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Unterhaltungsarbeiten an den Gewässern: WVER sucht Unternehmen

Der Wasserverband Eifel-Rur schreibt im Stadtgebiet Aachen, im Gebiet der Städteregion Aachen sowie für die Kreise Heinsberg und Düren Unterhaltungsarbeiten an den Gewässern aus.

Die Arbeiten beinhalten neben der Mahd an den Gewässern auch weitere Unterhaltungsarbeiten wie Gehölzarbeiten, Sicherung von Böschungen und Schachtarbeiten im Gewässerprofil. Diese Maßnahmen dienen nicht zuletzt dem Erhalt der Leistungsfähigkeit der Gewässer, auch bei starken Niederschlägen das Wasser abführen zu können.

Die Ausschreibung richtet sich vorrangig an Garten- und Landschaftsbauunternehmen. Diese finden weitere Informationen unter:
https://www.vergaben-wirtschaftsregion-aachen.de/VMPSatellite/notice/CXQ1YRRYZET

Gewässerbelastung wieder weitgehend gesunken, Müll aus den Talsperren entfernt

Der Wasserverband hat nach dem Hochwasser mehrfach Proben an Gewässern und seinen Talsperren gezogen. Dabei wurden unterschiedlichste Parameter untersucht. Trotz zwischenzeitlich erhöhter Messwerte bewegen sich diese inzwischen zumeist wieder im Rahmen der Normalverhältnisse.

Durch das Hochwasser wurde an vielen Stellen Heizöl in die Gewässer eingetragen. Diese waren für viele Menschen wahrnehmbar bis weit in den Unterlauf der Talsperren, da die menschlichen Riechorgane auch auf geringste Mengen der flüchtigen Bestandteile sehr empfindlich reagieren. Auch im August war ein noch ein schwacher Heizölgeruch an den Flüssen Urft und Olef zu verspüren.

In der Urfttalsperre waren die Gerüche ebenfalls festzustellen, nicht mehr jedoch nach der Beprobung vom 09. August 2021. Heizöl besteht aus einem Gemisch von Kohlenwasserstoffen. Diese lagern sich an Feststoffe an und sedimentieren auf die Gewässersohle, wo sie durch biologische Prozesse langsam abgebaut werden.

Durch den Überlauf der Urfttalsperre sind zwar Stoffe in die Rurtalsperre und über das Kraftwerk in Hasenfeld auch in das Staubecken Heimbach gelangt. Jedoch in deutlich geringerem Maße, da die Urfttalsperre als eine Art „Auffangbecken“ wirkte. Über den Tiefenablass der Rurtalsperre sind keine nennenswerten Belastungen in das Staubecken Heimbach gelangt.

Überflutungsflächen sind zwar auch durch das Heizöl betroffen, jedoch hat sich dieses weithin und sehr dünn ausgebreitet. Das in den Boden eindringende Heizöl wird innerhalb von Monaten durch Bodenorganismen abgebaut; eine Belastung des Grundwassers ist nicht zu erwarten.

Die Keimbelastung steigt praktisch nach jedem Hochwasser, weil es dadurch zu Abschwemmungen von Oberflächen kommt (z. B. Tierkot). Im Eifelbereich kam diesmal auch die Tatsache hinzu, dass Kläranlagen überflutet und kommunale Kanalnetze geschädigt wurden. Bis zum Ende des Augusts zeigten sich in den Gewässer Olef und Urft teils deutlich erhöhte Konzentrationen. In der Rur oberhalb des Obersees blieben die Konzentrationen gering; hier gab es auch keine kritischen Störungen der Abwasserreinigung. Die Keimbelastung in der Urfttalsperre war durch die Zuflüsse erhöht; bei der Beprobung vom 09. August 2021 waren die Werte jedoch wieder auf dasselbe Belastungsniveau wie in der jederzeit unauffälligen Rurtalsperre gefallen. Die Keime werden im Boden und im Talsperrensediment von anderen Mikroorganismen verdrängt und an der Oberfläche durch UV-Strahlung der Sonne zerstört. In Gewässern finden sie allgemein keine für sie günstigen Lebensbedingungen vor.

In der Nordeifel gibt es eine geogene Hintergrundbelastung mit Metallen wie Zink, Blei und Cadmium. Diese wurden seit Jahrhunderten durch Bergbau abgebaut und durch Erzverarbeitung auch weitergenutzt. Erhöhte Messerwerte zeigten sich dort, wo das Wasser durch einen hohen Partikelgehalt getrübt war. Dies gilt auch für Eisen, Mangan, Kupfer, Chrom und Nickel. Mit dem Rückgang der Trübung gingen auch die gemessenen Metallbelastungen zurück.

Für die Vicht waren erhöhte Werte von Zink und Cadmium zu verzeichnen, die an diesen Flüssen auch natürlich vorkommen und seit früheren Zeiten abgebaut und verarbeitet werden.

Bei einer Beprobung am 09. und 10. August 2021 lagen alle Werte wieder im üblichen Bereich.

Starke Regenereignisse tragen verstärkt Nährstoffe wie Ammonium und Phosphorverbindungen in die Gewässer ein. Diese stammen von Flächenabschwemmungen und Einleitungen aus Mischwasserentlastungen sowie zum Zeitpunkt des Extremhochwassers auch aus beschädigten Abwasserkanälen und Kläranlagen. Erhöhte Belastungen im vom Hochwasser betroffenen Gebiet waren bis zu den Beprobungen am 09. August 2021 wieder deutlich abgesunken.
Lediglich im Bereich der Kläranlagen Urft-Nettersheim und der Kläranlage Schleiden bleiben die Werte noch erhöht. Der Wasserverband hat in den vom Hochwasser in Mitleidenschaft gezogenen Kläranlagen unter Einsatz aller Kräfte aus dem gesamten Verbandsgebiet die Grundfunktion der Abwasserreinigung wieder Instand gesetzt, bei den vorgenannten Anlagen ist jedoch die Nährstoffelimination noch nicht gänzlich wiederhergestellt. Dieser Tatbestand ist mit der Bezirksregierung Köln abgesprochen. Mit fortschreitender Reaktivierung der Elimination werden sich auch hier die Werte normalisieren, ebenso wird sich dieser Eintragspfad durch Sanierung der kommunalen Kanalinfrastruktur reduzieren.

In der Urfttalsperre waren Belastungen durch Phosphorverbindungen nachzuweisen. Durch die damit verbundenen verstärkten Abbauvorgänge der Nährstoffe durch Mikroorganismen entstand auch eine zunehmende Sauerstoffzehrung. Im Herbst erfolgt in der Urfttalsperre durch eine dann einsetzende Zirkulation im Wasserkörper eine Durchmischung des Tiefenwassers mit dem sauerstoffreichen Oberflächenwasser.

Als Résumé hält der Wasserverband fest, dass das Hochwasser in der Tat an vielen Stellen zu erhöhten Messwerten der verschiedenen Parameter geführt hat. Inzwischen entsprechen die Werte jedoch weitgehend wieder den Normalverhältnissen. Weitere Beprobungen sind auch im September geplant.

Durch das Hochwasser wurden auch große Müllmengen in die Talsperren eingetragen, die u. a. durch den Einsatz von Räumbooten entfernt bzw. am Ufer eingesammelt wurden. Aus dem Obersee der Rurtalsperre wurden dabei insgesamt 80 Tonnen Hochwassermüll entnommen.

An der Urfttalsperre lag die Müllmenge sogar bei insgesamt 400 Tonnen, die aus dem See entfernt wurden. Hier könnte sich die Menge noch erhöhen. Im Herbst wird die Urfttalsperre winterbedingt zur Verbesserung des Hochwasserschutzes tiefer abgesenkt, sodass die Stauwurzel dann im Bereich der Victor-Neels-Brücke liegen wird. Dabei kann jetzt noch nicht erfasster Unrat zutage treten.

Aus dem Staubecken Obermaubach wurden insgesamt 110 Tonnen Müll entfernt.

In der Rurtalsperre fand sich erfreulicherweise kaum Treibgut über das normale Maß hinaus, sodass eine zunächst ausgesprochene Empfehlung zum Verzicht auf Wassersport bald wieder aufgehoben werden konnte.

Zu den Müllmengen kommen noch 250 Kubikmeter Holz, die teilweise noch in den Uferbereichen liegen und demnächst gehäckselt und abtransportiert werden.

Der Müll wurde teilweise über eine private Entsorgungsfirma, teilweise durch das THW abtransportiert. Der Wasserverband bedankt sich ausdrücklich bei allen Kräften, die ihn bei der Müllentfernung an den Stauseen unterstützt haben.

WVER verbessert Hochwasserschutz am Fischbach in Stolberg-Vicht

Der Wasserverband Eifel-Rur (WVER) wird ab der kommenden Woche am Fischbach in der Ortslage Stolberg-Vicht Maßnahmen zur Verbesserung des Hochwasserschutzes vornehmen.

Im Jahr 2014 entstand in der Ortslage Vicht durch den Fischbach großer Schaden, als ein Starkregenereignis zum Bruch eines Schutzdeiches führte. Unter anderem wurde damals das Souterrain eines Altenpflegeheimes überschwemmt, im Bereich der Hauptstraße liefen die Keller einiger Häuser voll.

Im Nachhinein erwies sich, dass der Deich durch rückschreitende Erosion schadhaft geworden war. Hydraulische Berechnungen ergaben zudem, dass er für ein 100jährliches Hochwasserereignis zu niedrig ist.

Planungen des WVER ergaben, dass ein Abtragen des bestehenden und die Errichtung eines neuen Deichs die bestmögliche Lösung darstellen. Der Maßnahmenbereich betrifft den Abschnitt des Fischbachs in unmittelbarer Nachbarschaft der Häuser in der Eifelstraße 63-95. Es wird nun ein neuer, 130 Meter langer Deich mit einer Höhe von 1,5 Metern angelegt. Die Dammkrone hat eine Breite von einem Meter. Der Deich wird als Erdwall errichtet und an Engstellen mit L-Steinen von hinten abgesichert. Gleichzeitig werden auf einigen kleineren Teilabschnitten das Gewässerbett aufgeweitet und eine Fußgängerbrücke am Ende des Deiches höher gelegt.

Da der Deich auf privaten Grundstücken gebaut werden muss, wurden die Planungen intensiv mit den Eigentümern abgestimmt. Ab der kommenden Woche wird die Baustelle eingerichtet, für die Arbeiten sind knapp viereinhalb Monate veranschlagt, sofern es keine witterungsbedingten Störungen gibt. Insgesamt werden in den neuen Deich ca. 1.000 Kubikmeter Bodenmaterial verarbeitet. Die Arbeiten werden durch einen Bodengutachter und ökologisch begleitet. Die Untere Wasserbehörde der Städteregion hat den Bau genehmigt; das Land NRW bezuschusst die Gesamtkosten von ca. 500.000 € mit einem Fördersatz von 80 %.

Blick auf den Fischbach mit dem jetzigen, linksseitigen Deich