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Innovatives Pilotprojekt zur hochwasserprognose – Übergabe des Förderbescheids HÜPros

Düren, 17.10.2023. Es kann losgehen: Der Wasserverband Eifel-Rur plant in enger Zusammenarbeit mit dem Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft der RWTH Aachen (IWW) ein „Hochwasser- und Überflutungs-Prognose-System für kleine Mittelgebirgseinzugsgebiete“ (Projekt HÜProS) für die Modellregion Eifel-Rur. Das Projekt ist von hoher Bedeutung für die Wasserwirtschaft.

Für das vorgenannte Pilotvorhaben an den Flüssen Inde und Vicht ist am 17.10.2023 der Förderbescheid des Landes NRW zum Projekt HüProS durch Dr. Horst Büther, Bezirksregierung Köln, in der Verwaltung des WVER in Düren übergeben worden. Repräsentanten des Instituts für Wasserbau und Wasserwirtschaft der RWTH Aachen, der StädteRegion Aachen und des Wasserverbands Eifel-Rur waren vor Ort.

Dr. Horst Büther sagte: „Das Hochwasserinformationssystem des Landes NRW wird zurzeit erneuert und es soll auf kleine Gewässer ausgeweitet werden. Im Mai 2022 wurde eine Testphase des Systems für insgesamt 14 Gewässer in NRW gestartet. Es fehlen aber noch Informationen über das Verhalten gerade von den kleineren Gewässern, die bei der Überschwemmungskatastrophe 2021 eine wesentliche Rolle gespielt haben. Viele fachliche Fragen sind noch nicht abschließend geklärt und es besteht weiterhin Forschungsbedarf. Um diese Lücke zu schließen, fördert das Land NRW das Projekt HÜProS für die Modellregion Eifel-Rur mit insgesamt 1,3 Millionen Euro. Das Prognosesystem stellt eine Ergänzung zum landesweiten Hochwasserinformationssystem dar, in dem die Vorhersagen räumlich und zeitlich präzisiert werden.“

Dr. Joachim Reichert, Vorstand des Wasserverbands Eifel-Rur, sagte: „Das verheerende Extremhochwasser vom Juli 2021 hat gezeigt, dass unsere Kenntnis über den Wasserabfluss vor allem in unseren Mittelgebirgsgewässern noch sehr unvollständig ist. Vor allem fehlen bislang belastbare Prognosen über die weitere Abflussentwicklung. HÜPros wird diese Lücke füllen und uns ein Echtzeitlagebild mit einem sehr differenzierten Prognosetool bieten, das wir den Katastrophenschutzbehörden und unseren kommunalen Mitgliedern zur Steuerung der Maßnahmen zur Krisenbewältigung zur Verfügung stellen können.“

Das Land Nordrhein-Westfalen hat in seinem 10-Punkte Arbeitsplan „Hochwasserschutz in Zeiten des Klimawandels“ vom 20. Januar 2022 angekündigt, sein im Aufbau befindliches landesweites Hochwasserinformationssystem auf so viele Gewässer wie möglich auszuweiten. Ein wesentlicher Baustein hierzu ist das geplante Projekt „Hochwasser- und Überflutungs-Prognose-System für kleine Mittelgebirgseinzugsgebiete“ (Projekt HÜProS).

Ziel des Projektes ist es, ein ergänzendes Prognosesystem zum landesweiten Hochwasserinformationssystem zu schaffen, mit dessen Hilfe die Hochwasservorhersage für die Einzugsgebiete von Inde und Vicht, die besonders schwer von der Hochwasserkatastrophe 2021 betroffen sind, räumlich und zeitlich präzisiert wird. Dazu werden Wetterprognosen, Pegelstände und Bodenfeuchtigkeitsdaten zu einer Vorhersage der Pegelstände verschnitten. Konkret soll die Beobachtung und die Prognose der Wasserstände durch ein dichtes Netzwerk von Sensoren an den Flüssen Inde und Vicht und ihren Nebenläufen unter Nutzung einer künstlichen Intelligenz (KI) deutlich verbessert werden.

Die Projektlaufzeit beträgt drei Jahre. Neben den bereits genannten Institutionen, dem Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft der RWTH Aachen und dem Wasserverband Eifel-Rur, werden das Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft der Universität Duisburg-Essen, das Institut für Bio- und Geowissenschaften des Forschungszentrums Jülich und die regio iT in Aachen an dem Projekt als Partner fungieren.

Dr. Horst Büther von der Bezirksregierung Köln (r.) überreichte heute zur Freude von Dr. Elena-Maria Klopries vom Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft und Dr. Joachim Reichert, Vorstand des WVER, den Förderbescheid für HÜPros.

Wie kann ich mich selbst vor Hochwasser schützen? Beratungstermine in Heinsberg: Randerath, Kempen und Kirchhoven

Das Extremhochwasser im Juli 2021 hat viele Orte stark getroffen. Um bei künftigen Hochwasserereignissen besser gewappnet zu sein, hat der Wasserverband Eifel-Rur bereits im letzten Jahr zusammen mit dem HochwasserKompetenzCentrums  (HKC, www.hkc-online.de) aus Köln eine Reihe von Beratungsterminen aufgelegt. Diese Reihe wurde und wird auch im Jahr 2022 fortgesetzt.

Dabei wird auch ein Infomobil bereitstehen. Dieses hält Anschauungsmaterial zum Hochwasserschutz von Objekten wie etwa gefährdeten Privathäusern und weitere Informationen, zum Beispiel zur Verhaltensvorsorge, bereit. Die kostenfreie Beratung wird durch den Wasserverband Eifel-Rur (WVER) im Rahmen eines Projekts zur hochwasserresilienten Einzugsgebietsentwicklung organisiert.

Die nächsten Termine in Heinsberg sind:

Heinsberg-Randerath, Samstag, 12.11.2022, 11:00 – 14:00 Uhr, Parkplatz an der Kirche, Buschstraße 33

Heinsberg-Kempen, Mittwoch, 16. 11.2022, 14:00 – 17:00 Uhr, Parkplatz an der Kirche, Nikolausstr. 1

Heinsberg-Kirchoven, 26.11.2022, 11:00 – 14:00 Uhr, Parkplatz am Freibad, Schwimmbadstr. 61

Wie kann ich mich selbst vor Hochwasser schützen? Beratungstermine in Düren-Gürzenich und Inden-Altdorf

Das Extremhochwasser im Juli 2021 hat viele Orte stark getroffen. Um bei künftigen Hochwasserereignissen besser gewappnet zu sein, hat der Wasserverband Eifel-Rur bereits im letzten Jahr zusammen mit dem HochwasserKompetenzCentrums  (HKC, www.hkc-online.de) aus Köln eine Reihe von Beratungsterminen aufgelegt. Diese Reihe wurde und wird auch im Jahr 2022 fortgesetzt.

Dabei wird auch ein Infomobil bereitstehen. Dieses hält Anschauungsmaterial zum Hochwasserschutz von Objekten wie etwa gefährdeten Privathäusern und weitere Informationen, zum Beispiel zur Verhaltensvorsorge, bereit. Die kostenfreie Beratung wird durch den Wasserverband Eifel-Rur (WVER) im Rahmen eines Projekts zur hochwasserresilienten Einzugsgebietsentwicklung organisiert.

Die nächsten Termine im Kreis Düren sind:

Düren-Gürzenich, Samstag, 05.11.2022, 11:00 – 14:00 Uhr, Ratsstraße 9a, (Durchfahrt zum kleinen Sportplatz zwischen den beiden Turnhallen)

Inden-Altdorf, Samstag, 19.11.2022, 11:00 – 14:00 Uhr, Rathausplatz, Rathausstr. 1

Wasserverband Eifel-Rur stellt in Roetgen Masterplan zur Hochwasserresilienz vor

Nach der Hochwasserkatastrophe vom Juli letzten Jahres hat der Wasserverband Eifel-Rur (WVER) mit dem Institut für Wasserbau der RWTH Aachen University und den betroffenen Kommunen unter Einbindung eines Expertengremiums einen Masterplan erstellt, der Maßnahmenvorschläge im Einzugsgebiet der Gewässer Inde und Vicht enthält. Dadurch soll die Widerstandsfähigkeit (Resilienz) gegen Hochwasser in Zukunft gesteigert werden.

Der Masterplan wird nun in Roetgen durch Fachexperten des Verbands vorgestellt. Dazu gibt es im Bürgersaal der Gemeinde in der Rosentalstraße 56 eine Veranstaltung, die allen Interessierten offensteht. Sie findet am 29. September 2022 statt und beginnt um 18 Uhr mit fachlichen Erläuterungen zum Masterplan. Danach besteht die Möglichkeit zur Diskussion. Der Verband nimmt gerne auch Anregungen aus der Bevölkerung auf; der Masterplan ist dynamisch und kann weiterentwickelt werden.

Kurz angerissen werden dabei auch die beiden geplanten Hochwasserrückhaltebecken bei Mulartshütte und Rott. Sie werden Anfang des kommenden Jahres noch einmal Gegenstand einer eigenen Informationsveranstaltung sein.

Informationen zum Masterplan gibt es auch im Internet unter www.hochwassergefahrenvorbeugen.de. Dort können die einzelnen Maßnahmenvorschläge auch über eine ArcGIS-Karte angesteuert und eingesehen werden.

Aufräumarbeiten am Hasselbach in Zweifall beginnen Ende Februar

Die Arbeiten des Wasserverbands Eifel-Rur (WVER) zur Sicherung und Beseitigung von Strömungshindernissen an Inde und Vicht laufen weiterhin mit allen dem Verband zur Verfügung stehenden Kräften sowie unter Einbeziehung der verfügbaren Fachfirmen. Durch das Juli-Hochwasser hatte es eine Vielzahl von Schäden an und in den Gewässern gegeben. Dies betrifft sowohl Ufermauern und -böschungen als auch die Ablagerung von Geschiebe und Unrat, das sich in den Gewässern abgelagert hat und dadurch die Profile verengt.

Dabei geht der Wasserverband entsprechend der Gefährdungslagen priorisiert an den einzelnen Schadensstellen vor. Zunächst wurden Schadensstellen teilweise provisorisch gesichert, um im nächsten Schritt Maßnahmen durchzuführen, die z. B. auch Planungen und behördlicher Genehmigungen bedürfen. An Gewässern wurden an gefährdeten Stellen im Nachgang zum Hochwasser unmittelbar grobe Reinigungen vorgenommen, denen sukzessive die weiterhin erforderlichen Maßnahmen folgen. Eine solche Grobreinigung erfolgte auch am Hasselbach.

Zurzeit sichert der Verband dort ein tiefliegendes Grundstück mit Big-Packs und verlegt Eisenplatten, um darüber eine Zufahrt zum Bach für weitere Räumungsarbeiten zu erstellen. Die Räumung des Bachbetts selbst startet nach den Planungen des Verbands am 28.02.2022 durch eine Fachfirma. Bereits morgen wird ein Zaunrest unter der Brücke über den Bach entfernt, um im Hochwasserfall zu verhindern, dass es durch Anschwemmungen, die sich am Geflecht anlagern könnten, zu einer Verklausung im Gewässer kommt.

Beseitigung von Schäden an Ufermauern im Einzugsgebiet von Inde und Vicht

Das Extrem-Hochwasser im Sommer letzten Jahres hat insbesondere an der Inde und der Vicht über einhundert Schäden an Ufermauern und -befestigungen verursacht. Diese wurden vom Wasserverband Eifel-Rur und den örtlichen Behörden unter aktiver Mithilfe der Bevölkerung systematisch erfasst und kategorisiert. In Abstimmung des Wasserverbands mit den zuständigen Unteren Wasserbehörden der StädteRegion Aachen sowie der Stadt Aachen wurde auf Grundlage der einschlägigen Rechtsprechung durch diese festgelegt, wer für die Beseitigung der Schäden und die Wiederherstellung der Ufermauern verantwortlich ist.

Insbesondere Ufermauern in Innenstadtlagen haben oftmals neben der Sicherung des anliegenden Grundstücks eine übergeordnete wasserwirtschaftliche Funktion und sind durch den Gewässerunterhaltungspflichtigen, also den WVER, instand zu setzen. Darunter fallen auch diejenigen Ufermauern, die sich auf Privatgrundstücken befinden. Nach derzeitigem Kenntnisstand werden die erforderlichen Aufwendungen aus den Mitteln der staatlichen Wiederaufbauhilfe finanziert, so dass es nicht zu einer finanziellen Belastung der WVER-Mitglieder und der Menschen im Einzugsgebiet von Inde und Vicht kommt.

Ufermauen, die eine sog. „Anlage am Gewässer“ darstellen und keine wasserwirtschaftliche Relevanz haben, liegen dagegen in der Verantwortung der jeweiligen (privaten oder öffentlichen) Grundstückseigentümer. Dabei handelt es sich um Anlagen, die ausschließlich der Verbesserung bzw. Ermöglichung der Grundstücksnutzung dienen, z.B. für einen Garten, eine Firma, eine Straße oder einen Parkplatz. Auch in diesem Fall kann der Grundstückseigentümer Finanzmittel aus der staatlichen Wiederaufbauhilfe zur Wiederherstellung der Ufermauern beantragen.

Alle Betroffenen werden in den kommenden Tagen schriftlich vom WVER und den Unteren Wasserbehörden über die Sachlage zu ihrer Ufermauer informiert.

Aufgrund der Vielzahl der durch den WVER zu behebenden Schäden muss die zeitliche Abfolge der Arbeiten an den Ufermauern priorisiert werden. Sehr eilige, noch nicht behobene Schäden werden, nachdem temporäre Sicherungsmaßnahmen bereits kurz nach dem Hochwasserereignis durchgeführt wurden, vordringlich projektiert. Durch die große Zahl der Schäden an Ufermauern ist davon auszugehen, dass die Behebung aller Schäden insgesamt mehrere Jahre dauern wird.

Wasserverband Eifel-Rur führt Gehölzarbeiten zur Sicherung der Inde-Böschungen durch

Der Wasserverband Eifel-Rur (WVER) weist darauf hin, dass in der Inde ab Stolberg-Steinfurt in nächster Zeit vermehrt Gehölzarbeiten durchgeführt werden. Das Juli-Hochwasser hat an den Inde-Böschungen unterhalb der Einmündung der Vicht (Kreisverkehr Münsterbachstraße/Eschweiler Straße) bis zur Einmündung des Saubachs in Stolberg hohe Schäden verursacht und Böschungen und Böschungsfüße stark erodiert.

Eine Vielzahl von Bäumen ist hierdurch aus den Böschungen in die Inde abgerutscht. Zusätzlich sind auf Teilstrecken Abwassersammler frei gelegt worden. Die bereits abgerutschten Bäume müssen aus dem Fluss entfernt werden. Dadurch wird das Abflussprofil bei weiteren Hochwässern gesichert. Außerdem können eventuell mitgerissene Bäume im Unterlauf für Probleme sorgen.

Zusätzlich werden Bäume, die im unteren Bereich einer stark unterspülten Böschung stehen, auf den Stock gesetzt, so dass das Wurzelwerk in den Ufern verbleibt, die Last der Baumkrone jedoch weggenommen wird. Die so rückgeschnittenen Bäume können dabei auch wieder ausschlagen. Dies ist erforderlich, um weitere Böschungsabrutschungen und eine Gefährdung der Abwassersammler links- und rechtsseitig der Inde zu vermeiden.

Die Gehölzarbeiten sind mit den Grundstückseigentümern sowie mit den zuständigen Behörden abgestimmt.

Deutlich sichtbare Spuren an Gehölzen und Uferböschungen der Inde unterhalb des Zuflusses der Vicht in Stolberg-Steinfurt

Neubau der Vicht-Ufermauer an der Ellermühlenstraße in Stolberg

Im Zuge des Juli-Hochwassers ist eine wasserwirtschaftlich relevante Ufermauer im Bereich der Ellermühlenstraße auf einer Länge von 35 Metern und einer Höhe von fünf Metern zerstört worden. Der Wasserverband Eifel-Rur (WVER) wird nach entsprechender Planung einen Neubau errichten. Dazu muss in der Ellermühlenstraße ein Kran aufgebaut werden. Die Straße wird deswegen zwischen den Einmündungen der Samaritanerstraße und der Straße „Am Bastiansweiher“ gesperrt.

Die Verkehrsführung muss dazu in der Samaritanerstraße verändert werden. Die dort geltende Einbahnstraßenregelung wird aufgehoben, die Straße selbst zur Sackgasse. Dazu müssen auch einige Parkplätze an der Straße gesperrt werden.

Auch die Straße „Am Bastiansweiher“ wird im vorderen Bereich während der Zeit der Kranmontage zu einer Sackgasse. Im hinteren Bereich wird auch sie außer für die direkten Anlieger gesperrt, da sie auch als Lagerfläche für die Kranausleger gebraucht wird. Die Veränderungen in der Verkehrsführung ist mit der Stadt Stolberg abgestimmt.

Die Arbeiten beginnen am kommenden Montag mit der Einrichtung der Baustelle. Dann werden noch in diesem Jahr der Baubereich und das Bachbett freigeräumt. Der Neubau der Mauer selbst beginnt im nächsten Jahr. Die Baumaßnahme wird voraussichtlich Mitte 2022 abgeschlossen sein.

Die zerstörte Ufermauer an der Vicht im Bereich der Ellermühlenstraße in Stolberg

Wasserverband hat den Hochwasserschutz von Heinsberg-Dremmen durch den Bau von Hochwasserrückhaltebecken verbessert

Der Wasserverband Eifel-Rur hat auf auf dem Gebiet der Stadt Heinsberg am Gewässer Kötteler Schar bei Uetterath und Herb zwei Hochwasserrückhaltebecken errichtet. Diese wurden jetzt durch den Vorstand des WVER, Herrn Dr. Joachim Reichert, Herrn Kai Louis, dem Bürgermeister der Stadt Heinsberg, und Herrn Erfried Lorenz, dem zuständigen Projektingenieur des WVER, offiziell vorgestellt.

Beide Becken schützen die Ortslage Heinsberg-Dremmen vor einer möglichen Überschwemmung durch die Kötteler Schar. Diese verläuft verrohrt durch Dremmen und ist inzwischen unter anderem durch weitere Flächenversiegelungen an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit gekommen. Ohne den Bau der vorgenannten Becken kann der vorgesehene 100jährliche Hochwasserschutz deshalb nicht mehr gewährleistet werden.

Die Becken in Uetterath und Herb werden den Zufluss der Kötteler Schar soweit drosseln, dass die verrohrte Gewässerführung entlastet wird. Das weiter oberhalb gelegene Becken in Uetterath weist ein Rückhaltevolumen von 7.100 Kubikmetern auf. Es verfügt über eine feste Drossel an seinem Auslauf, die im Bedarfsfall nur eine Wassermenge von maximal 750 Litern in der Sekunde durchlässt.

Das weitaus größere Becken entstand bei Herb. Sein Rückhaltevolumen liegt bei 23.800 Kubikmetern. Es wird in Abhängigkeit von der Belastung der Verrohrung mit Regenwassereinleitungen automatisch gesteuert: Je nach Füllstand in der Verrohrung kann das Becken durch eine veränderbare Drosselung die Wasserführung der Kötteler Schar auf eine Abflussmenge von bis zu 350 Litern in der Sekunde herunterfahren.

Die Erdmassen für die Dammkörper, die zur Schaffung der Hochwasserrückhalteräume erforderlich waren, stammen aus der Renaturierungsmaßnahme an der Wurm bei Burg Trips, die der WVER bereits 2018 abgeschlossen hatte.

Die Bauausführung hat im Februar 2019 begonnen und wurde im Dezember 2019 abgeschlossen.

Die Gesamtkosten der beiden Becken liegen bei ca. 1,9 Mio. Euro, davon ca. 1,1 Mio € reine Baukosten.

Der Heinsberger Bürgermeister Kai Louis (l.) und Verbandsvorstand Dr. Joachim Reichert bei der Vorstellung der neuen Hochwasserrückhaltebecken Herb und Uetterath
Gebietsingenieur Erfried Lorenz, beim WVER zuständig für das Bauprojekt, erläutert die Funktionsweise der Hochwasserrückhaltebecken
Blick in das Hochwasserrückhaltebecken Herb
Auslaufbauwerk des Hochwasserrückhaltebeckens Herb
Blick in das Hochwasserrückhaltebecken Uetterath mit dem Auslaufbauwerk

Hochwasserberatung durch Experten in Langerwehe

Das Extremhochwasser vom Juli dieses Jahres hat viele Orte stark getroffen. So auch Langerwehe. Hier können sich alle Bürgerinnen und Bürger Expertentipps zum Umgang mit Hochwasser einholen. Dazu wird ein Infomobil vor Ort sein. Das Infomobil hält Anschauungsmaterial zum allgemeinen Hochwasserschutz und weitere Informationen bereit. Die Beratung durch ausgewiesene Fachexperten umfasst auch Tipps für den hochwassersicheren Objektschutz von Wohn- und Geschäftshäusern. Neben Empfehlungen für bauliche Maßnahmen an Gebäuden werden auch Hinweise für die Verhaltensvorsorge ausgesprochen. Die Beratung durch Experten des Hochwasser Kompetenz Centrums wird durch den Wasserverband Eifel-Rur (WVER) im Rahmen eines Projekts zur hochwasserresilienten Stadtentwicklung koordiniert. Die Beratung findet statt am:

  • Donnerstag, den 25.11.2021, 14:00 bis 18:00 im Bürgerhaus in Pier, Grüntalstraße 17 in 52379 Langerwehe

Der Standort des Informationsmobils kann auch unter https://arcg.is/0bnj4q eingesehen werden. Die Fachexperten freuen sich auf einen regen Austausch mit den betroffenen und interessierten Bürgerinnen und Bürgern.

Hochwasserberatung durch Experten in Wassenberg

Das Extremhochwasser im Juli 2021 hat viele Orte stark getroffen. So auch Wassenberg. Hier können sich alle Bürgerinnen und Bürger Expertentipps zum Umgang mit Hochwasser einholen. Dazu wird ein Infomobil vor Ort sein. Das Infomobil hält Anschauungsmaterial zum allgemeinen Hochwasserschutz und weitere Informationen bereit. Die Beratung durch ausgewiesene Fachexperten umfasst auch Tipps für den hochwassersicheren Objektschutz von Wohn- und Geschäftshäusern. Neben Empfehlungen für bauliche Maßnahmen an Gebäuden werden auch Hinweise für die Verhaltensvorsorge ausgesprochen. Die Beratung durch Experten des Hochwasser Kompetenz Centrums wird durch den Wasserverband Eifel-Rur (WVER) im Rahmen eines Projekts zur hochwasserresilienten Stadtentwicklung koordiniert. Die Beratung findet statt am:

  • Dienstag, den 02.11.2021 Wassenberg, Sackgasse Jülicher Straße (Straßenende) von 14:30 – 18:30 Uhr
  • Montag, den 08.11.2021 Wassenberg-Ophoven, Schützenstraße, Parkplatz Sportplatz von 13:00 bis 17:00 Uhr

Der Standort des Informationsmobils kann auch unter https://arcg.is/0bnj4q eingesehen werden. Die Fachexperten freuen sich auf einen regen Austausch mit den betroffenen und interessierten Bürgerinnen und Bürgern.

Informationsveranstaltung des WVER und der Gemeinde Kreuzau zur Hochwasser-Katastrophe im Juli 2021

Der Wasserverband Eifel-Rur (WVER) berichtet in einer gemeinsamen Veranstaltung mit der Gemeinde Kreuzau am 02.11.2021 um 18.00 Uhr in der Festhalle Kreuzau, Windener Weg 24, über die Ursachen und die Auswirkungen der Hochwasser-Katastrophe im Juli 2021.

Bei der Veranstaltung wird die Hochwassersituation am Gewässersystem Thumer-/Boicher-/Drover- und Wiesenbach sowie am Rinnebach erläutert. Ebenso werden die tatsächlich erfolgten Talsperrenabgaben in die Rur dargestellt.

Interessierte Bürgerinnen und Bürger sind herzlich zu der Informationsveranstaltung eingeladen.

Es ist zu beachten, dass bei der Veranstaltung die 3G-Regeln gilt (geimpft, genesen, getestet) und hierüber ein Nachweis vorzulegen ist.

Hochwasserberatung durch Experten in Kreuzau und Drove

Das Extremhochwasser im Juli hat viele Orte stark getroffen. Auch Kreuzau und Drove waren betroffen. Hier können sich alle Bürgerinnen und Bürger Expertentipps zum Umgang mit Hochwasser einholen. Dazu wird ein Infomobil am 18.10. in Drove und am 19.10. in Kreuzau vor Ort sein. Das Infomobil hält Anschauungsmaterial zum allgemeinen Hochwasserschutz und weitere Informationen bereit. Die Beratung durch ausgewiesene Fachexperten umfasst auch Tipps für den hochwassersicheren Objektschutz von Wohn- und Geschäftshäusern. Neben Empfehlungen für bauliche Maßnahmen an Gebäuden werden auch Hinweise für die Verhaltensvorsorge ausgesprochen. Die Beratung durch Experten, unter anderem des Hochwasser Kompetenz Centrums, wird durch den Wasserverband Eifel-Rur (WVER) im Rahmen eines Projekts zur hochwasserresilienten Stadtentwicklung koordiniert. Die Beratung ist an folgenden Orten möglich: 

  • Montag, den 18.10., 14:30 bis 18:30 in Drove, Wehrstaße, an der Turnhalle
  • Dienstag, den 19.10., 14:30 bis 18:30 in Kreuzau, Hauptstraße, an der Kurt-Hoesch-Kampfbahn

Der Standort des Informationsmobils kann auch unter https://arcg.is/0bnj4q eingesehen werden. Die Fachexperten freuen sich auf einen regen Austausch mit den betroffenen und interessierten Bürgerinnen und Bürgern.

Hochwasserberatung durch Experten in Kall und Gemünd

Das Extremhochwasser im Juli hat viele Orte stark getroffen. So auch Kall und Gemünd. Hier können sich alle Bürgerinnen und Bürger Expertentipps zum Umgang mit Hochwasser einholen. Dazu wird ein Infomobil am 12.10. in Kall und am 15.10. in Gemünd vor Ort sein. Das Infomobil hält Anschauungsmaterial zum allgemeinen Hochwasserschutz und weitere Informationen bereit. Die Beratung durch ausgewiesene Fachexperten umfasst auch Tipps für den hochwassersicheren Wiederaufbau zerstörter Wohn- und Geschäftshäuser. Neben Empfehlungen für bauliche Maßnahmen an Gebäuden werden auch Hinweise für die Verhaltensvorsorge ausgesprochen. Die Beratung durch Experten, unter anderem des Hochwasser Kompetenz Centrums, wird durch den Wasserverband Eifel-Rur (WVER) im Rahmen eines Projekts zur hochwasserresilienten Stadtentwicklung koordiniert. Die Beratung ist an folgenden Orten möglich:

  • Dienstag, den 12.10., 14:30 bis 18:30 in Kall am Rathausplatz
  • Freitag, den 15.10., 14:30 bis 18:30 in Gemünd auf dem Marienplatz

Der Standort des Informationsmobils kann auch unter https://arcg.is/0bnj4q eingesehen werden. Die Fachexperten freuen sich auf einen regen Austausch mit den betroffenen und interessierten Bürgerinnen und Bürgern.

Hochwasserberatung durch Experten in Geilenkirchen und Heinsberg

Das Extremhochwasser Mitte Juli hat viele Orte stark getroffen. So auch Geilenkirchen und Heinsberg. Hier können sich alle Bürgerinnen und Bürger Expertentipps zum Umgang mit Hochwasser einholen. Dazu wird ein Infomobil vor Ort sein. Das Infomobil hält Anschauungsmaterial zum allgemeinen Hochwasserschutz und weitere Informationen bereit. Die Beratung durch ausgewiesene Fachexperten umfasst auch Tipps für den hochwassersicheren Objektschutz von Wohn- und Geschäftshäusern. Neben Empfehlungen für bauliche Maßnahmen an Gebäuden werden auch Hinweise für die Verhaltensvorsorge ausgesprochen. Die Beratung durch Experten, unter anderem des Hochwasser Kompetenz Centrums, wird durch den Wasserverband Eifel-Rur (WVER) im Rahmen eines Projekts zur hochwasserresilienten Stadtentwicklung koordiniert. Die Beratung ist an folgenden Orten möglich:

  • Dienstag, den 05.10.2021, 14:30 bis 18:30 in Geilenkirchen, Markt
  • Mittwoch, den 06.10.2021, 14:30 bis 18:30 in Heinsberg-Innenstadt, Markt
  • Donnerstag, den 07.10.2021, 14:30 bis 18:30 in Heinsberg-Kirchhoven, Waldfeuchter Straße 194 (Parkplatz Stadtwerke Heinsberg)
  • Montag, den 11.10.2021, 14:30 bis 18:30 in Heinsberg-Randerath, Marktplatz (Buschstraße 33)

Die Standorte des Informationsmobils können auch unter  https://arcg.is/0bnj4q eingesehen werden. Die Fachexperten freuen sich auf einen regen Austausch mit den betroffenen und interessierten Bürgerinnen und Bürgern. Eventuell von Hochwasser betroffene Bereiche sind anhand der Hochwasserrisikomanagementplanung auch als Karten und Pläne ersichtlich, etwa über den Link https://service.heinsberg.de/suche/-/vr-bis-detail/dienstleistung/41260/show.

Gemeinsame Pressemitteilung von FiW und WVER:
FiW unterstützt WVER bei Aufräumarbeiten im Überflutungsgebiet

Säuberungsaktion an der Inde: riesige Mengen an Plastik, Hausrat und Sperrmüll wurden aufgesammelt

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Forschungsinstituts für Wasser- und Abfallwirtschaft an der RWTH Aachen e.V. (FiW) haben vergangene Woche kräftig mit angepackt, die Inde entlang der Kläranlage Stolberg-Steinfurt in Handarbeit zu säubern. Trotz aller Fortschritte bei den Aufräumarbeiten sind die Gewässer Inde und Vicht in Teilbereichen immer noch mit Müll und Hausrat übersät.

Neben der Entfernung von sehr großen Mengen an Plastik, zerstörten Kühlschränken, Autoreifen und Mülltonnen war es für die Freiwilligen beklemmend, den durchweichten Hausrat von Flutgeschädigten aus Sträuchern und Uferböschung einzusammeln: Schuhe, Kinderspielzeug, Puppen, Arzneimittel und Chemikalien – alles wurde aufgesammelt. Die Aktion wurde besonders mühsam, weil sich die Inde durch die Sturzflut am 14./15. Juli ein neues Bett geschaffen hat.  Erschöpft, aber zufrieden mit dem sichtbaren Erfolg der sechsstündigen Arbeit haben die Teilnehmenden immerhin 500 Gewässermeter gründlich gereinigt. Rund 100 Müllsäcke und 20 Kubikmeter Sperrmüll kamen zusammen. Gleichwohl bleiben Kleinteile und Plastik-Granulat, sog. Mikroplastik im Uferbereich zurück. Auch viele Makroplastikteile – vor allem Folien – sind in den Uferböschungen mit der Vegetation und im Sediment derart verbunden, dass sie nicht vollständig entfernt werden können. Dies wird als Folge des Hochwassers noch für Jahre zu sukzessiven Einträgen der Kunststoffe in die Gewässer führen.

Es bleibt noch immer viel zu tun: Der WVER bittet um weitere Unterstützung durch Freiwillige. Ansprechpartnerin für Helfergruppen ist die zuständige Gebietsingenieurin Carmen Braun (E-Mail: Carmen.Braun@wver.de).

FiW und WVER arbeiten weiterhin beim Vorhaben „Umweltpolitische Instrumente zur Reduzierung der Plastikverschmutzung von Binnengewässern über Entwässerungssysteme (InRePlast)“ zusammen (https://www.fiw.rwth-aachen.de/referenzen/inreplast). Dieses Projekt wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.

Die Teilnehmenden der Sammelaktion mit einem Teil des eingesammelten Unrats

Hochwasserberatung durch Experten in Kornelimünster und Hahn

Das Extremhochwasser vor zwei Monaten hat viele Orte stark getroffen. So auch Kornelimünster und Hahn. Hier können sich alle Bürgerinnen und Bürger Expertentipps zum Umgang mit Hochwasser einholen. Dazu wird ein Infomobil am 22.09. in Kornelimünster und am 23.09. in Aachen-Hahn vor Ort sein. Das Infomobil hält Anschauungsmaterial zum allgemeinen Hochwasserschutz und weitere Informationen bereit. Die Beratung durch ausgewiesene Fachexperten umfasst auch Tipps für den hochwassersicheren Wiederaufbau zerstörter Wohn- und Geschäftshäuser. Neben Empfehlungen für bauliche Maßnahmen an Gebäuden werden auch Hinweise für die Verhaltensvorsorge ausgesprochen. Die Beratung durch Experten, unter anderem des Hochwasser Kompetenz Centrums, wird durch den Wasserverband Eifel-Rur (WVER) im Rahmen eines Projekts zur hochwasserresilienten Stadtentwicklung koordiniert. Die Beratung ist an folgenden Orten möglich:

  • Mittwoch, den 22.09.2021, von 14:30 bis 18:30, in Kornelimünster am Korneliusmarkt
  • Donnerstag, den 23.09.2021, von 14:30 bis 18:30, in Aachen Hahn, Ecke Hahner Straße / Gracht (Haltstelle Bücherbus)

Der Standort des Informationsmobils kann auch unter https://arcg.is/0bnj4q eingesehen werden. Die Fachexperten freuen sich auf einen regen Austausch mit den betroffenen und interessierten Bürgerinnen und Bürgern.

Gewässerbelastung wieder weitgehend gesunken, Müll aus den Talsperren entfernt

Der Wasserverband hat nach dem Hochwasser mehrfach Proben an Gewässern und seinen Talsperren gezogen. Dabei wurden unterschiedlichste Parameter untersucht. Trotz zwischenzeitlich erhöhter Messwerte bewegen sich diese inzwischen zumeist wieder im Rahmen der Normalverhältnisse.

Durch das Hochwasser wurde an vielen Stellen Heizöl in die Gewässer eingetragen. Diese waren für viele Menschen wahrnehmbar bis weit in den Unterlauf der Talsperren, da die menschlichen Riechorgane auch auf geringste Mengen der flüchtigen Bestandteile sehr empfindlich reagieren. Auch im August war ein noch ein schwacher Heizölgeruch an den Flüssen Urft und Olef zu verspüren.

In der Urfttalsperre waren die Gerüche ebenfalls festzustellen, nicht mehr jedoch nach der Beprobung vom 09. August 2021. Heizöl besteht aus einem Gemisch von Kohlenwasserstoffen. Diese lagern sich an Feststoffe an und sedimentieren auf die Gewässersohle, wo sie durch biologische Prozesse langsam abgebaut werden.

Durch den Überlauf der Urfttalsperre sind zwar Stoffe in die Rurtalsperre und über das Kraftwerk in Hasenfeld auch in das Staubecken Heimbach gelangt. Jedoch in deutlich geringerem Maße, da die Urfttalsperre als eine Art „Auffangbecken“ wirkte. Über den Tiefenablass der Rurtalsperre sind keine nennenswerten Belastungen in das Staubecken Heimbach gelangt.

Überflutungsflächen sind zwar auch durch das Heizöl betroffen, jedoch hat sich dieses weithin und sehr dünn ausgebreitet. Das in den Boden eindringende Heizöl wird innerhalb von Monaten durch Bodenorganismen abgebaut; eine Belastung des Grundwassers ist nicht zu erwarten.

Die Keimbelastung steigt praktisch nach jedem Hochwasser, weil es dadurch zu Abschwemmungen von Oberflächen kommt (z. B. Tierkot). Im Eifelbereich kam diesmal auch die Tatsache hinzu, dass Kläranlagen überflutet und kommunale Kanalnetze geschädigt wurden. Bis zum Ende des Augusts zeigten sich in den Gewässer Olef und Urft teils deutlich erhöhte Konzentrationen. In der Rur oberhalb des Obersees blieben die Konzentrationen gering; hier gab es auch keine kritischen Störungen der Abwasserreinigung. Die Keimbelastung in der Urfttalsperre war durch die Zuflüsse erhöht; bei der Beprobung vom 09. August 2021 waren die Werte jedoch wieder auf dasselbe Belastungsniveau wie in der jederzeit unauffälligen Rurtalsperre gefallen. Die Keime werden im Boden und im Talsperrensediment von anderen Mikroorganismen verdrängt und an der Oberfläche durch UV-Strahlung der Sonne zerstört. In Gewässern finden sie allgemein keine für sie günstigen Lebensbedingungen vor.

In der Nordeifel gibt es eine geogene Hintergrundbelastung mit Metallen wie Zink, Blei und Cadmium. Diese wurden seit Jahrhunderten durch Bergbau abgebaut und durch Erzverarbeitung auch weitergenutzt. Erhöhte Messerwerte zeigten sich dort, wo das Wasser durch einen hohen Partikelgehalt getrübt war. Dies gilt auch für Eisen, Mangan, Kupfer, Chrom und Nickel. Mit dem Rückgang der Trübung gingen auch die gemessenen Metallbelastungen zurück.

Für die Vicht waren erhöhte Werte von Zink und Cadmium zu verzeichnen, die an diesen Flüssen auch natürlich vorkommen und seit früheren Zeiten abgebaut und verarbeitet werden.

Bei einer Beprobung am 09. und 10. August 2021 lagen alle Werte wieder im üblichen Bereich.

Starke Regenereignisse tragen verstärkt Nährstoffe wie Ammonium und Phosphorverbindungen in die Gewässer ein. Diese stammen von Flächenabschwemmungen und Einleitungen aus Mischwasserentlastungen sowie zum Zeitpunkt des Extremhochwassers auch aus beschädigten Abwasserkanälen und Kläranlagen. Erhöhte Belastungen im vom Hochwasser betroffenen Gebiet waren bis zu den Beprobungen am 09. August 2021 wieder deutlich abgesunken.
Lediglich im Bereich der Kläranlagen Urft-Nettersheim und der Kläranlage Schleiden bleiben die Werte noch erhöht. Der Wasserverband hat in den vom Hochwasser in Mitleidenschaft gezogenen Kläranlagen unter Einsatz aller Kräfte aus dem gesamten Verbandsgebiet die Grundfunktion der Abwasserreinigung wieder Instand gesetzt, bei den vorgenannten Anlagen ist jedoch die Nährstoffelimination noch nicht gänzlich wiederhergestellt. Dieser Tatbestand ist mit der Bezirksregierung Köln abgesprochen. Mit fortschreitender Reaktivierung der Elimination werden sich auch hier die Werte normalisieren, ebenso wird sich dieser Eintragspfad durch Sanierung der kommunalen Kanalinfrastruktur reduzieren.

In der Urfttalsperre waren Belastungen durch Phosphorverbindungen nachzuweisen. Durch die damit verbundenen verstärkten Abbauvorgänge der Nährstoffe durch Mikroorganismen entstand auch eine zunehmende Sauerstoffzehrung. Im Herbst erfolgt in der Urfttalsperre durch eine dann einsetzende Zirkulation im Wasserkörper eine Durchmischung des Tiefenwassers mit dem sauerstoffreichen Oberflächenwasser.

Als Résumé hält der Wasserverband fest, dass das Hochwasser in der Tat an vielen Stellen zu erhöhten Messwerten der verschiedenen Parameter geführt hat. Inzwischen entsprechen die Werte jedoch weitgehend wieder den Normalverhältnissen. Weitere Beprobungen sind auch im September geplant.

Durch das Hochwasser wurden auch große Müllmengen in die Talsperren eingetragen, die u. a. durch den Einsatz von Räumbooten entfernt bzw. am Ufer eingesammelt wurden. Aus dem Obersee der Rurtalsperre wurden dabei insgesamt 80 Tonnen Hochwassermüll entnommen.

An der Urfttalsperre lag die Müllmenge sogar bei insgesamt 400 Tonnen, die aus dem See entfernt wurden. Hier könnte sich die Menge noch erhöhen. Im Herbst wird die Urfttalsperre winterbedingt zur Verbesserung des Hochwasserschutzes tiefer abgesenkt, sodass die Stauwurzel dann im Bereich der Victor-Neels-Brücke liegen wird. Dabei kann jetzt noch nicht erfasster Unrat zutage treten.

Aus dem Staubecken Obermaubach wurden insgesamt 110 Tonnen Müll entfernt.

In der Rurtalsperre fand sich erfreulicherweise kaum Treibgut über das normale Maß hinaus, sodass eine zunächst ausgesprochene Empfehlung zum Verzicht auf Wassersport bald wieder aufgehoben werden konnte.

Zu den Müllmengen kommen noch 250 Kubikmeter Holz, die teilweise noch in den Uferbereichen liegen und demnächst gehäckselt und abtransportiert werden.

Der Müll wurde teilweise über eine private Entsorgungsfirma, teilweise durch das THW abtransportiert. Der Wasserverband bedankt sich ausdrücklich bei allen Kräften, die ihn bei der Müllentfernung an den Stauseen unterstützt haben.

Hochwasserberatung durch Experten in Zweifall, Mulartshütte und Inden

Das Extremhochwasser vor zwei Monaten hat viele Orte stark getroffen. Nachdem die Beratungstermine in Stolberg und Eschweiler großen Anklang gefunden haben, werden nun auch Termine in Zweifall, Mulartshütte und Inden angeboten. Hier können sich alle Bürgerinnen und Bürger Expertentipps zum Umgang mit Hochwasser einholen. Das Infomobil hält Anschauungsmaterial zum allgemeinen Hochwasserschutz und weitere Informationen bereit. Die Beratung durch ausgewiesene Fachexperten umfasst auch Tipps für den hochwassersicheren Wiederaufbau zerstörter Wohn- und Geschäftshäuser. Neben Empfehlungen für bauliche Maßnahmen an Gebäuden werden Hinweise für die Verhaltensvorsorge ausgesprochen. Die Beratung durch Experten, unter anderem des Hochwasser Kompetenz Centrums, wird durch den Wasserverband Eifel-Rur (WVER) im Rahmen eines Projekts zur hochwasserresilienten Stadtentwicklung koordiniert. Die Beratung durch ein Informationsmobil erfolgt an folgenden Orten:

  • Donnerstag, den 16.09.2021, 14:30 bis 18:30 in Zweifall (Ecke Jägerhausstraße / Tannenbergstraße gegenüber der Kirche)
  • Freitag, den 17.09.2021, 14:30 bis 18:30 in Mulartshütte (Ortskern)
  • Montag, den 20.09.2021, 14:30 bis 18:30 in Inden (Rathausstraße 1)

Der Standort des Informationsmobils kann auch unter https://arcg.is/0bnj4q eingesehen werden. Die Fachexperten freuen sich auf einen regen Austausch mit den betroffenen und interessierten Bürgerinnen und Bürgern. Weitere Termine im WVER-Verbandsgebiet sind in der Planung.

Hochwasserberatung durch Experten in Stolberg und Eschweiler

In den beiden vom Extremhochwasser stark betroffenen Städten Eschweiler und Stolberg können sich alle Bürgerinnen und Bürger Expertentipps zum Umgang mit Hochwasser einholen. Dazu steht ab dem 31. August ein Infomobil mit Anschauungsmaterialien zum allgemeinen Hochwasserschutz und weiteren Informationen bereit. Die Beratung durch ausgewiesene Fachexperten umfasst auch Tipps für den hochwassersicheren Wiederaufbau zerstörter Wohn- und Geschäftshäuser. Neben Empfehlungen für bauliche Maßnahmen an Gebäuden werden auch Hinweise für die Verhaltensvorsorge ausgesprochen. Die durch den Wasserverband Eifel-Rur (WVER), die StädteRegion Aachen und die betroffenen Städte koordinierte Aktion findet an folgenden Tagen an den genannten Orten zu den angegebenen Uhrzeiten statt:

  • 31.08.2021 in Eschweiler (Marienstrasse 9, Standort vor P&C), 14 Uhr – 19 Uhr
  • 01.09.2021 in Stolberg (Kaiserplatz) 13 Uhr – ca.18 Uhr
  • 02.09.2021 in Vicht (Parkplatz vor Vicht Kirche St. Johann Baptist), 14 Uhr – ca. 19 Uhr
  • 03.09.2021 in Eschweiler Aue (Auestraße Höhe Nr.19) 13 Uhr bis 16 Uhr und
  • 03.09.2021 in Weisweiler (Festhalle Weisweiler, Berliner Ring 2), ca. 17 Uhr bis ca. 20 Uhr.

Der Standort des Informationsmobils kann auch unter https://arcg.is/0bnj4q eingesehen werden. Die Fachexperten freuen sich auf einen regen Austausch mit den betroffenen und interessierten Bürgerinnen und Bürgern.

Wasserwirtschaft und Politik müssen Probleme gemeinsam angehen

Die zurückliegenden Hochwasserereignisse erfordern Verbesserungen der bestehenden Schutzstrukturen, aber auch neue Ideen und Initiativen. Zu einem Austausch darüber trafen sich an der Rurtalsperre Schwammenauel der SPD-Bundestagsabgeordnete Dietmar Nietan aus Düren, der Verbandsratsvorsitzende des Wasserverbands Eifel-Rur (WVER), Frank Peter Ullrich, Bürgermeister der Stadt Düren, und Verbandsvorstand Dr. Joachim Reichert.

Dr. Reichert schilderte Nietan in einem kurzen Rückblick die Hochwasserereignisse aus Sicht des WVER. Eine statische und großräumige Wetterlage von Frankreich bis nach Deutschland habe kontinuierliche und regional außerordentlich hohe Niederschlagsmengen mit sich gebracht. Die daraus entstandenen Extremhochwässer hätten insbesondere in den Mittelgebirgslagen der Ahr, um Schleidener Tal sowie an Vicht und Inde große Zerstörungen angerichtet. Diese hätten auch den Verband selbst getroffen. Vor allen Dingen seinen an Ufermauern und -böschungen an den Gewässern des Verbands Schäden in dreistelliger Millionenhöhe entstanden. Einige Verbandskläranlagen seien komplett überspült worden und über Tage hinweg ausgefallen. Inzwischen seien alle betroffenen Kläranlagen und Sonderbauwerke des Verbands wieder in Betrieb. Hinsichtlich der Talsperren berichtete Dr. Reichert: „Die Talsperren haben angesichts der massiven Zuflüsse ihre Schutzfunktion erfüllt und noch Schlimmeres verhindert.“ Dies gelte besonders für die Rurtalsperre, die trotz ihres moderaten Überlaufs den Zufluss ins Talsperrensystem um ein Vielfaches gedrosselt habe.

Der WVER-Vorstand skizzierte auch Verbesserungen, die man in Zukunft im Einzugsgebiet der Rur anstreben werde. Dazu gehöre auch ein wesentlich dichteres Netz von Messsensoren, die verbesserte Informationen über Umfang und Geschwindigkeit steigender Wasserstände sowie Prognosen über die weitere Entwicklung liefern könnten. Das Ziel sei ein Hochwasserinformations- und -managementsystem für das WVER-Gebiet, mit dessen Hilfe die Arbeit der Krisenstäbe unterstützt und die Verbandsmitglieder sowie auch die Öffentlichkeit informiert bzw. gewarnt werden könnten. Hier sehe er durchaus ein wichtiges Betätigungsfeld für den Wasserverband, auch wenn dies derzeit noch nicht zu den genuinen Verbandsaufgaben gehöre. Frank Peter Ullrich signalisierte ergänzend, dass der Verbandsrat dieser Idee positiv gegenüberstehe.

Ebenso strebe der WVER ein breites Bündnis zwischen Wasserverband und renommierten Fachexperten wie z. B. des Instituts für Wasserbaus der RWTH Aachen an. So solle in wenigen Monaten für die hauptsächlich vom Katastrophenhochwasser betroffenen Kommunen Stolberg und Eschweiler ein Masterplan entwickelt werden, der Leitlinien für einen hochwassersicheren Wiederaufbau der städtischen Infrastruktur und der privaten Gebäude betroffener Bürger und Unternehmen beinhalten soll.

Für beide Lösungsansätze gebe es bereits verbindliche Zusagen einer Förderung durch Landesmittel.

Auch Frank Peter UIlrich forderte hier die Unterstützung durch die Landes- und Bundespolitik: „Die Kommunen alleine sind oft schon in Folge des Strukturwandels in der Region und der Corona-Pandemie am Ende ihrer Leistungsfähigkeit und brauchen deswegen eine großzügige Förderung.“

Dietmar Nietan zeigte sich erfreut, dass die Fachleute jetzt sehr schnell an einen Tisch kämen. Er sei auch im Gespräch mit anderen Einrichtungen wie dem THW. Er stellte klar: „Als Politiker sind wir aber auf den Input der Fachleute und deren Vorschläge angewiesen.“ Er sicherte zu, entsprechende Anregungen aus der Fachwelt in die politischen Fachgremien einzuspeisen. Das sei einer der Gründe, warum er auch den Kontakt zum Wasserverband suche.

Alle drei Gesprächsteilnehmer waren sich darüber einig, über das Wasser und die Verbesserungen im Bereich des Hochwasserschutzes auch weiterhin in Kontakt zu bleiben.


v.l. Verbandsratsvorsitzender Frank Peter Ullrich, Dietmar Nietan MdB und Verbandsvorstand Dr. Joachim Reichert an der Hochwasserentlastungsanlage der Rurtalsperre Schwammenauel

Hochwasserfolgen: Schadenserfassung an Gewässermauern und Beseitigung von Unrat

Durch das Hochwasser sind auch an den Gewässern selbst Schäden entstanden. Gewässermauern, die dem Objektschutz dienen, oder die für die Lenkung der Fließrichtung des Gewässers sorgen, sind durch die Wucht des Hochwassers teilweise in erheblichem Umfang in Mitleidenschaft gezogen worden. Derzeit läuft unter Federführung des Wasserverbands Eifel-Rur (WVER) eine Bestandsaufnahme der Schäden. Sehr dringliche Schäden wurden bereits behoben oder provisorisch gesichert.

Der WVER bittet die betroffenen Bürgerinnen und Bürger bei der Schadensmeldung um Mithilfe. Zu diesem Zweck wurde ein Online-Portal unter der Adresse https://arcg.is/0bnj4q eingerichtet, über das die Schäden an den besonders betroffenen Gewässern aus dem Zuständigkeitsbereich des WVER, Vicht und Inde, einfach und effizient erfasst werden können. Bei der Eingabe der Schäden werden die Nutzer gebeten, anhand der zur Verfügung gestellten kartografischen Darstellung den Stand der bereits erfolgten Aufnahme von Schäden an Gewässermauern zu prüfen. Ist die Schadstelle bereits erfasst, ist in diesem Fall keine weitere Aktion erforderlich. Bei noch nicht aufgenommenen Beschädigungen bittet der WVER, den Schaden auf der genannten Seite über den Online-Fragebogen zu melden.

Sollte die angegebene Internet-Seite nicht genutzt werden können, bittet der WVER, die Beschädigung per E-Mail unter schaden.ufermauer@wver.de zu melden.

Aus praktischen Gründen können Sie bis zum 17.09.2021 Schäden systemunterstütz melden.

Die erfassten Schäden werden nach mit den Kommunen und der Städteregion abgestimmten Kriterien kategorisiert und anschließend nach Priorität abgearbeitet.

Der WVER bittet um Verständnis, dass Schäden gegebenenfalls zunächst nur provisorisch gesichert werden, bevor eine grundlegende Instandsetzung der betroffenen Uferabschnitte erfolgen kann. Aufgrund der großen Zahl der Schäden wird die Behebung insbesondere der niedrig priorisierten Schäden Zeit in Anspruch nehmen. Wir bitten daher von Nachfragen zur Schadensbearbeitung Abstand zu nehmen.

Fragen zum Thema Uferschäden werden unter dem nachfolgenden Link Faktencheck zum Hochwasser | WVER beantwortet.

Unrat oder Sperrmüll, der nach dem Hochwasser noch in weiten Teilen im Bachbett oder direkt an den Ufern vorzufinden ist, werden durch den WVER koordiniert entfernt.

Überschwemmte Flächen, auf denen hochwasserbedingter Unrat zurückgeblieben ist, sollen in erster Linie durch den betroffenen Eigentümer nach dessen Möglichkeiten gereinigt werden. Der gesammelte Unrat soll der Kommune zur Entsorgung übergeben werden. Sofern die individuellen Möglichkeiten im Einzelfall überschritten sind, kann bei der zuständigen Kommune Unterstützung angefordert werden. Durch die Kommune werden die erforderlichen Hilfeleistungen koordiniert.

Warnung zum Wassersport aufgehoben

Der Wasserverband Eifel-Rur hebt die Warnung zum Befahren des Rursees mit Wassersportfahrzeugen wieder auf. Das Treibgut, das durch das Hochwasser in die Talsperre gelangt ist, hat sich größtenteils in den Uferböschungen abgelagert.

Das Baden im Rursee ist nur an eigens dafür ausgewiesenen Badestellen erlaubt, nämlich dem Badestrand Eschauel und der Neuen Mitte Woffelsbach. Die Überwachung der Gewässergüte am Badestrand Eschauel liegt in der Zuständigkeit der Gesundheitsamtes des Kreises Düren. Der Wasserverband bittet Badewillige, sich entsprechend dort zu informieren, ob ein Baden gefahrlos möglich ist.

Der Wasserverband betont, dass nicht nur im Zusammenhang mit den Einträgen aus dem Hochwasser, sondern generell für den Wassersport das Prinzip der eigenverantwortlichen Entscheidung gilt.

Wasserverband warnt vor wassersportlichen Aktivitäten auf der Rurtalsperre und den Staubecken

Die Hochwasserereignisse der letzten Tage haben auch zu einer großen Verunreinigung der Talsperren geführt. Nicht zuletzt daraus entstehen Gefährdungen für eine wassersportliche Nutzung der Rurtalsperre und der beiden Staubecken Heimbach und Obermaubach.

An der Oberfläche befindet sich Treibgut wie z. B. Baumstämme, die zu einer Gefährdung von Seglern, Surfern und Schwimmern führen können. Da der Wasserstand in den Talsperren noch immer sehr hoch ist und in den nächsten Tagen bleiben wird, könnten Wassersport Treibende auch versucht sein, vom Hauptsee in den Obersee zu gelangen, da sich beide in etwa auf einer Höhe befinden und die Überlaufschwelle nicht gut zu erkennen ist. Außerdem ist nicht auszuschließen, dass das Wasser durch Stoffe verschmutzt sein kann, die gesundheitsgefährdend sein können.

Als Eigentümer der Seeflächen und der Stauanlagen sieht sich der Verband im Interesse der Seenutzer gehalten, vor jeglicher wassersportlichen Nutzung in der nächsten Zeit zu warnen. Er ist sich dabei der Tatsache bewusst, dass die Warnung in der Sommersaison auch Auswirkungen auf den Tourismus hat, dem sich nach den Lockerungen der entsprechenden Corona-Schutzverordnung nun wieder neue Möglichkeiten eröffnen.

Der Wasserverband beprobt und analysiert fortlaufend die Gewässergüte. Außerdem wird der Rursee im Anschluss an die Reinigung der Urfttalsperre und des Obersees ebenfalls von gefährlichem Treibgut befreit. Gleiches gilt für die beiden Staubecken in Heimbach und Obermaubach.

Der Wasserverband hofft auf das Verständnis und appelliert an das eigenverantwortliche Handeln der Erholungssuchenden am See. Auf dieser Grundlage kann ein Verbot noch vermieden werden. Zugleich bittet er zu bedenken, dass in der näheren Umgebung der Rurtalsperre Menschen ihr Leben und auch ihre Existenzgrundlagen durch das extreme Hochwasser verloren haben.

Mitteilung des WVER zu den für das kommende Wochenende erneut zu erwartenden Niederschlägen

Zum Wochenende hat der DWD erneute Niederschläge vorhergesagt. Diese fallen diesmal jedoch wesentlich geringer aus als beim zurückliegenden Hochwasserereignis. Zudem sind sie örtlich begrenzt.

Der Wasserverband schafft in Abstimmung mit der Bezirksregierung weiterhin durch eine erhöhte Abgabe in seinen Talsperren Platz für den zusätzlich erwarteten Regen – besonders in der Urft- und in der Rurtalsperre. Die Niederschläge können dadurch in Summe vollständig aufgenommen werden.

Oleftalsperre und Wehebachtalsperre haben auch während des Hochwasserereignisses genügend Speichervolumen aufgewiesen. Dies gilt auch jetzt.

An den Gewässern wie Inde und Wurm lässt sich ein starker Rückgang in Richtung der normalen Pegelstände beobachten. Diese Flüsse können nicht durch Talsperren reguliert werden.

Im Rahmen der Vorhersage der Niederschläge werden in Summe keine weiteren Überflutungen erwartet. Es sind jedoch örtliche Starkregenereignisse möglich.

Durch das zurückliegende Extremhochwasser ist es streckenweise zu Beschädigungen des Ufers und des Gewässerbetts gekommen. Dies gilt besonders für das Flussgebiet der Inde und Vicht. Ähnliche Auswirkungen sind für das Flussgebiet der Urft und Olef berichtet worden.

Durch erhöhte Pegelstände kann es vereinzelt zu weiteren Schäden kommen.

Bitte beachten Sie zur weiteren Entwicklung die Informationen auf unserer Homepage www.wver.de. Diese sind über das rote Laufband direkt abrufbar.

Auch Kläranlagen des WVER vom Hochwasser betroffen

Das gewaltige Hochwasser, das in unserer Region massive Schäden verursacht hat, ist auch an vielen Kläranlagen des Verbandes nicht spurlos vorübergegangen. Besonders betroffen waren die Kläranlagen in der Eifel. So wurden die Anlagen in Schleiden, Gemünd, Urft-Nettersheim, Kall, Marmagen, Mulartshütte und Roetgen überflutet. In Eschweiler überschwemmte die benachbarte Inde die dortige Kläranlage vollständig. Das an der westlichen Landesgrenze verlaufende Gewässer, die Wurm, uferte auf die Kläranlage Frelenberg aus. Auch eine Vielzahl von Regenüberlaufbecken und Pumpwerken wurde unter Wasser gesetzt. Die Reinigung des Abwassers ist auf den vorgenannten Anlagen weitgehend zum Erliegen gekommen.

Der Wasserverband arbeitet mit Hochdruck und dem Einsatz aller personellen und technischen Kapazitäten daran, alle Schäden zu erfassen und die Anlagen wieder in Funktion zu setzen. Ziel ist es dabei zunächst, die wichtigsten Anlagenteile wieder ans Laufen zu bringen, um einen geregelten Abfluss des Abwassers wiederherzustellen. Dazu sollen auch die Abwasserkanäle entlastet werden, die noch hoch eingestaut sind. Zum Teil konnten hier bereits erste Erfolge erzielt werden:

So konnten die Kläranlagen Mulartshütte, Roetgen und Frelenberg ihren Betrieb bereits wieder aufnehmen. Auf der Kläranlage Marmagen kann die biologische Reinigungsstufe voraussichtlich diese Woche wieder anlaufen.

Bei den Sonderbauwerken gestaltet sich alleine die Schadensermittlung jedoch besonders schwierig, weil diese z.T. noch gar nicht zugänglich sind, besonders in Stadtteilen, die nach wie vor unter Wasser stehen. Außerdem muss oft zunächst erst einmal die Stromversorgung sichergestellt werden.

Da die Gewässer durch die entstandenen Schäden auch in ihrer Güte beeinträchtigt sind, etwa durch ausgelaufenes Öl aus Gebäuden und Fahrzeugen und anderweitig abgeschwemmte Schmutzstoffe, ist eine Wiederherstellung der Abwasserreinigung zum Schutz der Gewässer und der Umwelt unabdingbar. Der Wasserverband steht über den Fortgang der Entwicklungen in ständigem Austausch mit der Bezirksregierung Köln. Der Verband weist darauf hin, dass viele Anlagenteile, wie z.B. die Elektroschaltschränke komplett erneuert werden müssen. Es wird deswegen einige Zeit dauern, bis die Abwasserreinigung wieder die volle Leistungsfähigkeit wie vor dem Hochwasser erreichen wird.

Im Bereich von Kreuzau und Düren war durch die Niederschläge und durch den hohen Grundwasserstand, nicht zuletzt auch wegen der hohen Abgabe aus dem Talsperrensystem, der Hauptsammler fast bordvoll gefüllt. Die Kläranlage verzeichnete einen deutlich höheren Zufluss. Der WVER konnte hier in enger Zusammenarbeit mit den großen Betrieben der Papierfabrikation verabreden, dass diese ihre Produktion drosselten, um ihrerseits aktiv zur Entlastung des Hauptsammlers beizutragen. Inzwischen sind die hier aufgetretenen Beeinträchtigungen bereits wieder abgeklungen.

Die Kläranlage Eschweiler wurde von der Inde völlig überflutet
Die Kläranlage Urft-Nettersheim wurde von der Urft unter Wasser gesetzt