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Wasserverband nimmt neuen Retentionsbodenfilter an der L 23 bei Verlautenheide in Betrieb

Der Wasserverband Eifel-Rur nahm heute den Retentionsbodenfilter (RBF) Keilbusch an der L 23 offiziell in Betrieb. Der RBF nimmt Abschlagswasser aus dem Kanal aus Verlautenheide zur Kläranlage Eilendorf und einem vorgeschalteten Regenüberlaufbecken auf und gibt es weitergehend gereinigt und gedrosselt in den Bach Grenzsiefen ab. Vorher gelangte das Abschlagswasser aus dem Regenüberlaufbecken in das Gewässer Haarener Hof, das jedoch eine Wasserschutzzone durchfließt. Dieser Zustand war nicht mehr haltbar.

Der Retentionsbodenfilter wurde durch Heiko Thomas, Dezernent für Klima und Umwelt, Stadtbetrieb und Gebäude der Stadt Aachen, Daniel Hecker, zuständiger Bezirksbürgermeister von Haaren, Frank-Peter Ullrich, Verbandsratsvorsitzender und Bürgermeister der Stadt Düren, und Dr. Joachim Reichert, Vorstand des Wasserverbands Eifel-Rur, seiner Bestimmung übergeben.

Hintergrund:

Das Abwasser der Ortslage Aachen-Verlautenheide wird über einen Kanal zur Kläranlage Eilendorf geleitet. Dabei handelt es sich um einen Mischwasserkanal, der auch Regenwasser aufnimmt. Bei starken Niederschlägen kann es dazu kommen, dass zu viel Mischwasser in Richtung Kläranlage abgeleitet werden muss. Dies ist der Fall, wenn die Wasserführung mehr als 37 Liter in der Sekunde beträgt. Dann wird das überschüssige Mischwasser in das bestehende Regenüberlaufbecken (RÜB) „Am Keilbusch“ geleitet und dort zurückgehalten. Dieses Becken ist ein langestrecktes, unterirdisches Betonbecken mit einem Volumen von 1.224 Kubikmetern.

War auch dieses Becken gefüllt, durfte es bisher in das Gewässer Haarener Hof abschlagen. Zwar ist der Abwasseranteil durch das Regenwasser stark verdünnt und es setzen sich Stoffe auch in dem RÜB ab, aber trotzdem handelt es sich bei dem Überlauf um verdünntes Abwasser.

Der Haarener Hof fließt in seinem Verlauf unterhalb der Einleitstelle des RÜB unter anderem auch durch ein Gebiet der Wasserschutzzone II, das der Trinkwassergewinnung dient, bevor er in das Gewässer Grenzsiefen mündet. Aus Gründen des Gewässer- und Grundwasserschutzes war dieser Zustand langfristig nicht mehr zulässig. Deswegen muss das Abschlagswasser aus dem Regenüberlaufbecken umgeleitet und weitergehend gereinigt werden.

Dazu wurde an der L 23 zwischen Aachen-Verlautenheide und Stolberg aufgrund der örtlichen Verhältnisse ca. 500 Meter unterhalb des RÜB auf einer Wiese am Wanderparkplatz mit der Schutzhütte Tanjas Hütte auf dem Gebiet der Stadt Aachen ein so genannter Retentionsbodenfilter errichtet. Es handelt sich dabei um ein Erdbecken mit einer Fläche von 2.820 Quadratmetern und einem Volumen von 5.750 Kubikmetern. Im Becken befindet sich Filtersand, der mit Schilfpflanzen besetzt wird (es sieht in etwa aus wie ein Reisfeld). Durch die Filterschicht werden Verschmutzungen zurückgehalten. Außerdem siedeln sich dort Mikroorganismen an, die das Abwasser zusätzlich reinigen.

Das Abschlagswasser des Regenüberlaufbeckens wird nun aufgefangen und durch eine entsprechend 500 Meter lange Abschlagsleitung mit einem groß dimensionierten Kastenprofil (2 x 1 Meter) in den Retentionsbodenfilter umgeleitet, sodass es nicht mehr in den Haarener Hof gelangt. Es wird in den Bodenfilter geführt und dort, wie beschrieben, weitergehend gereinigt. Am Auslauf des Retentionsbodenfilters werden eventuell verbliebene Keime noch durch eine UV-Bestrahlung abgetötet. Danach gelangt das Wasser über eine ca. 520 Meter lange Ablaufleitung in das Gewässer Grenzsiefen hinter die Wasserschutzzone II.

Durch den zusätzlichen Rückhalteraum des Retentionsbodenfilters wird auch eine Drosselung des Abschlags in das Einleitgewässer erreicht. Konnten bisher aus dem RÜB bis zu 3.438 Liter in der Sekunde schwallartig in den Haarener Hof schießen, wird der Ablauf aus dem Retentionsbodenfilter nun auf höchstens 86 Liter pro Sekunde begrenzt. Dadurch wird auch die hydraulische Belastung des Grenzsiefen als neuem Einleitgewässer verringert, die sich ansonsten schädlich auf die Gewässerökologie und besonders auf kleine Gewässerlebewesen auswirkte. Diese werden bei starken, schwallartigen Einleitungen weitgehend verdriftet.

Die Abschlagsleitung vom Regenüberlaufbecken zum Retentionsbodenfilter unterquert zunächst die Autobahn A 44. Die Unterquerung wurde im unterirdischen Vortrieb hergestellt. Im Anschluss wurde sie entlang der L 23 unter dem Fahrradweg bis zum Parkplatz an Tanjas Hütte geführt.

Die Bauarbeiten haben im Mai 2022 begonnen und dauerten bis zum August 2023. Die Zeit bis zur jetzigen Inbetriebnahme wurde zum Anwachsen der Schilfpflanzen benötigt.

Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf ca. 8 Millionen Euro. Das Land fördert diese Kosten mit einem Anteil von knapp 2.885.000 Euro.

Blick in den Retentionsbodenfilter Keilbusch: Im Hintergrund ist das Zulaufbauwerk zu sehen, Im Vordergrund der Ablauf u. a. mit der Höhenstandsmessung.
Im Schaltraum des Retentionsbodenfilters: v.l. Heiko Thomas, Dezernent für Klima und Umwelt, Stadtbetrieb und Gebäude der Stadt Aachen, Daniel Hecker, zuständiger Bezirksbürgermeister von Haaren, Dr. Joachim Reichert, Vorstand des WVER, und Frank Peter Ullrich, Verbandsratsvorsitzender und Bürgermeister der Stadt Düren.

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NABU und WVER im gemeinsamen Einsatz zum WORLD-Cleanup-Day

Am kommenden Freitag ist der so genannte „World-Cleanup-Day“, bei dem der Vermüllung von Natur, Gewässern und Landschaft der Kampf angesagt wird. Unter dem Motto „Die Welt räumt auf – Düren macht mit“ kooperieren der NABU Kreisverband Düren und der Wasserverband Eifel-Rur (WVER) und rufen zur gemeinsamen Reinigung des Josef-Vosen-Parks an der Rur auf. Der Park am Ufer der Rur wird intensiv zur Naherholung genutzt, besonders an Wochenenden bei schönem Wetter. Nicht immer entsorgen die Besucherinnnen und Besucher dabei die Überbleibsel ihrer Freizeitgestaltung. Eine schleichende Verunreinigung von Park und Gewässer ist die Folge.

Im Zusammenhang mit dem World Cleanup Day soll deswegen am Samstag, dem 21.09.2024, in der Zeit zwischen 10.00 bis 14:00 Uhr im Josef Vosen-Park „Klar Schiff“ gemacht werden. Neben Mitgliedern des NABU werden weitere ehrenamtliche Helfer gesucht. Alle, die mithelfen wollen, sind willkommen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Treffpunkt ist das große Brillengestell in der Nähe der Grillhütte an der Straße „Schüllsmühle.“ Für Verpflegung ist gesorgt. Der Dürener Service Betrieb sammelt die gefüllten Müllsäcke schließlich ein und kümmert sich um die Entsorgung.



Rurufer in Düren auf einer Länge von 1,5 Kilometern von Unrat befreit

Fleißige Hände packten am World Cleanup Day, dem 18. September 2021, mit an und sammelten Unrat, vor allen Dingen Plastik, aus dem Uferbereich der Rur in Düren-Birkesdorf. Eine Strecke von 1,5 Kilometern wurde, ausgehend vom Josef-Vosen-Park, gereinigt.

Die Müllsammelaktion wurde vom Wasserverband Eifel-Rur (WVER) im Rahmen des LIVES-Projektes organisiert. Das EU-geförderte Projekt hat zum Ziel, den Plastik-Müll in Gewässern zu verringern. Unterstützt wurde die Sammelaktion vom NABU-Kreisverband Düren und dem Dürener Service-Betrieb (DSB). Außerdem wurden von der Initiative „Maas Cleanup“ Materialien wie Handschuhe und Müllsäcke, aber auch T-Shirts für die Helferinnen und Helfer zur Verfügung gestellt. Diese Initiative kämpft im gesamten Maas-Einzugsgebiet, zu dem auch die Rur gehört, gegen Uferverunreinigungen.

Am Ende der Aktion hatten fast 30 Helferinnen und Helfer, sowohl NABU-Mitglieder als auch Freiwillige, große Mengen an Müll gesammelt. Darunter waren Gegenstände, die durch das Hochwasser im Juli mitgeführt wurden, aber vor allen Dingen auch achtlos entsorgte „Hinterlassenschaften“ von Aufenthalten am Rurufer. So wanderten unter anderem Zigarettenstummel, Glasflaschen, Einwegverpackungen und Altkleider in die Müllsäcke.

Diese und ebenfalls aufgesammelter Sperrmüll wurden mit einem elektrischen Lastenfahrrad eines NABU-Mitglieds zum Sammelpunkt befördert und dort vom DSB zur Entsorgung abgeholt.

Am gleichen Tag fanden im Rahmen der Aktion „Maas-Cleanup“ insgesamt 150 Sammelaktionen grenzübergreifend statt. Der WVER bedankt sich bei allen hochmotivierten Helferinnen und Helfern. Von Klein bis Groß waren alle mit vollem Einsatz dabei.

Teilnehmer*innen am Tag der Sammelaktion im Josef-Vosen-Park
Helfende Hände am Tag der Müllsammelaktion
Etliche Müllsäcke wurden zum Sammelpunkt verbracht

Müllsammelaktion am RurUfer-Radweg im Josef-Vosen-Park

Nicht erst durch das Hochwasser findet sich sehr viel Plastikmüll in den Gewässern. Auch sonst entsorgen gedankenlose Zeitgenossen Unrat in die Gewässer. Besonders Plastik ist schädlich für die Umwelt, zersetzt sich nur über sehr lange Zeiträume und kann über die Flüsse bis ins Meer transportiert werden. Außerdem kann Plastik auch in die Nahrungskette gelangen, wenn kleine Plastikpartikel von Fischen verschluckt werden. Der Wasserverband Eifel-Rur veranstaltet deshalb zusammen mit dem NABU-Kreisverband Düren am 18. September 2021 im Josef-Vosen-Park (ehemals Rurpark) in Düren-Birkesdorf entlang des RurUfer-Radwegs eine Müllsammelaktion. Unterstützt wird die Aktion durch den Dürener Service Betrieb (DSB), welcher den gesammelten Müll im Anschluss entsorgt.

Die Aktion ist Teil des LIVES-Projekts. LIVES steht für „litter free rivers and streams” („Müllfreie Flüße und Ströme“), das den Plastikmüll im Einzugsgebiet der Maas, zu dem auch die Rur gehört, verringern soll. Neben dem WVER gibt es weitere Organisationen aus Deutschland, Belgien und den Niederlanden, die sich an dem Projekt beteiligen. Es wird mit Mitteln der EU gefördert.

Die Sammelaktion am 18. September 2021 beginnt um 10 Uhr am Eingang zum Park an der „Schüllsmühle“. Interessierte Bürgerinnen und Bürger werden gebeten, sich anzumelden. Dies geht direkt beim Wasserverband unter der Mailadresse kerstin.kamp@wver.de.

Zugleich damit verbunden ist der Aufruf des WVER, keinen Unrat in die Gewässer oder die Uferbereiche zu entsorgen. Zur Müllentsorgung steht in Deutschland allen ein sehr gut entwickelten Entsorgungssystem zur Verfügung.