltungssitz des Verbands. Bedingt durch den demografischen Wandel müsse in den nächsten Jahren ein Großteil der Belegschaft ersetzt werden. Deswegen investiere der Verband in die Ausbildung junger Menschen, die als „Eigengewächse“ den Verband bereits kennen würden und die Lücken schließen könnten. Der Verband habe etwa mit dem neuen, hochmodernen Ausbildungszentrum für technische Berufe auf der Kläranlage Aachen-Soers eine attraktive Grundlage für die Ausbildung geschaffen. Zudem werde man in Zukunft die Zahl der Azubis noch weiter erhöhen, so Reichert.

Ihre Ausbildung zu Fachkräften für Abwassertechnik (heutige Berufsbezeichnung: Umwelttechnologe/in für Abwasserbewirtschaftung) absolvierten erfolgreich Lisa Ress-Zahn (Aachen) und Sarah Sedat (Aachen). Ralf Biber (Düren) ist nun fertiger Mechatroniker und Tim Oliver Koch (Jülich) Elektroniker für Betriebstechnik. In nichttechnischen Berufen wurden Jana Leesmeister (Baesweiler) zu Industriekauffrau und David Salentin (Düren) zum Geomatiker ausgebildet. Alle sechs Auslerner/innen werden in den nächsten Tagen in ihren künftigen Einsatzorten auf den Kläranlagen, im zentralen Einkauf und im Fachbereich Geo- und Fachinformationssysteme erwartet.

Doch auch einem der beiden Ausbildungsmeister des Ausbildungszentrums konnte gratuliert werden: Sebastian Fruck (Heinsberg) durchlief berufsbegleitend die Ausbildung zur Fachkraft für Abwassertechnik, um sich noch besser auf die Bedürfnisse der Azubis einstellen zu können.

Neu nahmen ihre Ausbildung als Elektroniker für Betriebstechnik Sam Geyer (Jülich), Emilian Keus (Simmerath) und Nils Schuster (Aldenhoven) auf. Den Werdegang zum Mechatroniker beschreiten Lennart Riewe (Linnich), Johannes Schuler (Herzogenrath), Hannes Stohanzl (Geilenkirchen) und Jonathan Weise (Aachen). Umwelttechnologie für Abwasserbewirtschaftung möchten Erik Bolz (Herzogenrath), Fiona Landvogt (Mechernich) und Marcel Frank Winter (Geilenkirchen) zu ihrem Beruf machen. Eric Batuew (Wassenberg) strebt den Industriemechaniker als Berufsziel an.

Foto: Neue und ausgelernte Azubis mit den Ausbildungsverantwortlichen des WVER.

Fotorechteerklärung: Das dieser Pressemitteilung beiliegende Foto befindet sich im Besitz des Wasserverbands Eifel-Rur. Er stellt es Ihnen unentgeltlich für Ihre Berichterstattung zur Verfügung. Alle auf dem Foto abgebildeten Personen sind mit einer Veröffentlichung einverstanden. Fotograf: Marcus Seiler



Die Mühlenteiche werden „Gefegt“

Teils schon seit dem Mittelalter durchziehen Mühlenteiche das Düren-Jülicher Land. Sie schlagen Wasser aus der Rur und im Fall des Altdorf-Kirchberg-Koslarer Mühlenteichs auch aus der Inde ab und leiten es zu Industrie- und Gewerbebetrieben. Diese benutzen es als Brauchwasser für ihre Produktionsprozesse oder auch zum Antrieb von Mühlen. Ist der Aspekt des Antriebs heute nicht mehr wichtig, so wird das Wasser aber auch noch als Kühlwasser für Maschinen und als mögliches Löschwasser genutzt.

Die Mühlenteiche nutzten teilweise Altarmverläufe der Rur oder wurden eingedeicht, da sie stellenweise höher liegen als das sie umgebende Land. Daher der Begriff „Teich“, der hierbei nichts mit einem kleinen stehenden Gewässer zu tun hat.

Die Mühlenteiche werden vom Wasserverband Eifel-Rur betrieben und alljährlich in den so genannten Teichwochen gereinigt. Dabei wird Unrat entfernt und Aufwuchs beseitigt, der den Abfluss des Wassers behindert.

In den Teichwochen wird die Wasserführung auf ein Minimum abgesenkt, das im Teich lebenden Fischen ein Überleben ermöglicht. Auch während dieser Zeit ist das Betreten der Teiche für Unbefugte verboten. Es lauern selbst bei der geringen Wasserführung Gefahren durch Vertiefungen im Teichbett. Zudem werden am Ende der Teichwochen die Schütze wieder hochgefahren und Wasser dringt wieder mit starker Strömung in die Teiche ein. Teichanlieger mögen besonders ihre Kinder vor den Gefahren warnen.

Der Wasserverband weist ausdrücklich auch darauf hin, dass das Fischen etwa mit Stellnetzen in dieser Zeit verboten ist. Es erfüllt den Strafbestand der Fischwilderei und wird strafrechtlich verfolgt.

Die Teichwochen im Einzelnen:
Den Beginn macht die Teichwoche am Krauthausen-Jülicher Mühlenteich in der Zeit vom 26.08.-30.08.2024. Die Reinigung des Kreuzauer Mühlenteichs erfolgt vom 02.-06.09.2024. Der Dürener Mühlenteich wird vom 04.-11.09.2024 begangen. Daran schließt sich der Lendersdorfer Mühlenteich in der Zeit vom 13.-21.09.2024 an. Den Abschluss macht der Altdorf-Kirchberg-Koslarer Mühlenteich vom 23.-27.09.2024.



Gefahren lauern beim BAden im und um den Fluss

Zum Wochenende sind steigende Temperaturen angekündigt. Zugleich ist Ferienzeit. Dies führt viele Menschen dazu, Abkühlung in den Flüssen und Bächen auch im Einzugsgebiet der Rur zu suchen. Dies ist zwar außer in Naturschutzgebieten nicht grundsätzlich verboten. Trotzdem rät der Wasserverband Eifel-Rur (WVER) dringend davon ab. Es bestehen nämlich unkalkulierbare Gefahren, die zu Verletzungen oder sogar zum Tod durch Ertrinken führen können.

„Der Untergrund in den Fließgewässern ist meistens sehr uneben“, erklärt der Verband. Die Steine im Wasser sind oft glitschig. Außerdem kann man zwischen Steinen hängenbleiben und umknicken. Fällt man etwa auf den Kopf und verliert das Bewusstsein, reichen oft schon geringe Wasserstände aus, um zu ertrinken. Ebenso besteht Gefahr durch vom Wasser eventuell mitgeführtes Schwemmgut.

Ausdrücklich lebensgefährlich ist das Baden an steilen Wehren. Dort stehen auch entsprechende Warnschilder. Das herabstürzende Wasser verursacht unterhalb eine Wasserwalze, aus der man nur schwer entkommen kann. Es besteht größte Lebensgefahr, sowohl für Menschen als auch für mitgeführte, freilaufende Haustiere. An solchen Stellen hat es in der Vergangenheit immer wieder Todesfälle gegeben.

Doch nicht nur im Wasser, sondern auch in den Uferböschungen lauern Gefahren. Hier ist besonders die Herkulesstaude (auch als Riesenbärenklau) bekannt. Diese Pflanze mit großen, weißen Blütendolden kann bis zu drei Metern aufwachsen und findet sich häufig an Gewässern, da ihre Samen durch das Wasser transportiert werden und sich so in Uferböschungen absetzen. Die Herkulesstaude beinhaltet hochaggressive Furocumarine, die nach einer Berührung auf der Haut in Verbindung mit Sonnenlicht beim Menschen, aber auch bei freilaufenden Hunden zu schwersten, verbrennungsgleichen Hautverletzungen führen können.

Der Wasserverband Eifel-Rur rät allen, die in diesen Tagen Abkühlung im Wasser suchen wollen: „Nutzen Sie dazu Schwimmbäder oder ausgewiesene Badeseen. Hier sorgen im Notfall auch Bademeisterinnen und Bademeister oder Rettungskräfte der DLRG für erhöhte Sicherheit.“

Wehr in der Rur bei Düren
Herkulesstaude (Riesenbärenklau) an der Rur bei Jülich

Direktmaßnahmen zum Hochwasserschutz an Urft und Olef auf Homepage veröffentlicht

Als Folge des Katastrophenhochwassers vom Juli 2021 haben sich die Kommunen Blankenheim, Dahlem, Hellenthal, Kall, Nettersheim und Schleiden mit dem Kreis Euskirchen und dem Wasserverband Eifel-Rur zu einer interkommunalen Zusammenarbeit zusammengeschlossen. Ziel ist es, unter der Federführung des WVER bis 2026 für das Einzugsgebiet von Urft und Olef ein umsetzungsreifes Hochwasserschutzkonzept zu erarbeiten. Dabei geht es sowohl um die Sicherstellung eines für die 100-Jährlichkeit ausgelegten – und teilweise auch darüber hinausgehenden – Hochwasserschutzes als auch um die Verbesserung der Resilienz gegen Extremereignisse.

Dazu werden sowohl die Landschaft als auch die nach der Hochwasserkatastrophe neu vermessenen Gewässer digital abgebildet („Digitaler Zwilling“). Anhand der Modelle und entsprechender Simulationen können anschließend die Wirksamkeit und das Zusammenspiel der Maßnahmen überprüft werden. Die Aufstellung der Modelle und die erforderlichen Rechenläufe werden jedoch noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Im Jahr 2026 wird das Hochwasserschutzkonzept Urft/Olef mit konkreten Vorgaben für die Projektumsetzung vorliegen.

Bereits im Vorfeld der Modellierung wurden zahlreiche sog. „Direktmaßnahmen“ erarbeitet, die sich teilweise schon in Bearbeitung, Planung oder Umsetzung durch die Kommunen befinden. Damit werden kurzfristig erste Verbesserungen des Hochwasserschutzes erzielt. Direktmaßnahmen beschreiben hierbei Maßnahmen, die

  • ohne vorherige Modellrechnungen als wirksam betrachtet werden,
  • zeitnah in die Planung und Umsetzung gehen können und
  • keine negativen Auswirkungen auf die Gewässer-Ober- und -unterlieger haben.

Dabei handelt es sich etwa um Gewässer-Aufweitungen, welche die Fließgeschwindigkeiten und den Wasserstand lokal senken können. Auch Treibgutfallen verbessern örtlich den Schutz, denn sie nehmen gezielt Treibgut auf, das dann an Brücken und Durchlässen den Wasserabfluss nicht mehr beeinträchtigen kann. Hochwasserrückhaltebecken schützen Ortslagen, indem sie Wasser aus stark angestiegenen Gewässern aufnehmen und nur eine unschädliche Wassermenge nach unterhalb abgeben.

Die Direktmaßnahmen können ab dem 3. Jahrestag der Hochwasserkatastrophe am 14. Juli 2024 nun öffentlich im Internet eingesehen werden. Dazu wurde eine bereits bestehende Homepage des WVER ergänzt. Sie beinhaltet bisher schon einen entsprechenden Masterplan für das Einzugsgebiet von Inde und Vicht und ist nun um das Einzugsgebiet von Urft und Olef erweitert worden.

Auf der Homepage finden Interessierte jetzt auch für das Einzugsgebiet von Urft und Olef inkl. der zugehörigen Nebengewässer Informationen zu den einzelnen Direktmaßnahmen. Im weiteren Verlauf werden die Informationen kontinuierlich aktualisiert, so dass sich die Bevölkerung stets über den aktuellen Stand der jeweils interessierenden Maßnahme informieren kann. Besucherinnen und Besucher der Homepage können dazu eine digitale Landkarte aufrufen, auf der die einzelnen Direktmaßnahmen an Urft und Olef als Symbole abgebildet sind. Außerdem werden anhand von konkreten Beispielen die verschiedenen Arten der Maßnahmen exemplarisch dargestellt.

Die Homepage enthält darüber hinaus auch nützliche Hinweise und Tipps, wie sich mögliche Betroffene zukünftig auch selbst vor Hochwasser schützen können. Hochwasserschutz ist nämlich eine gemeinschaftliche Aufgabe, an der alle, Kommunen, Kreise, der Wasserverband, aber auch Privatpersonen und Unternehmen, mitarbeiten müssen. Die Homepage kann über www.hochwassergefahrenvorbeugen.de angesteuert werden.

Oberseerandweg wieder freigegeben

Der Wasserverband Eifel-Rur hatte den Oberseerandweg von Rurberg zur Urfttalsperre Anfang Juli sperren müssen, um eine Böschungsabsackung wiederherzurichten, die sich in etwa von Rurberg gesehen nach zwei Drittel des Weges in Richtung der Urfttalsperre ereignet hatte.

Der Wasserverband teilt nun mit, dass der Schaden behoben und die Sperrung des Oberseerandwegs wieder aufgehoben wurde. Wandernde und Fahrrad Fahrende können den Weg Rurberg-Urfttalsperre also wieder ungestört nutzen.



Dienst in der Wasserwirtschaft ist Dienst am Menschen

Auch in diesem Jahr ehrte der Wasserverband Eifel-Rur (WVER) wieder verdiente Jubilarinnen und Jubilare. Zugleich wurden Mitarbeitende in den Ruhestand entlassen.

„Der Dienst in der Wasserwirtschaft ist in erster Linie ein Dienst am Menschen“, betonte Dr. Joachim Reichert während einer kleinen Feierstunde. Es gelte nicht nur, die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, sondern auch vor den Gefahren des Wassers zu schützen – dies vor allen Dingen auch vor dem Hintergrund zunehmender Herausforderungen durch die klimatischen Veränderungen. „Nicht nur Trockenheit, sondern auch Hochwasser werden dabei ständige Begleiter“, so Reichert.

Die Anwesenden der Feierstunde hätten dazu beigetragen, das Leben für alle im Einzugsgebiet der Rur ein Stück sicherer zu machen. „Für diesen Einsatz wollen wir Ihnen mit der Feierstunde ganz bewusst unseren Dank und unsere Wertschätzung aussprechen“, wandte sich Reichert an die Anwesenden. Er zeigte sich davon überzeugt, dass diese gesellschaftlich sinnvolle Tätigkeit auch dazu führe, dass viele in der Belegschaft dem 1993 gegründeten Verband und sogar noch seinen Vorgängerverbänden über Jahrzehnte die Treue gehalten hätten. Man habe für die Zukunft das Ziel, den WVER in Zukunft als besonders attraktiven Arbeitgeber in der Region zu positionieren. „Die Erfüllung der verbandlichen Aufgaben setzt auch voraus, dass wir in Zukunft qualifiziertes Personal an uns binden und auch selbst ausbilden können“, so der Vorstand.

Für 25jährige Treue zum Verband wurden Andreas Freitag (Düren), Dr. Antje Goedeking (Jülich), Christiane Goertz (Schüller), Richard Gronsfeld (Düren), Susanne Jansen (Übach-Palenberg), Harald Jung (Simmerath), Sandra Kaulard (Monschau), Frank Niesen (Hürtgenwald), Robert Otten (Wassenberg), Andreas Rick (Hückelhoven), Karin Sanfleber (Kreuzau), Michaela Stoffels (Kreuzau), Lucien Visarius (Stolberg) und Michael Wilden (Simmerath) ausgezeichnet.


In den Ruhestand traten Dieter Cremer (Roetgen), Hans-Joachim Fries (Alsdorf), Franz-Josef Hoffmann (Kaarst-Büttgen), Rolf Jörres (Stolberg), Rainer Klee (Düren), Rainer Lüdecke (Aachen), Hans Pubantz (Niederzier), Lorenz Rosewich (Schleiden), Udo Stadler (Nörvenich) und Michael Vogel (Eschweiler).

Jubilare und Ruheständler bei der Feierstunde mit dem Vorstand und der Pastoraldezernentin

gemeinsame Pressemitteilung der Stadt Düren und des WVER: Stadt Düren und WVER kooperieren – Neuer Hauptsammler des WVER zur Kläranlage Düren und Regenwasserkanalisation werden zusammen verlegt

Der Wasserverband Eifel-Rur (WVER) ergänzt seinen bestehenden Hauptsammler 11 (HS 11), welcher Abwasser aus Richtung Kreuzau zur Kläranlage Düren führt, um einen Parallelsammler bzw. ersetzt ihn auf einer großen Strecke durch eine Doppelröhre. Der bisherige HS 11 ist in die Jahre gekommen und weist einen erheblichen Sanierungsbedarf auf. Außerdem ist er durch den steigenden Abwasserzufluss seit seinem Bau auch an die Grenzen seiner Kapazität gelangt. Die zusätzliche Röhre ist deswegen unverzichtbar für die weitere kommunale und industrielle Entwicklung in unserer Region.

Die Doppelröhre wird im Bereich der Rurstraße auf der Trasse des bisherigen HS 11 geführt. In einem Teilbereich zwischen Annakirmesplatz und Josef-Vosen-Park auf einer Luftlinie von ca. drei Kilometern möchte die Stadt Düren zudem Abschnitte der Regenwasser-kanalisation erneuern. Ebenso sollen bei Bedarf Grundstücksanschlussleitungen saniert werden.

Die Stadt Düren als zuständige Trägerin der Straßenbaulast, der WVER und die eigenbetriebsähnliche Einrichtung Stadtentwässerung Düren haben sich entschlossen, die vorgenannten Arbeiten gemeinsam durchzuführen. Dadurch können deutliche Synergieeffekte bzw. Kosteneinsparungen erzielt werden. Gleichzeitig müssen die betroffenen Bereiche nur einmal geöffnet werden.

In einem Kooperationsvertrag haben WVER und die Stadt nun festgelegt, wer welche Aufgaben innerhalb der Kooperation übernimmt. Insbesondere wurde vereinbart, dass der WVER die Abwicklung der Gesamtbaumaßnahme übernimmt, indem er die Bauleistungen in einem gemeinsamen Schritt vergibt und die Baumaßnahmen leitet bzw. koordiniert. Schlussendlich wurden Festlegungen getroffen, wie die Kosten unter den Partnern verteilt werden.

„Die Kooperation ist auch von dem Bestreben geprägt, die Kosten für die Bürgerinnen und Bürger für die unumgänglichen Investitionen so günstig wie möglich zu halten“, erläutert Frank Peter Ullrich, Bürgermeister der Stadt Düren und Verbandsratsvorsitzender des WVER. „Das Geld ist zudem gut angelegt und sichert den Menschen auf Jahrzehnte hinaus eine moderne und den Erfordernissen angemessene Kanalinfrastruktur“, sekundiert Dr. Joachim Reichert, Vorstand des WVER.

Der Rat der Stadt Düren hat der Kooperation in seiner Sitzung vom 03.07.2024 zugestimmt, ebenso der Verbandsrat des WVER. Da zunächst umfangreiche Planungs- und Abstimmungsleistungen erbracht werden müssen, ist mit einem Baubeginn erst im Sommer 2025 zu rechnen. Die gemeinsam abzuwickelnden Bauleistungen werden einen Zeitraum von voraussichtlich 28 Monaten in Anspruch nehmen.

Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung: Reihe unten v. l. Benjamin Savelsberg, Betriebsleiter der Stadtentwässerung Düren, Christine Käuffer, 1. Beigeordnete und Rechtsdezernentin der Stadt Düren, Dr. Joachim Reichert, Vorstand des WVER. Reihe oben v. l. Stefan Marks, stellv. Betriebsleiter der Stadtentwässerung Düren, Niels-Christian Schaffert, technischer Beigeordneter der Stadt Düren, und Frank Peter Ullrich, Bürgermeister der Stadt Düren und WVER-Verbandsratsvorsitzender



Aqua Agenten Koffer unterstützt Grundschulen bei der Beschäftigung mit dem Wasser

Angesichts des spürbar fortschreitenden Klimawandels und drängender Umweltprobleme wird es immer dringlicher, bereits Kinder an diese Thematik heranzuführen und damit vertraut zu machen. Von zentraler Bedeutung ist dabei das Wasser. Täglich brauchen wir es und müssen es wieder reinigen; zunehmende, heftige Starkregenereignisse zeigen die bedrohliche Seite des Wassers; aber auch langanhaltende Trockenperioden mit Wassermangel gehören in diesen Zusammenhang.

Der Wasserverband Eifel-Rur (WVER) möchte deswegen interessierte Grundschulen durch seine Wasserschule dabei unterstützen, das Wasser als natürlichen Lebensraum, aber auch unter dem Einfluss menschlicher Nutzungen kennenzulernen. Er stellt deshalb interessierten Grundschulen den sog. „Aqua Agenten Koffer“ zur Verfügung.

Der Koffer befähigt das Lehrpersonal, sich dem Wasser in vier Themenbereichen anzunähern:
1. Lebensraum Wasser
2. Wasserversorgung
3. Wasserentsorgung
4. Gewässernutzung

In 34 spannenden Einzelaufgaben erarbeiten sich die kleinen „Wasseragenten“ Kenntnisse zu den Bereichen. Die Aufgaben sind mit den Rahmenlehrplänen etwa des Sachkundeunterrichts abgestimmt und entstammen der Lebensrealität der Kinder. Außerdem tragen die Koffer zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals) der Vereinten Nationen bei. Sie werden von einem renommierten Schulbuchverlag hergestellt.

Zum Aqua Agenten Koffer gehört eine Online-Schulung, in der die Einsetzbarkeit und das didaktische Konzept dem Lehrpersonal vorgestellt werden. Haben Lehrerinnen oder Lehrer, die das Thema Wasser im Unterricht behandeln wollen, eine solche Schulung absolviert, erhält die Schule einen Koffer zum dauerhaften Verbleib.

Die Gemeinschaftsgrundschule Merzbachschule in Linnich hat diesen Prozess bereits durchlaufen, sodass der Koffer nun in den Besitz der Schule übergeben wird. Die Übergabe erfolgte heute, begleitet durch eine gewässerkundliche Führung der Leiterin der Gewässerschule des WVER, Claudia Goormann. Den Koffer überreichte WVER-Vorstand Dr. Joachim Reichert zusammen mit der Linnicher Bürgermeisterin Marion Schunck-Zenker an die Klassenlehrerin Simone Schmitz.

Andere interessierte Grundschulen, die ebenfalls einen Aqua Agenten Koffer haben möchten, können sich hierzu an die Leiterin der Wasserschule, Frau Claudia Goormann, wenden. Sie erreicht man unter der Mailadresse claudia.goormann@wver. Frau Goormann ist Biologin und Umweltpädagogin und bietet auch gewässerkundliche Führungen an, erklärt kindgerecht die Abläufe auf einer Kläranlage, etwa vor einer Führung, besucht den Unterricht und stellt dabei viele Informationen und Tatsachen rund um das Wasser vor.

V. l. WVER-Vorstand Dr. Joachim Reichert und die Linnicher Bürgermeisterin Marion Schunck-Zenker überreichen der Klassenlehrerin der Merzbachschule Linnich, Simone Schmitz, den Aqua Agenten Koffer
Der Aqua Agenten Koffer wird in Zukunft die Schule unterstützen, die Schulkinder für das Wasser zu sensibilisieren.
Die WVER-Wasserschulleiterin Claudia Goormann erarbeitet mit den Schulkindern die Bedeutung des Wassers und den menschlichen Umgang damit.
Endlich ins Wasser! Claudia Goormann untersucht mit den Schulkindern den Merzbach auf Kleinlebewesen.
Neugierig betrachten die Schulkinder die Kleinlebewesen deutlich vergrößert unter den Mikroskopen der Wasserschule.



Oberseerandweg muss für zwei Wochen gesperrt werden

Am Oberseerandweg, der von Rurberg bis zur Urfttalsperre führt, hat es aus Richtung Rurberg in etwa nach zwei Dritteln des Weges eine Böschungsabsackung gegeben. Die entsprechende Stelle ist daraufhin provisorisch teilgesperrt worden, für Wandernde und Fahrradfahrende bisher aber noch passierbar.

Voraussichtlich am Mittwoch nächster Woche wird der Weg an der Schadensstelle jedoch für zwei Wochen komplett gesperrt. Dann soll der Schaden beseitigt und die Böschung wieder grundlegend befestigt werden.

In der Zeit kann leider wegen des steil ansteigenden Berghangs keine Umwegung eingerichtet werden. Freizeitsuchende, die von Rurberg zur Urfttalsperre oder umgekehrt kommen wollen, sollten deswegen in dieser Zeit auf die Angebote der Rurseeschifffahrt auf dem Obersee zurückgreifen.



Interkommunale Zusammenarbeit zum Hochwasserschutz: Workshop diskutiert Vorschläge zu potenziellen Maßnahmen

Die Kommunen Blankenheim, Dahlem, Hellenthal, Kall, Nettersheim und Schleiden sowie der Kreis Euskirchen und der Wasserverband Eifel-Rur (WVER) haben sich zu einer Interkommunalen Zusammenarbeit zusammengeschlossen, um ein gemeinsames Konzept zur Verbesserung des Hochwasserschutzes an Urft und Olef zu erstellen. Das Konzept wird alle Maßnahmen enthalten, die sich als wirksam und grundsätzlich umsetzbar erweisen.

Dazu wurden zunächst auf Fachebene Workshops für jedes Gemeindegebiet durchgeführt, in denen Maßnahmenideen entwickelt, eingesammelt und aufgeschrieben wurden. Am 17.06.2024 trafen nun die Kooperationspartner in Hellenthal zu einem gemeinsamen Workshop zusammen, auf dem die Ideensammlungen gegenseitig vorgestellt und zu einem Gesamtkatalog zusammengestellt wurden.

Eingeladen waren dabei auch weitere Organisationen und Einrichtungen, die zur Findung der Maßnahmenvorschläge wichtig sind. Dazu gehörten die Biologische Station des Kreises Euskirchen, die Naturschutzverbände NABU, BUND und der Euskirchener Kreisverband Natur- und Umweltschutz (KNU) ebenso wie die Kreisbauernschaft, der Rheinische Landwirtschaftsverband und die Landwirtschaftskammer NRW. Dazu kamen das Regionalforstamt Hocheifel-Zülpicher Börde, die Bezirksregierung Köln und seitens des Kreises Euskirchen der Katastrophenschutz, die Untere Wasserbehörde (UWB) sowie die Untere Naturschutzbehörde (UNB). Die Kommunen waren durch ihre Bürgermeister oder deren Vertreter sowie die zuständigen Fachabteilungen vertreten. Insgesamt nahmen an dem ganztägigen Workshop über 40 Experten und Interessensvertreter teil.

Gewässerdezernent Dr. Gerd Demny, der Leiter der Grundlagenplanung, Dr. Torsten Rose, und Projektleiter Johannes Thelen vom WVER erläuterten zunächst noch einmal die Entstehung des vom Land NRW geförderten Projekts zur Konzepterstellung sowie den aktuellen Zwischenstand. „Für die erste Ideensammlung wurden in der Workshopserie 140 Maßnahmen vorgeschlagen, die nun auf ihre Wirksamkeit und Sinnhaftigkeit zu prüfen sind“, so Dr. Demny.

Beim Workshop kam es zu einem wertvollen Austausch zwischen den verschiedenen Teilnehmern, um von deren Einschätzung der Maßnahmen zu profitieren oder um weitere Maßnahmen zu ergänzen. „Sollten Bedenken gegen Maßnahmen entstehen, können wir rechtzeitig ins Gespräch kommen und in den weiteren Schritten zur Maßnahmenfestlegung berücksichtigen“, hob der Gewässerdezernent die Bedeutung des Workshops hervor.

Im nächsten Schritt wird eine Art „digitaler Zwilling“ der Gewässer und der Topografie im Untersuchungsgebiet erstellt. Grob gesprochen entsteht dabei die reale Landschaft im Rechner digital noch einmal neu. Dazu sind im vergangenen Jahr die wichtigsten Gewässer im Einzugsgebiet der Urft und Olef neu vermessen worden, um eine möglichst realitätsnahe und aktuelle Abbildung zu erhalten.

In diese digitale Landschaft werden nun die vorgeschlagenen Maßnahmenideen eingebaut und auf ihre Wirksamkeit hinsichtlich des Hochwasserschutzes überprüft. Die Maßnahmen, die sich dabei als plausibel herausstellen, fließen in das Hochwasserschutzkonzept ein. Dabei wird insbesondere darauf geachtet, wie die Maßnahmenideen in Kombination miteinander wirken und dass sie gut aufeinander abgestimmt sind. Dies erfordert ein aufwändiges, iteratives Vorgehen. Erst wenn das Konzept insgesamt in sich schlüssig aufgestellt ist, können die Maßnahmen für die Umsetzung empfohlen und durch die Kommunen weiter beplant und umgesetzt werden.

Mit dem durchgeführten Workshop ist ein wichtiger Meilenstein erreicht worden, es liegen nun praktisch alle wesentlichen Maßnahmenideen vor. Der nächste Meilenstein ist der Aufbau des digitalen Zwillings im Computermodell, mit dem dann die Wirksamkeit der Maßnahmenideen überprüft und die zielführendste Maßnahmenkombination identifiziert werden. Nach diesem zeitaufwändigen, aber notwendigen Prozess werden die Kooperationspartner das gemeinsame Hochwasserschutzkonzept für das Einzugsgebiet von Urft und Olef im Jahr 2026 verabschieden und mit der Maßnahmenumsetzung beginnen.

Die zahlreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Workshop in Hellenthal

Weitere Sanierungen am Hauptsammler zur Kläranlage Düren werden durchgeführt

Mit einer schwimmenden Kamera überprüft der Wasserverband Eifel-Rur in einem engen zeitlichen Raster den bestehenden Hauptsammler 11, der Abwasser aus Richtung Kreuzau bis zur Kläranlage Düren im Merkener Busch leitet. Dank der neuen und von den Überwachungsbehörden anerkannten Kameratechnik konnte so auch ein Schaden im Bereich Von-Aue-Straße /Teichstraße entdeckt und inzwischen behoben werden.

Bei der vorgenannten Befahrung wurden unterhalb des neu erstellten Kanalabschnittes in der Renkerstraße weitere Risse im Kanal festgestellt. Der Kanal verläuft hier im – in Fließrichtung gesehen – rechten Rur-Uferradweg. Auf einer Länge von 130 Metern wird der schadhafte Kanalabschnitt nun saniert. Dazu wird der Kanal nicht ersetzt, sondern es wird ein so genannter „Liner“ eingebaut. Dabei handelt es sich um einen glasfaserverstärkten Schlauch, der erwärmt und von innen in den Kanal eingezogen wird. Der Liner härtet schließlich aus und dichtet den Kanal dadurch für viele Jahrzehnte zuverlässig ab.

Bevor dies geschieht, werden zunächst in offener Bauweise auf dieser Strecke drei Kanalschächte erneuert. Sie sind ebenfalls schadhaft und müssen durch neue Schächte ersetzt werden. Von Schacht zu Schacht wird im Anschluss der Liner in die Kanalabschnitte eingebracht und an die neuen Schachtbauwerke angeschlossen.

Um den Abwasserfluss während der Arbeiten zu gewährleisten, wird im Baubereich entlang des Uferradwegs eine Abwasserhaltung mittels einer temporären, parallel zu verlegenden Stahlleitung errichtet. Weil das Rurwasser durch den kiesigen Untergrund in die Baugruben für die Einbringung der neuen Schächte drückt, muss es durch eine sog. „Grundwasserhaltung“ mittels Pumpen zwischenzeitlich abgesenkt werden.

Um die Baumaßnahme durchführen zu können, wird der Rur-Uferradweg auf der rechten Rurseite ab der Fußgängerbrücke „Schwanenbrücke“, Lendersdorf, Höhe der Straße Am Wehr, bis zur Fußgängerbrücke „Krüger-Brücke“ auf Höhe der Straße An der Kuhbrücke, gesperrt. Die Sperrung erfolgt ab dem 21. Juni 2024  und wird voraussichtlich drei Monate andauern. Eine Umleitung auf den linksseitig gelegenen Rur-Uferradweg wird entsprechend ausgeschildert.

Wurzeln auf der Trasse des zukünftigen HAuptsammlers 10 in Düren und Kreuzau werden entfernt

Der Wasserverband Eifel-Rur (WVER) hat im Januar und Februar 2024 damit begonnen, das künftige Baufeld für die vorgesehene Trasse des Hauptsammlers 10 (HS10) vorzubereiten. Dazu wurden dafür notwendige Rodungsarbeiten im Süden von Düren und in Kreuzau durchgeführt.

Ab Montag, dem 10.06.2024, werden die im Erdreich verbliebenen Wurzelstöcke im vorgenannten Rodungsbereich in Abstimmung mit der Genehmigungsbehörde entfernt. Die Arbeiten werden voraussichtlich zwei Wochen dauern.

Die Wurzeln durften bei der Rodung der Bäume auf behördliche Anweisung seinerzeit noch nicht mit ausgegraben werden, um etwaige, Winterschlaf haltende Tiere, wie z.B. die Haselmaus, zu schützen. Außerdem legte der WVER der Bezirksregierung und dem Kreis Düren für die Entfernung der Wurzeln ein Konzept zum Schutz von Brutvögeln vor. Auch die Naturschutzverbände wurden zwischenzeitlich über die Arbeiten informiert.

Für die Entfernung der Wurzelstöcke wird in Absprache mit der zuständigen Behörde der Rur-Uferradweg im Bereich Lendersdorf und Kreuzau an einigen Stellen temporär genutzt bzw. für die Öffentlichkeit gesperrt. Nach Abschluss der Arbeiten wird der Radweg für den Rad- und Fußgängerverkehr wieder freigegeben und sach- und fachgerecht wiederhergestellt.

Abgabe aus der Wehebachtalsperre wird erhöht

Stand: Donnerstag, 16.05.2024, Mittags

Die Wehebachtalsperre des Wasserverbands Eifel-Rur (WVER) in Schevenhütte dient der Trinkwasserversorgung und dem Hochwasserschutz. Aufgrund der ergiebigen Niederschläge in den letzten Wochen ist sie zurzeit gefüllt wie seit über 20 Jahren nicht mehr. Diese Entwicklung ist vor dem Hintergrund der Sicherung der Trinkwasserversorgung sehr erfreulich.

Nach den Starkregen der letzten Tage haben die Zuflüsse nun dafür gesorgt, dass der Hochwasserschutzraum der Talsperre geringfügig in Anspruch genommen wird. Weitere ergiebige Niederschläge sind in den kommenden Tagen zu erwarten. Der WVER reagiert auf diese Entwicklung mit der Erhöhung der Abgabe aus der Talsperre, die derzeit noch 0,2 Kubikmeter pro Sekunde beträgt.

Ab dem heutigen Mittag wird daher die Abgabe in den Unterlauf des Wehebachs zunächst sukzessive auf 0,5 Kubikmeter pro Sekunde hochgefahren. Ab morgen wird voraussichtlich eine weitere Erhöhung auf bis zu 1 Kubikmeter pro Sekunde erforderlich. Der Wasserverband erklärt, dass es sich dabei zwar um einen an der Wehebachtalsperre seltenen, aber durchaus normalen Betriebszustand handelt. Die Wassermenge kann durch den Wehebach schadensfrei abgeführt werden. Die Abgabenerhöhung erfolgt gemäß des Betriebsplans in Absprache mit der Bezirksregierung Köln.

Im Hochwasserschutzraum steht zurzeit eine Million Kubikmeter Freiraum zur Verfügung. Dieser ist so bemessen, dass auch außergewöhnliche Hochwasserereignisse zurückgehalten werden können.  Erst in dem Fall, dass dieser bei einem solchen Ereignis nicht ausreichen würde, würde Wasser über die Hochwasserentlastungsanlage in den Wehebach abgegeben.



Inde in Eschweiler wird auch im Bereich des Bushofs von Schotter befreit

Nachdem bereits im Frühjahr Sediment- und Schotterräumungen in der Inde im Stadtgebiet von Eschweiler erfolgt sind, schließt sich nun die Entnahme von Ablagerungen in einem weiteren Abschnitt des Flusses an.

Diesmal wird eine Schotterbank im Bereich des Parkplatzes am Bushof an der Indestraße entnommen. Auch hier hatte sich im Zuge des Hochwassers 2021 Schotter abgelagert. Dieser beeinträchtigt die Abflusskapazität und muss deswegen auch aus Hochwasserschutzgründen entfernt werden.

Die Arbeiten beginnen am 06.Mai 2024 mit der Baustelleneinrichtung und werden in Abhängigkeit von der Witterung voraussichtlich bis zu drei Wochen in Anspruch nehmen. Sie sind mit der Genehmigungsbehörde abgestimmt. In dieser Zeit werden auf dem Bushof-Parkplatz einige Parkplätze in Anspruch genommen. Eine Beeinträchtigung des Verkehrs auf der Indestraße erfolgt nicht.



1. Ausbaustufe der Gruppenkläranlage Düren wird in Angriff genommen

Der Wasserverband Eifel-Rur wird in den nächsten Jahren seine Gruppenkläranlage Düren ertüchtigen und erweitern. Zu dieser Maßnahme erfolgte heute der Spatenstich.

Die Gruppenkläranlage (GKA) Düren sieht sich bereits seit geraumer Zeit einem verstärkten und stoßweisen Zulauf von so genannten CSB-Frachten ausgesetzt. Unter CSB („Chemischer Sauerstoffbedarf“) versteht man einen Mix aus Schmutzstoffen, die Sauerstoff im Wasser zehren. Ein Verbleib dieser Stoffe würde ein Überschreiten der geltenden Einleitwerte ins Einleitgewässer bedeuten und zu einem für die Gewässerbiozönose lebensbedrohlichen Entzug von Sauerstoff führen. Daraus ergab sich Handlungsbedarf für eine Ertüchtigung und Erweiterung der Anlage, um zum einen die Stöße auffangen, zum anderen aber auch steigende Frachtlasten aufnehmen zu können und damit weitere kommunale und industrielle Entwicklungen zu ermöglichen.

Projektentwicklung

Der Umfang der durchzuführenden Maßnahmen zur Ertüchtigung der GKA Düren wurde im Zuge eines Value-Engineering-Prozesses im Zeitraum von Februar 2018 bis Juni 2019 erarbeitet. Dabei wurde vorgesehen, die Anlage in zwei Ausbaustufen weiterzuentwickeln.

Für die Umsetzung der ersten Ausbaustufe, die im Jahr 2027 abgeschlossen werden soll, wurde unmittelbar im Anschluss mit der Vergabe der Ingenieurleistungen begonnen. Das Vergabeverfahren wurde im März 2020 abgeschlossen. Da die Planungsleistungen sofort aufgenommen wurden, konnte die Entwurfsplanung bereits Anfang 2022 abgeschlossen werden. Im Juli 2022 wurde dann die wasserrechtliche Genehmigung beantragt und schließlich Ende November 2023 erteilt. Da unmittelbar nach Einreichung der Genehmigungsunterlagen parallel mit der Ausführungsplanung begonnen wurde, konnten viele Leistungen bereits unmittelbar nach Genehmigungseingang veröffentlicht und vergeben werden. Bauvorbereitende Maßnahmen, deren Ausführung nicht genehmigungsrechtlich relevant sind, wurden bereits umgesetzt. Hierzu zählen unter anderem die Kampfmittel-Sondierungsarbeiten, die Baufeldfreilegung (Rodungsarbeiten, Oberbodenabtrag) sowie die Herstellung der erforderlichen Infrastruktur für die Baumaßnahme (Baustraße, Baustelleneinrichtungsflächen). Ab Mai werden zudem auch die Spezialtiefbaumaßnahmen, welche vor Beginn der Rohbau- und Ausbauarbeiten zwingend erforderlich werden, umgesetzt. Die Vergaben der großen Bauleistungen sind für Juli und August vorgesehen, sodass diese unmittelbar im Anschluss an den Spezialtiefbau starten können. Bis Jahresende werden dann alle Hauptgewerke vergeben sein.

Projektziele

Die erste Ausbaustufe verfolgt dabei im Wesentlichen folgende Ziele:

  • Bisherige Überlastung der Kläranlage abstellen / Erhöhung der Betriebsstabilität
  • Ermöglichen kommunaler Siedlungsentwicklung und industrieller Erweiterungen im Einzugsgebiet
  • Schaffung von Redundanz für eventuelle Störungen industrieller Abwasservorbehandlungsanlagen
  • Schaffung strategischer Ausbaureserven für industrielle Ansiedlungen
  • Verringerung der Geruchsbelastung im Umfeld der Kläranlage

Durchzuführende Maßnahmen

In der ersten Ausbaustufe (AS I) wird eine biologische aerobe Hochlaststufe zur entlastenden Zwischenklärung zum Schutze der bestehenden Schwachlastbiologie errichtet (vier bereits bestehende Becken der biologischen Reinigungsstufe). Die Notwendigkeit ergibt sich maßgeblich aus den schwankenden Zulaufbelastungen der Kläranlage und den hohen industriellen Abwasseranteil. Durch die sich kurzfristig ändernden CSB-Zulauffrachten kommt es zu deutlich schwankenden Schlammbelastungen innerhalb der Schwachlastbiologie, wodurch sich die Belebtschlammzusammensetzung und daraus resultierend die Abbauleistung verschlechtern kann. Der Belebtschlamm besteht aus den Mikroorganismen, die die bis dahin verbliebenen Schmutzstoffe aus dem Abwasser reinigen.
Durch den negativen Einfluss auf die Schwachlastbelebungsbecken droht die Überschreitung von Überwachungswerten. Mit Hilfe der geplanten biologischen Hochlaststufe werden die CSB-Frachtstöße zukünftig abgepuffert und die Schwachlaststufe vor einer Überfrachtung geschützt.

Für die Errichtung der Hochlaststufe wird eines der drei bestehenden Vorklärbecken abgerissen und sein Platz sowie eine daneben befindliche Freifläche (die ursprünglich einmal für ein weiteres Vorklärbecken vorgesehen war) in Anspruch genommen.

Zusätzlich werden sämtliche abwassertechnische Einrichtungen im Bereich der mechanischen Reinigungsstufe zur Sicherstellung eines weiterhin geordneten Betriebes der GKA Düren erneuert. Neben einem neuen Zulaufhebewerk wird eine 2-stufige Rechenanlage mit nachgeschaltetem, belüftetem Sandfang vorgesehen. Die zwei weiteren Vorklärbecken werden abgerissen und am gleichen Standort wiederaufgebaut.  Des Weiteren ist der Bau eines neuen Voreindickers vorgesehen, in welchem der so genannte Primärschlamm der Vorklärung als auch der Überschussschlamm der Hochlastbelebung statisch entwässert wird. Der Primärschlamm bildet sich aus den Schwebstoffen, die sich in der Vorklärung am Boden abgesetzt haben. In der Hochlaststufe reinigen Mikroorganismen, die sich durch ihre Tätigkeit vermehren. Dadurch entsteht ein Überschuss, der entnommen wird.

Im Weiteren wird ein so genanntes Mischwasserstreckungsbecken angelegt. Darin wird im Starkregenfall mit Regen vermischtes Abwasser bei einem stark erhöhten Abfluss abgeschlagen, wenn die maximale Zulaufmenge der GKA überschritten wird. In dem Becken findet bereits eine mechanische Vorreinigung etwa durch Sedimentation von Schmutzstoffen statt, bevor das Abwasser nach Absinken des Zuflusses in die GKA dieser wieder zugeführt werden kann.

Kosten

Das Budget für die Ausbaustufe 1 beläuft sich auf ca. 85 Mio. Euro.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen
Endlich geht es los – Spatenstich zum lange geplanten Ausbau der Gruppenkläranlage Düren. Vorstand Dr. Joachim Reichert (4. v. l.), Verbandsratsvorsitzender Frank Peter Ullrich 6. v. l.) und weitere Gäste nahmen die Baustelle offiziell in Betrieb.
Baufeld für die zukünftige Hochlaststufe der Gruppenkläranlage Düren
Blick über die Gruppenkläranlage Düren



Wehebachtalsperre gut gefüllt wie seit 22 Jahren nicht mehr

Zumeist macht die Wehebachtalsperre den Eindruck, als sei noch viel Platz in ihr vorhanden und der Füllstand vergleichsweise niedrig. Dieses Jahr bietet sich jedoch ein völlig anderes Bild. Die Talsperre ist mit aktuell 23,1 Mio. Kubikmetern so gut gefüllt wie seit 22 Jahren nicht mehr – der insgesamt dritthöchste Füllstand in ihrer über 40jährigen Geschichte.
Die Wehebachtalsperre sammelt Wasser für die Trinkwasseraufbereitung für den Raum Aachen und Düren. Zugleich trägt sie zum Hochwasserschutz am Unterlauf des Wehebachs bei.

Die Talsperre hat ein Gesamtstauvolumen von 25,1 Millionen Kubikmeter (entspricht einem Einstau von 251,89 m NHN). Dann ist die Oberkante der Überlaufschwelle der Hochwasserentlastungsanlage erreicht. Wasser wurde jedoch erst einmal über die Hochwasserentlastung abgegeben, und zwar beim Probeeinstau nach dem Bau Anfang der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts. Damals ergossen sich 2,6 Kubikmeter pro Sekunde in den Wehebach. In der Regel beläuft sich die Abgabe aus der Talsperre zwischen 100 und 200 Liter pro Sekunde.

Der zweithöchste Einstau nach Inbetriebnahme erfolgte im Mai 2002. Damals wurde eine Füllmenge von 24,2 Mio. Kubikmeter erreicht. Jetzt, 22 Jahre später, beläuft sich der Füllstand auf 23,1 Mio. Kubikmeter. Eine Erfordernis, Wasser über die Hochwasserentlastung abgeben zu müssen, besteht in der jetzigen Situation aber nicht. Bis zum Erreichen des im Sommer freizuhaltenden Hochwasserschutzraums von knapp einer Mio. Kubikmeter ist noch ausreichend „Luft“; außerdem sind durch die zunehmend wärmere Witterung, sinkende Zuflüsse durch den Wasserverbrauch der Vegetation und die kontinuierliche Entnahme für die Trinkwasserversorgung sinkende Pegelstände zu erwarten. Die in der Talsperre vorhandene Wassermenge bewertet der Wasserverband Eifel-Rur (WVER) als Betreiber als sehr erfreulich: Die Versorgungsanforderungen in diesem Jahr und auch im nächsten Jahr sind mit dem hohen Füllstand gesichert.

Der hohe Einstau kam dadurch zustande, dass es in den vergangenen Monaten starke Zuflüsse aus dem Einzugsgebiet der Talsperre gab.  Aufgrund einer Revision in der unterhalb des Dammes gelegenen Trinkwasseraufbereitungsanlage wurde außerdem über einen Zeitraum von zweieinhalb Monaten kein Rohwasser für die Trinkwasseraufbereitung entnommen.

Video Wehebachtalsperre

Fotos: Gut gefüllt wie seit 22 Jahren nicht mehr: Die Wehebachtalsperre

WVER STELLT IM ZINKHÜTTER HOF SEINEN MITGLIEDERN STRATEGIEN UND ZIELE BIS 2028 VOR

„Wer vorankommen will, braucht Ziele und eine Strategie, um sie zu erreichen“, sagte Frank Peter Ullrich, Vorsitzender des Verbandsrats des Wasserverbands Eifel-Rur (WVER) und Bürgermeister der Stadt Düren, zur Einführung in den 3. Wasserwirtschaftstag des Wasserverbandes im Zinkhütter Hof in Stolberg. Der Verband hatte seine Mitglieder eingeladen, um mit ihnen zur jüngst beschlossenen Verbandsstrategie bis 2028 ins Gespräch zu kommen.

Dr. Joachim Reichert, Vorstand des Verbands, berichtete, dass nicht zuletzt auch aus einem Feedback zur Verbandsarbeit, welches bei den Mitgliedern selbst eingeholt wurde, vier Handlungsfelder identifiziert wurden, welche die Strategie des Verbands in den nächsten Jahren bestimmen. „In diesen wurden 16 strategische Ziele erfasst, die der Verband bis 2028 erreichen will.“ Die Ausrichtung auf die Mitglieder sei dabei bewusst gewählt. „Wir sind ein wasserwirtschaftlicher Dienstleister, der zugunsten seiner Mitglieder im deutschen Einzugsgebiet der Rur nachhaltig tätig ist.“

Das erste der vier Handlungsfelder umfasst demzufolge auch alle strategischen Ziele im Mitgliederinteresse und im Sinne der Öffentlichkeit. Hier geht es insbesondere um angemessene Beiträge, aber auch um Transparenz in der Kommunikation. Das zweite Handlungsfeld trägt die Überschrift „Ökologische Nachhaltigkeit und Klimazukunft.“ Es umfasst neben dem Ziel der Klimaneutralität der Energieversorgung bis 2030 auch die Orientierung zur Nachhaltigkeit des verbandlichen Handels, eine grundlegende Förderung der Biodiversität in und um die Gewässer. Darüber hinaus stehen Maßnahmen im Fokus, mit denen den Folgen des Klimawandels begegnet wird, im Fokus. So sollen die Widerstandsfähigkeit verbandlicher Infrastruktureinrichtungen und der Öffentlichkeit gegen Hochwasser verbessert und die Versorgung der Trinkwasserversorger bzw. der Industrie mit Roh- und Brauchwasser gesichert werden.

Das dritte Handlungsfeld zielt auf die Anlagen und Infrastruktur des Verbands ab. Der WVER sieht sich in der Verpflichtung, den Wert seiner technischen Anlagen, der sich auf eine Größenordnung von ca. 600 Mio. € beläuft, zu erhalten bzw. kontinuierlich auszubauen. Gleichzeitig sind die Anlagen, besonders die Kläranlagen, entsprechend der modernsten technischen Standards weiter zu entwickeln. Gleichzeitig sollen Effizienz und Betriebssicherheit weiter gesteigert werden.

Das vierte Handlungsfeld beschäftigt sich mit dem Verband als handelndes Subjekt und Arbeitgeber. Hier sollen effiziente und rechtssichere Prozesse Grundlage des verbandlichen Handelns sein. Der WVER möchte sich nicht zuletzt im Werben um qualifiziertes Personal und um motivierte Auszubildende verstärkt als attraktiver Arbeitgeber für zufriedene Beschäftigte aufstellen. Dabei sollen auch klare Werte hinter seiner Arbeit stehen, die deren hohe gesellschaftliche Bedeutung widerspiegeln.

Entsprechend in vier Themenblöcken wurden diese Handlungsfelder durch Fachreferentinnen und -referenten des Verbands vorgestellt. Ebenso blieb ausreichend Zeit für Fragen und Diskussion.

„Ich bin sicher, dass unsere Mitglieder den Verband sehr zu schätzen wissen. Seine Tätigkeit ist eine wichtige Grundlage für kommunale und industrielle Entwicklung sowie zugleich für den Erhalt eines natürlichen Lebensraums für uns alle“, resümierte Dr. Joachim Reichert.

Verbandsmitglieder sind alle Städte und Gemeinden im Verbandsgebiet, vier Kreise und eine Städteregion sowie eine Vielzahl von Unternehmen der Trinkwasserversorgung und Industrieunternehmen, die direkten Nutzen aus der wasserwirtschaftlichen Tätigkeit des Verbands ziehen. Er betreibt 43 Kläranlagen und ca. 800 Sonderbauwerke im Zusammenhang mit der Abwasserreinigung. Außerdem besitzt er sechs Talsperren, die dem Hochwasserschutz und der Versorgung mit Rohwasser für die Trinkwasseraufbereitung sowie für den industriellen Bedarf dienen. Außerdem schützen sie die Unterläufe ebenso vor Hochwasser wie Deichanlagen und über 50 Hochwasserrückhaltebecken an den Fließgewässern. Der Verband betreut weiterhin 1.900 Kilometer Gewässerstrecke und setzt sich für deren ökologische Weiterentwicklung ein. Er hat über 700 Beschäftigte, der Verbandssitz selbst ist in Düren.

Vertreterinnen und Vertreter der WVER-Verbandsmitglieder beim 3. Wasserwirtschaftstag des Verbands im Zinkhütter Hof
Die Fachleute des WVER beantworteten mit Verbandsvorstand Dr. Joachim Reichert (ganz rechts im Bild) die Fragen der Teilnehmenden am Wasserwirtschaftstag.



SEDIMENTENTNAHME AUS DER INDE IM BEREICH DER ORTSLAGE INDEN-LAMERSDORF

Im Bereich hinter der Bebauung „Indestraße“ unterhalb des Inde-Wehrs in Lamersdorf und ca. 600 Meter flussaufwärts auf Höhe des Sportplatzes „Drieschstraße“ haben sich im Abflussprofil der Inde als Folge des Hochwassers 2021 Sedimente abgelagert. Diese beeinträchtigen den Abflussquerschnitt des Flusses und müssen deswegen zum Erhalt der Leistungsfähigkeit und des Hochwasserschutzes geräumt werden.

Die Arbeitsbereiche im Gewässer werden von der Straße „Frenzer Driesch“ rechtsseitig der Inde angefahren. Der Abtransport des Baggerguts erfolgt ebenfalls über diese Wegeverbindung.

Mit Beeinträchtigungen im Straßenverkehr ist nicht zu rechnen.

Die Arbeiten sind mit den Genehmigungsbehörden abgestimmt und werden ab dem 08. April 2024 durchgeführt. Die beiden Maßnahmen werden in Abhängigkeit von der Witterung voraussichtlich vier Wochen in Anspruch nehmen.



Schotter- und Sedimenträumung in der Inde in Eschweiler

Im Zuge des Hochwassers 2021 ist es in der Inde in Eschweiler zu Schotter- und Sedimentablagerungen gekommen. Diese beeinträchtigen den Abflussquerschnitt des Gewässers und müssen deshalb zur Sicherung der Abflusskapazität und zum Hochwasserschutz entfernt werden.

Im Abschnitt der Inde von oberhalb der Straßenbrücke „Grabenstraße“ bis flussabwärts Straßenbrücke „Neustraße“ im Innenstadtbereich von Eschweiler hat sich im Gewässerbett Schotter in Form einer Bank abgelagert. Diese Schotterbank wird entfernt.

Durch diese Arbeiten ist mit lokalen Beeinträchtigungen des Straßenverkehrs auf der Indestraße zu rechnen. Die Maßnahme wird am 08. April 2024 beginnen und witterungsabhängig voraussichtlich vierzehn Tage in Anspruch nehmen.

Im Eschweiler Stadtteil Weisweiler haben sich im Bereich der Schule „Auf dem Driesch“ und ca. einen Kilometer flussabwärts rückwärtig der Bebauung „Franz-Gessen-Straße“ Sedimente abgelagert. Auch diese müssen entfernt werden, um das Gewässer bei verstärktem Abfluss leistungsfähig zu halten.

Der Arbeitsbereich im Gewässer hinter der Schule wird über die Straße „Auf dem Driesch“ und die Zufahrt zum „Kulturpark“ angefahren. Der Abtransport des Baggerguts erfolgt über diese Wegeverbindung, die Erreichbarkeit des Kulturparks ist jedoch zu jedem Zeitpunkt gewährleistet.

Der Arbeitsbereich im Gewässer hinter der Bebauung „Franz-Gessen-Straße“ wird über „An Haus Palant“ und das Vorland der Inde angefahren. Auch der Abtransport des Baggerguts wird über diese Wegeverbindung bewerkstelligt.

Mit Beeinträchtigungen im Straßenverkehr durch die Arbeiten in Weisweiler ist nicht zu rechnen. Auch hier ist der Beginn am 08. April 2024. In Weisweiler sind, auch entsprechend der Wasserstände, vier Wochen für die Entnahmearbeiten angesetzt.

Alle Maßnahmen sind mit den Genehmigungsbehörden abgestimmt.



Gemeinsame Pressemitteilung von WVER, Erftverband und RWE Power: Klärschlamm-Verwertung ist lanfristig abgesichert

  • Erftverband, Wasserverband Eifel-Rur und RWE Power gründen gemeinsames Tochterunternehmen Klärschlamm-Verwertung Rheinland GmbH
  • Neue Gesellschaft übernimmt eine der zwei von RWE zu errichtenden Anlagenlinien zur
    CO2– neutralen Klärschlamm-Verwertung
  • Anlage ermöglicht die gesetzlich geforderte Phosphor-Rückgewinnung

Der Erftverband und der Wasserverband Eifel-Rur sichern die Entsorgung des Klärschlamms aus ihren Kläranlagen langfristig ab: Ab 2029 werden die beiden Wasserverbände jährlich bis zu 148.000 Tonnen entwässerten Klärschlamm nach Hürth-Knapsack liefern. Der Schlamm wird dort in einer neuen Anlage thermisch verwertet, die von einem gemeinsam mit RWE gegründeten Tochterunternehmen betrieben wird.

Die Partner haben auf dieser Basis das Unternehmen Klärschlamm-Verwertung Rheinland GmbH gegründet. RWE Power hält 50,1 Prozent der Gesellschaftsanteile, plant und errichtet die Klärschlamm-Verwertungs-anlage und führt den Betrieb technisch. Die Wasserverbände sind mit 49,9 Prozent beteiligt und sind für die kaufmännische Geschäftsführung in dem neuen Unternehmen verantwortlich.

Die neue Anlage hat eine Kapazität von 180.000 Jahrestonnen Klärschlamm (Originalsubstanz). Die Auslastung der Anlage erfolgt zu einem Anteil von 148.000 Tonnen über die Wasserverbände und zu 32.000 Tonnen durch RWE Power.

Erftverband und Wasserverband Eifel-Rur verwerten heute ihre Klärschlämme in Braunkohlenkraftwerken von RWE Power. Der Energieträger Braunkohle, der die bei der sogenannten Mitverbrennung des Klärschlamms nötige Heizenergie liefert, fällt jedoch ab 2030 im Zuge des gesetzlichen Kohleausstiegs weg. Deshalb ist die Mitverbrennung dann nicht mehr möglich. Zudem fordert die Klärschlammverordnung eine gezielte Phosphorrückgewinnung aus dem Klärschlamm ab 2029. Dies ist dann besonders wirtschaftlich und zielführend, wenn der Klärschlamm ohne andere Stoffe in separat hierfür errichteten Anlagen verwertet wird.

Vor diesem Hintergrund haben die Wasserverbände frühzeitig mit der Suche nach Alternativen begonnen und mit einem EU-weiten Vergabeverfahrens einen Partner gesucht, der einen Standort für ein Verwertungskraftwerk und das notwendige Know-how für den Betrieb mitbringt.

Mit einer der bereits in Bau befindlichen Verwertungsanlagen am Knapsacker Hügel und eigenen Erfahrungen mit der Verwertung von Klärschlämmen hat sich RWE Power in dem Wettbewerb durchgesetzt. Wesentlich für die Verbände ist die vertragliche Festlegung einer Partnerschaft auf Augenhöhe, das heißt Wasserverbände und RWE gestalten die Geschicke gemeinschaftlich im Sinne der Bürgerinnen und Bürger wie auch der Industrie in der Region.

Die Rückgewinnung des Phosphors aus der Asche, die ab 2029 Pflicht ist, ist der nun folgende Schritt, den die Wasserverbände weiterverfolgen.

Die von dem Tochterunternehmen Klärschlamm-Verwertung Rheinland GmbH vorgesehene Anlage befindet sich bereits im Bau. In der Anlage kann der Klärschlamm ohne fossile Energieträger thermisch verwertet werden, weil die erzeugte Wärme wiederverwertet und zur Vortrocknung des Materials genutzt wird. Die Überschussenergie der Anlage wird zunächst in einer Turbine zur Erzeugung elektrischer Energie genutzt und anschließend in Form von „grünem“ Dampf und Fernwärme den benachbarten Industriepartnern und den Stadtwerken Hürth geliefert.

Erftverband-Vorstand Heinrich Schäfer: „Einer nachhaltigen Wasserwirtschaft fühlen sich die Verbände immer schon verpflichtet; mit der Rückgewinnung von Phosphor werden wir auch mit diesem für die Menschheit und nachfolgende Generationen elementarem Nährstoff sorgsam umgehen. Die Verwertung des Klärschlammes in der geplanten Anlage ist der erste Schritt hierzu.“

WVER-Vorstand Joachim Reichert: „Es war richtig im Sinne der Menschen in den beiden Verbandsgebieten, dass sich WVER und Erftverband gemeinsam auf den Weg gemacht haben. Gemeinsam mit RWE als technisch versiertem und zuverlässigen Partner erreichen wir nicht nur die zukünftigen Ziele der Klärschlammverordnung, sondern finden auch eine für die Bevölkerung langfristig wirtschaftlich tragbare Lösung.“

RWE Power-Vorstand Lars Kulik: „Der Vertrag mit den Wasserverbänden sichert regionale Wertschöpfung, eine zukunftsorientierte Klärschlamm-Verwertung und Arbeitsplätze. Er ist damit ein nachhaltiger Beitrag zur regionalen Energiewende und zum Strukturwandel im Rheinischen Revier. Weitere Anlagen zum vollständigen Ersatz der bisherigen Mitverbrennung durch die Monoverbrennung haben wir schon in Planung.“

v. l. Dr. Joachim Reichert, Vorstand des WVER, Professor Christian Forkel, Geschäftsführer der Rheinbraun Brennstoff GmbH, Stefan Ruchay, Finanzdezernent des WVER und zukünftiger Geschäftsführer der KVR GmbH, Dr. Lars Kulik, Vorstandsmitglied von RWE Power, sowie Professor Heinrich Schäfer, Vorstand des Erftverbands

Bei Rückfragen:

Guido Steffen
Pressestelle RWE Power AG
T +49 201 5179-8453
M +49 172 1832265 E guido.steffen@rwe.com

Marcus Seiler
Wasserverband Eifel-Rur
Stabsstelle Kommunikation
T +49 2421 494 1541
E marcus.seiler@t-online.de

Ronja Thiemann
Erftverband Stabsstelle Presse/Öffentlichkeitsarbeit
T +49 2271 88 2127
E Ronja.Thiemann@erftverband.de



WVER nimmt neues Lager- und instandhaltungsgebäude auf der gruppenkläranlage düren in betrieb

Zur offiziellen Inbetriebnahme des neuen Lager- und Instandhaltungsgebäudes auf der Gruppenkläranlage Düren traf sich der Verband heute mit seinen Gästen. Verbandsratsvorsitzender Frank Peter Ullrich, Bürgermeister der Stadt Düren, betonte, wie wichtig der Bau des neuen Gebäudes sei, da es wichtige Ausrüstungs- und Ersatzteile schnell zur Verfügung stelle und dank des nun benachbarten Instandhaltungsteams zum Einsatz bringen könne. Wie Ullrich betonte auch Dr. Stefan Cuypers, stellv. Verbandsratsvorsitzender und Vertreter der industriellen Verbandsmitglieder, die Wichtigkeit einer gut funktionierenden Abwasserreinigung nicht zuletzt auch als Grundlage für das Wirtschaften und die Entsorgungssicherheit der Unternehmen, die eine große Zahl von Arbeitsplätzen in der Region bereit stellten. Dr. Joachim Reichert, Vorstand des WVER, betonte, dass das Gebäude nicht nur notwendig, sondern auch sehr funktional sei und attraktive Arbeitsbedingungen böte, heute unabdingbar, wenn man qualifizierte Fachkräfte gewinnen und halten wolle. Michael Johnen, Leiter des Unternehmensbereichs Instandhaltung/Technische Dienste, stellte das Gebäude genauer vor und zeigte auf, dass es neben der Instandhaltung auch noch Teile des eigentlichen Kläranlagenbetriebs und des Labors sowie modernste Sozialräume für die Belegschaft bietet.

Hintergrund der Baumaßnahme

Der Wasserverband Eifel-Rur hat auf der Gruppenkläranlage (GKA) Düren ein modernes, multifunktionales Betriebsgebäude für den zentralen Unternehmensbereich Instandhaltung / Technische Dienste sowie für die Beschäftigten der Kläranlage und des Unternehmensbereichs Gewässergüte/Labor errichtet.

Ergänzt wird der Gebäudekomplex durch ein angeschlossenes, leistungsfähiges Zentrallager.

Durch die zentrale Bevorratung von Ersatz- und Ausrüstungsteilen macht sich der Verband im Schadensfall an seinen Anlagen unabhängig von zeitaufwendigen Bestellungen und optimiert dadurch seine Handlungsmöglichkeiten. Gerade auch in Zeiten, in denen viele Produkte nicht mehr schnell lieferbar sind, ist der Aspekt der Bevorratung noch einmal besonders wichtig.

Moderne Arbeitsbedingungen in den neuen Gebäuden

Mit den Räumlichkeiten für die zentrale Instandhaltung des Verbandes werden nun moderne Büro- und Werkstattflächen zur Verfügung gestellt, die sich in unmittelbarer Nähe des Zentrallagers und einem der Tätigkeitsschwerpunkte des Verbandes, der GKA Düren befinden. Gleichzeitig wird das WVER-Verwaltungsgebäude in Düren räumlich entlastet.

Durch den Teilumzug des Zentrallabors in das neue Gebäude werden im Bereich des alten Betriebsgebäudes dringend benötigte Räumlichkeiten für den Anlagenbetrieb sowie für Erweiterungen der Laboratorien geschaffen.

Ebenso sind im neuen Betriebsgebäude neue Sozialräume für die Beschäftigten des Kläranlagenbetriebs untergebracht. Diese bieten komplett neu gestaltete Schwarz-/Weiß-Umkleiden und Waschgelegenheiten. Die angeschlossenen Versammlungs- und Schulungs- sowie Aufenthaltsräume kommen allen Beschäftigten am Standort Düren-Merken zugute.

Der neue Gebäudekomplex genügt den modernsten Vorschriften der Arbeitsstättenverordnung. Dabei wurde insbesondere Wert gelegt auf eine ergonomische Einrichtung der Büros sowie eine praxisorientierte Nutzbarkeit der Werk- und Sozialräume.

Ebenso wurde eine moderne, ansprechende Industrie-Architektur realisiert, welche das Erscheinungsbild der Gruppenkläranlage Düren prägen wird.

Außerdem befindet sich am Gebäude eine ausreichende Zahl an Parkplätzen für die Mitarbeitenden und für dienstlich nutzbare Fahrzeuge.

Nutzen der Neubauten für den Gesamtverband und Kosten der Baumaßnahme

Die neuen Räumlichkeiten bieten Raum für Dienstleistungen, von denen nicht nur die Gruppenkläranlage Düren, sondern auch der gesamte Verband profitiert. So können Mitarbeitende der Instandhaltung durch den nahe gelegenen Autobahnanschluss Düren schnell zu anderen Standorten gelangen. Ebenso können aus den Außenbereichen benötigte Ersatzteile schnell geholt werden.

Die Gesamtkosten der Baumaßnahme belaufen sich auf ca. zehn Millionen Euro. Wegen des gemeinsamen Nutzens werden sie auf alle Verbandsmitglieder verteilt und langfristig abgeschrieben.

Technische Daten und Bauzeit

Die Gebäude haben eine Gesamtlänge von ca. 85 Metern und eine Breite von ca. 25 Metern. Die Bruttogeschossfläche beträgt 2.350 Quadratmeter. Davon entfallen 800 Quadratmeter auf das Zentrallager, die restliche Fläche verteilt sich auf die zwei Stockwerke des Multifunktionsgebäudes. Der umbaute Raum hat ein Volumen von ca. 10.300 Kubikmetern.

Der Bau begann im September 2021, die Fertigstellung mit Inneneinrichtung und Außenanlagen erfolgte Ende 2023.



Frank Peter Ullrich, Verbandsratsvorsitzender und Bürgermeister der Stadt Düren
Dr. Stefan Cuypers, stellv. Verbandsratsvorsitzender und Sprecher der industriellen Verbandsmitglieder
Dr. Joachim Reichert, Vorstand des WVER
Michael Johnen, Unternehmensbereichsleiter Instandhaltung/Technische Dienste
Verbandsvertreter und Gäste bei der offiziellen Inbetriebsnahme
Verbandsvertreter und Gäste bei der offiziellen Inbetriebnahme
Dr. Joachim Reichert schaut Evelyn Brands, stellv. Leiterin des Unternehmensbereichs Gewässergüte/Labor, in den neuen Mikroskopierräumen über die Schulter.
Außenansicht des neuen Gebäudes
Außenansicht des neuen Gebäudes
Außenansicht des neuen Gebäudes

WVER trauert um seinen früheren Vorstand Dr. Lothar Böckels

Mit großer Trauer musste der Wasserverband Eifel-Rur erfahren, dass sein früherer Vorstand Dr. Lothar Böckels am 16. Februar 2024 verstorben ist. Der Verstorbene wechselte zum 1. Januar 1996 von der Stadt Düren in das Vorstandsamt des Verbands. Bei der Stadt war er zuvor als Erster Beigeordneter und Kämmerer tätig.

Dr. Böckels trat am 01. Januar 1996 sein Amt bei dem 1993 gegründeten WVER an, der sich in dieser Phase buchstäblich noch im Aufbau befand. Außerdem traf der gesetzliche Sonderverband noch nicht bei all seinen Mitgliedern auf Akzeptanz. Der studierte Volkswirtschaftler konnte seine Erfahrungen als früherer Unternehmensberater und Kämmerer, die sich zudem mit einem sicheren Gespür für politische Zusammenhänge paarten, zielorientiert einbringen, um den Verband in dieser schwierigen Aufbauphase zu etablieren. Unter seiner Führung wurden klare Vorgaben erarbeitet, die dem gesamten Verband als einheitlicher Leitfaden für seine Arbeit dienten. Dr. Böckels verstand es, seinen ökonomischen Sachverstand mit dem technischen Wissen des Verbands zu verbinden. Als Freund von Gradlinigkeit und präzisen Aussagen schuf er damit Vertrauen und Sicherheit bei den Mitgliedern und der Belegschaft.

Neben dem Aufbau und der Einführung der kaufmännischen Buchführung unter SAP R/3 fiel in seine Amtszeit auch die Neuerrichtung und Weiterentwicklung von technischen Anlagen, wie z. B. der Kläranlage Urft/Nettersheim, der Kläranlage Übach-Palenberg (Frelenberg) und der Kläranlage Jülich. Ebenso vollzog der Verband den Paradigmenwechsel von Flussbegradigungen hin zu einer naturnahen Umgestaltung wie etwa der Rur bei Birkesdorf. Zudem wurde die Urfttalsperre, die älteste Stauanlage des Verbands, u.a. durch das Auffahren eines Kontrollgangsystems an die modernen Sicherheitsanforderungen angepasst. Die Übernahme weiterer kommunaler Kläranlagen durch den jungen Verband machte unter Böckels‘ Führung auch die Integration von Technik und Personal in den Verband erforderlich. Ferner konnte der WVER in dieser Phase sein neues Verwaltungsgebäude in der Dürener Eisenbahnstraße beziehen; der Standort des Bauhofs Linnich für die Gewässerunterhaltung wurde erweitert.

Zum 30. Dezember 2000 schied er aus dem Vorstandsamt aus und hinterließ seinem Nachfolger einen zukunftsfähigen Verband im Sinne seiner Mitglieder.

Dr. Lothar Böckels während seiner Zeit als WVER-Vorstand



Suchschachtungsarbeiten an der Rur auch im südbereich von düren

Die Kanalbauarbeiten für den neuen Hauptsammler HS 10 im Südbereich von Düren, der den bestehenden Sammler HS 11 redundant ergänzen wird, sollen Ende des Jahres 2026 aufgenommen werden. Schon jetzt beginnen dazu die baulichen Vorbereitungen. In der ersten Märzhälfte 2024 werden im flussabwärts gesehen rechten Rurufer-Radweg nördlich der Renkerstraße notwendige Suchschachtungsarbeiten im Umfeld des Anschlussschachtes des zukünftigen HS an den HS 11 durchgeführt. Dabei werden die genaue Lage und Tiefe von Gas- und Telefonleitungen im Bereich des zukünftigen Anschlussschachtes erkundet. Zeitgleich werden auch für die zukünftigen Sanierungsarbeiten am Hauptsammler 11 südlich des genannten Anschlussschachtes HS10 an den HS 11 Suchschachtungsarbeiten ausgeführt
Für die Suchschachtungsarbeiten wird der rechte Rur-Uferradweg Höhe Niederau an einigen Stellen temporär genutzt bzw. für die öffentliche Nutzung gesperrt. Nach Abschluss der Arbeiten wird der Radweg sach- und fachgerecht wiederhergestellt und wieder für den Rad- und Fußgängerverkehr freigegeben.



Der wasserverband eifel-rur beginnt in norddüren mit vorbereitenden arbeiten zum bau des neuen hauptsammlers 11

Der bestehende Abwasserhauptsammler 11 (HS 11) des Wasserverbands Eifel-Rur (WVER) beginnt in Kreuzau-Winden, durchläuft das Stadtgebiet von Düren und leitet das Abwasser von ca. 110.000 Bürgerinnen und Bürgern sowie die Abwässer der Dürener Industrie in die Gruppenkläranlage Düren ein. In den kommenden Jahren wird der WVER den 12 km langen HS 11 mit einem dreistelligen Millionenaufwand grundlegend erneuern, um zusätzliche Kanalröhren ergänzen bzw. abschnittsweise sanieren. Zwischen Winden und Lendersdorf soll der HS 11 dabei durch einen parallel verlaufenden Abwassersammler (den sog. HS 10) auf der westlichen Rurseite redundant ergänzt werden. Dazu laufen noch bis Ende des Monats Rodungsarbeiten auf der zukünftigen Kanaltrasse.

Ab der Stadtmitte Düren (Höhe Anna-Kirmes-Platz) wird der bestehende HS 11 bis zur Kläranlage Düren durch eine Doppelröhre ersetzt. Ein Teilstück des neuen HS 11 wurde bereits in den Sommermonaten des letzten Jahres unter der Bundesautobahn 4 hindurch verlegt.

Die Kanalbauarbeiten entlang des neuen HS 11 im Nordbereich von Düren sollen im Verlauf des Jahres 2026 aufgenommen werden. Schon jetzt beginnen dazu die baulichen Vorbereitungen. Zurzeit werden bis Ende Februar 2024 zwischen dem Josef-Vosen-Park und der Bundesautobahn 4 notwendige Suchschachtungsarbeiten entlang der vorgesehenen Kanaltrasse durchgeführt. Dabei werden die genaue Lage und Tiefe von Gas-, Wasser-, Strom- und Telefonleitungen im Bereich der Trasse der zukünftigen Doppelröhre erkundet.

Für die Suchschachtungsarbeiten werden der östliche Rur-Uferradweg Höhe Birkesdorf und der Josef-Vosen-Park an einigen Stellen temporär genutzt bzw. für die öffentliche Nutzung gesperrt. Nach Abschluss der Arbeiten werden der Radweg und die Parkfläche sach- und fachgerecht wiederhergestellt und wieder für den Rad- und Fußgängerverkehr freigegeben.

Gehölzarbeiten an Deichanlagen an der Rur im Stadtgebiet Jülich

Im Rahmen von erforderlichen Unterhaltungsmaßnahmen führt der Wasserverband Eifel-Rur (WVER) Gehölzarbeiten an zwei seiner Deichanlagen in Jülich-Barmen und Jülich-Koslar durch.

Die notwendigen Arbeiten werden voraussichtlich ab dem 13.02.2024 bis Ende Februar 2024 durch ein Fachunternehmen im Auftrag des WVER durchgeführt. Die Deiche haben eine wichtige Funktion beim Schutz der Bevölkerung in Hochwassersituationen.

Die beauftragte externe Firma wird dabei die Sträucher, Büsche und kleinere Gehölze entlang der WVER-Deichanlagen im Bereich Jülich-Barmen und Jülich-Koslar entfernen beziehungsweise zurückschneiden. Die Arbeiten sind mit den zuständigen Behörden abgestimmt.

Interessierte können sich bei Fragen zu den anstehenden Arbeiten direkt an den Wasserverband unter der Mailadresse kontakt@wver.de wenden.

WVER Düren technisch und organisatorisch gut aufgestellt

DWA überreicht Qualitätssiegel für einwandfreies Management

Düren, 17.01.2024. Der Wasserverband Eifel-Rur (WVER) ist von der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) erneut mit dem Qualitätssiegel Technisches Sicherheitsmanagement (TSM) in den Sparten Abwasser, Gewässer und Stauanlagen ausgezeichnet worden. „Die TSM-Bestätigungen bescheinigen dem Verband den sicheren, wirtschaftlichen, nachhaltigen und umweltfreundlichen Betrieb aller technischen Anlagen“, betonte Dr. Lisa Broß, Sprecherin der Bundesgeschäftsführung der DWA, bei der Überreichung am Stammsitz des Verbands in Düren.

Dr. Joachim Reichert, Vorstand des WVER, der die Bestätigungen zusammen mit den Leitern der ausgezeichneten Bereiche entgegennahm, sagte: „Die Qualitätssiegel sind für uns ein wichtiges Zeichen, dass wir unsere Verbandsaufgaben zum Wohle unserer Mitglieder auf technisch hohem Niveau durchführen.“

Zum Erhalt der Qualitätssiegel musste sich der Verband mehrtägigen freiwilligen Überprüfungen durch ein unabhängiges DWA-Expertenteam stellen. Geprüft wurden die Fachkompetenz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die organisatorischen Strukturen des Unternehmens. Die DWA-Experten kontrollierten zudem den technischen Zustand der Anlagen, das Störungsmanagement und die Beachtung der Sicherheitsbestimmungen. Dazu mussten rund 370 Fragen zur Organisation der technischen und betrieblichen Abläufe, zur technischen Ausstattung, zu den Qualifikationen des technischen Personals und sowie zu Planung, Betrieb und Instandhaltung der Anlagen beantwortet werden. Außerdem fanden Anlagenbegehungen statt.

Hintergrund:
Die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) ist die deutsche Fachvereinigung der in diesen Sektoren tätigen Unternehmen. Sie setzt sich für Nachhaltigkeit und die Förderung von Forschung und Entwicklung ein. Ebenso gibt sie Merkblätter heraus, die die fachlichen Standards für einen technisch modernen Anlagenbetrieb festlegen.

Mit dem Qualitätssiegel des TSM werden Betriebe ausgezeichnet, die die dort definierten Ansprüche erfüllen. Grundlage für die Überprüfung des technischen Sicherheitsmanagements beim WVER sind die Merkblätter DWA-M 1000Anforderungen an die Qualifikation und die Organisation von Betreibern von Abwasseranlagen“, DWA-M 1001 „Anforderungen an die Qualifikation und Organisation von Gewässerunterhaltungspflichtigen“ und DWA-M 1002 „Anforderungen an die Qualifikation und Organisation von Stauanlagenbetreibern“. Der Wasserverband Eifel-Rur stellte sich den Überprüfungen bereits seit 2012. Die Überprüfungen werden regelmäßig wiederholt.

Die DWA vergibt TSM-Bestätigungen seit 2003. Aktuell sind ca. 130 Betriebe in der Sparte Abwasser, 4 Betriebe in der Sparte Gewässer und 4 Betriebe in der Sparte Stauanlagen mit dem Logo DWA TSM-bestätigt ausgezeichnet. Neben dem WVER gilt nur ein weiterer Verband in allen drei Bereichen aus TSM-bestätigt. Weitere Informationen zur TSM-Bestätigung: www.dwa.de/tsm

Foto: Dr. Lisa Broß überreicht Dr. Joachim Reichert und den zuständigen Bereichsleitern für Abwasser, Gewässer und Stauanlagen die Bestätigungen mit den Qualitätssiegeln für das TSA

Fotorechtebestätigung:

Der Wasserverband Eifel-Rur befindet sich im Besitz des dieser Pressemitteilung beiliegenden Fotos. Er gestattet Ihnen die entgeltfreie Nutzung im Rahmen Ihrer Berichterstattung. Fotografin: Alexandra Schüttler