Sorry, your browser does not support inline SVG.

Umfangreiche Gehölzarbeiten am Damm des Hochwasserrückhaltebeckens Kahlgracht (Aachen-Haaren)

Der Wasserverband Eifel-Rur (WVER) wird am Hochwasserrückhaltebecken (HRB) Kahlgracht am Haarbach umfangreiche Gehölzarbeiten im Bereich des Dammes vornehmen. Bei dem HRB Kahlgracht handelt es sich um ein Hochwasserrückhaltebecken zum Schutz der Ortslage Aachen – Haaren. Die Bäume auf dem Damm bzw. in kurzer Entfernung davon stellen für den Damm ein erhöhtes Sicherheitsrisiko dar.

Es besteht die Gefahr, dass bei Sturm Bäume umstürzen und ihre Wurzeln Löcher in den Damm reißen. Dies würde den Damm destabilisieren und so die Hochwasserschutzfunktion des Damms und des dahinterliegenden Beckens beeinträchtigen. Der Dammkörper wird zudem von dem Bewuchs durchwurzelt. Das führt zu kleinen Hohlräumen, welche die Standsicherheit und die Dichtigkeit des Dammes in Mitleidenschaft ziehen können. Bei dichtem Bewuchs auf der Dammböschung ist darüber hinaus eine Kontrolle des Dammes auf Beschädigungen erschwert oder unmöglich. Insbesondere können Wühltierbefall und Absackungen als Anzeichen einer Beschädigung nicht rechtzeitig erkannt werden.

In Abstimmung mit der Unteren Wasserbehörde der Stadt Aachen als Kontrollbehörde für das HRB Kahlgracht wird der WVER den ordnungsgemäßen Zustand herstellen, indem er im ersten Schritt den Bewuchs und im Nachgang das Wurzelwerk entfernt. Die durch Wurzelentfernung entstehenden Hohlräume werden mit homogenem Boden verfüllt und fachgerecht verdichtet, sodass keine Schwachstelle im Damm zurückbleibt.
Die Arbeiten werden voraussichtlich am 27. November 2024 beginnen und sollen mit Ende der darauffolgenden Woche abgeschlossen werden.



Die Ulme soll am Haarbach wieder eine Heimat finden

Ulmen waren in der Vergangenheit auch in unserer Region zahlreich vertreten. Doch im letzten Jahrhundert sorgte eine Pilzerkrankung, die vom Ulmensplintkäfer übertragen wird, dafür, dass die Berg- und Feldulmen hierzulande weitgehend ausgerottet wurden.

Jetzt soll die Ulme auf dem Gebiet der Stadt Aachen wieder heimisch werden. Dazu hat Jens Jürgen Korff, Historiker und Baumschützer, sich den Haarbach als Standort ausgesucht. Neun Ulmen pflanzte Korff, der auch für den BUND aktiv ist, mit Unterstützung des Wasserverbands Eifel-Rur (WVER) und des für den Haarbach zuständigen Gebietsingenieurs Thorsten Schulze-Büssing. Drei Jungbäume sollen nun am rechten Bachufer an der Haarbachtalstraße oberhalb der Welschen Mühle und drei Bäume am linken Bachufer weiter oberhalb wachsen. Weitere drei Bäume fanden eine Heimat im Hochwasserrückhaltebecken Kahlgracht, das vom WVER betrieben wird.

Die jungen Bäume wurden nicht nur von Korff angepflanzt, sondern von ihm seit ihrem Aufwachsen an begleitet. „Ein Freund von mir hat die Samen von zwei alten Ulmen am Fluss Aa in Herford entnommen, wo ich bis vor zwei Jahren gelebt habe, und angefangen, sie aufzuziehen“, berichtet der Umweltschützer. Von dort habe er die Bäumchen dann mitgebracht. In Herford und im benachbarten Bielefeld habe er als Naturführer bereits Führungen zu Bäumen gemacht. Seine Kindheit hat er allerdings am Haarbach verbracht. „Deswegen war es mir ein Anliegen, dort diese verloren gegangene Baumgattung wieder anzusiedeln.“

Ulmen können über 30 Meter hoch und 400 Jahre alt werden. Ihr „Rüster“ genanntes Holz wurde früher oft als Möbelfurnier verarbeitet. Ulmenblätter sind an ihrer eiförmigen Fläche und dem gezackten Blattrand zu erkennen; ebenso sitzen sie asymmetrisch am Stiel. Ihre Samen sind von einem ringförmigen Flügel umgeben.