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Masterplan zur Steigerung der Hochwasserresilienz im Einzugsgebiet von Inde und Vicht wird vorgestellt – Verband stellt Hochwassermarken zur Verfügung

Der Wasserverband Eifel-Rur hat in Kooperation mit dem Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft unter der Einbindung der Kommunen im Einzugsgebiet von Inde und Vicht und eines interdisziplinären Expertengremiums einen Masterplan zur Verbesserung der Widerstandsfähigkeit (Resilienz) gegen Hochwasser erstellt. Dieser enthält eine Vielzahl von Vorschlägen für Maßnahmen, mit denen dieses Ziel erreicht werden soll.
Der Masterplan wird auf einer eigenen Homepage vorgestellt, die ab dem heutigen Jahrestag des Hochwassers freigeschaltet ist. Dabei geht es um allgemeine Informationen zum Masterplan, es werden aber auch einzelne Projekte vorgestellt.

Die Homepage ist unter www.hochwassergefahrenvorbeugen.de zu erreichen.

Ebenso hat der Verband Hochwassermarken anfertigen lassen. Diese können von Betroffenen aus dem gesamten Verbandsgebiet (Einzugsgebiet der Rur in Deutschland) beantragt werden. Dazu findet sich unter diesem Link einen Meldebogen:

https://survey123.arcgis.com/share/53cac521de8f4bb3b673707f712ebbb0

Die Marken werden ab Mitte Septemberdann durch den Wasserverband Eifel-Rur an den Häusern eingemessen und angebracht. Für die Betroffenen dient es zur Erinnerung; für den Verband entsteht so ein über die Fläche verteiltes Datennetz zu den Höchstständen des Hochwassers.


Rurtalsperrenwasser fließt wieder in die Rur

Der Wasserverband Eifel-Rur saniert zurzeit die Hochwasserentlastungsanlage an der Rurtalsperre Schwammenauel. Dabei werden die Tunnelröhre unterhalb des Einlaufbauwerks in die Hochwasserentlastung und die anschließende, offen liegende Schussrinde saniert. Diese mündet in das Tosbecken ein, in dem beim Überlauf die Energie des herabschießenden Wassers umgewandelt wird. Die Schussrinne erhält einen neue Innenschale (Betonboden und Seitenwände), in der Tunnelröhre wird der Sohlbereich verstärkt.

Die Baumaßnahme dient der Sicherung und der Verstärkung der Hochwasserentlastungsanlage. Der Beton der Schussrinne stammt im Wesentlichen noch aus den 1930er Jahren, als die Talsperre in ihrer ersten Ausbaustufe errichtet wurde. Nach der Sanierung entsprechen die Betonfestigkeit und die Rauigkeit den heutigen Anforderungen.

Als erster Schritt wurde der untere Bereich der Schussrinne in Angriff genommen. Da dieser in das normalerweise mit Wasser gefüllte Tosbecken übergeht, musste es solange entleert werden. Die Rurtalsperre wurde aus diesem Grund ab Mitte April verschlossen und gab kein Wasser mehr in den Unterlauf der Rur ab. Damit sie bei möglichen heftigen Regenfällen nicht doch während der Arbeiten wieder geöffnet werde musste, wurde ihr Wasserstand vorher abgesenkt.

Während der Verschlusszeit wurde die Rur ausschließlich über den Kermeter-Stollen mit Wasser aus der Urfttalsperre beschickt.

Nun sind die Bauarbeiten im unteren Bereich soweit abgeschlossen, dass das Tosbecken wieder Wasser aufnehmen kann. Die Rurtalsperre wurde somit wieder geöffnet. Damit wird der Unterlauf der Rur wieder mit Wasser aus der Rurtalsperre und der Urftalssperre versorgt.

Der Hauptsee der Rurtalsperre war vor dem Verschluss auf 125 Mio. Kubikmeter (ca. 271 Meter über NN) abgesenkt worden. Durch entsprechende Niederschläge erreichte der Hauptsee wieder einen Füllstand von ca. 137 Mio. Kubikmeter (ca. 274 Meter über NN). Entsprechend der trockenen Witterung ist nun auch wieder mit einem sukzessiven Absinken des Sees zu rechnen, was jahreszeitlich dem natürlichen Verhalten entspricht.

Die Baumaßnahme insgesamt wird voraussichtlich noch bis Mitte November andauern. Solange bleiben der Weg und die Brücke über die Schussrinne am Dammfuß in Richtung des Schieberhauses noch versperrt.


Kläranlage Euchen wird umfassend saniert

Bereits im abgelaufenen Jahr hatte der Wasserverband Eifel-Rur begonnen, im Bereich vor der von ihm betriebenen Kläranlage Würselen-Euchen einen Retentionsbodenfilter zu errichten. Dieser besteht aus einem Becken mit einem Volumen von 8.200 Kubikmetern und einer Filterfläche von 3.200 Quadratmetern. Dadurch wird die Behandlungskapazität von starken Mischwasserzuflüssen erhöht, die die Leistungsfähigkeit der Kläranlage etwa bei Starkregenereignissen überfordern. Das stark verdünnte Abwasser wird im Retentionsbodenfilter zum Schutz des Einleitgewässers über eine Filterschicht geführt. Seine Errichtung ist weitgehend abgeschlossen.

Jetzt wird die Kläranlage selbst umfangreich ertüchtigt.  Die in den 1980iger Jahren errichtete Anlage ist in die Jahre gekommen. Letztmalig wurde sie Mitte der 1990er Jahre auf ihre heutige Ausbaugröße von 40.000 Einwohnerwerten erweitert.

Beim Auftreten von Frachtstößen kommt die Anlage zunehmend an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit. Um die Kläranlage langfristig leistungsfähig zu erhalten und zu erwartende, verschärfte Überwachungswerte einhalten zu können, wird sie in großen Teilen erweitert und saniert. So wird ein Pufferbecken errichtet, das die Frachtstöße zwischenspeichern und dann dosiert an die biologische Reinigungsstufe der Kläranlage abgeben kann. Ebenso wird die Anlage mit einem weiteren – dritten – Nachklärbecken ausgestattet. Darüber hinaus werden verschlissene Anlagenteile des Sandfangs und der Räumeinrichtungen an den Nachklärbecken sowie wesentliche Schlammpumpen und die Fällmitteldosierstation ausgetauscht. Die Rechenanlage am Abwasserzufluss zum Ausfiltern von Grobstoffen ist bereits ersetzt worden. Außerdem wird die überalterte Oberflächenbelüftung der biologischen Abwasserreinigung durch eine moderne Druckbelüftung ersetzt. Dies dient ebenso der energetischen Optimierung wie der Neubau eines Faulbehälters zur Stabilisierung des bei der biologischen Reinigung anfallenden Klärschlammes. Bei der Schlammfaulung wird hochenergiereiches Gas gewonnen, das in einem Gasbehälter zwischengespeichert und in einem hocheffizienten Blockheizkraftwerk zur Erzeugung von klimaneutralem Strom und Wärmeenergie verwertet wird.

Das Großprojekt beginnt noch im Januar mit dem Neubau der Einrichtungen zur Schlammbehandlung sowie der Errichtung des Pufferbeckens. Die anderen Teilprojekte folgen sukzessive. Mit einem Abschluss der Anlagenertüchtigung rechnet der Wasserverband zum Ende des Jahres 2024. Die Gesamtkosten werden mit ca. 25,2 Millionen Euro veranschlagt. Die Neuerrichtung der Schlammbehandlung wird dabei durch Mittel des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BUM) gefördert. Die Kläranlage wird während aller Baumaßnahmen ihren Betrieb voll aufrechterhalten.

Luftbild der Kläranlage Würselen-Euchen

Weg über das Staubecken Heimbach im Juni gesperrt

Über die Mauerkrone des Staubeckens Heimbach, dann am Windwerkhaus vorbei über eine Brücke über die Wehranlage hinweg können Wanderer die Rur auf einemfür Fußgänger nutzbaren Weg überqueren. Im Juni wird dies jedoch nicht möglich sein.

Wegen notwendiger Betonsanierungsarbeiten auf dem Weg neben dem Windwerkhaus muss dieser dann für einen Monat geschlossen bleiben, meldet der Betreiber des Staubeckens, der Wasserverband Eifel-Rur, und zwar vom 02. Juni bis zum 03. Juli 2020.

Der Wasserverband Eifel-Rur bittet alle Wanderer, die Sperrung bei ihrer Routenplanung zu berücksichtigen.

Die letzte große Maßnahme zur Sanierung und zur Sicherung der Standfestigkeit der Stauanlage war 2001 durchgeführt worden. Im Jahr 2011 erfolgte eine Überarbeitung der Stahlbrücke über die Wehranlage.

Luftbild des Staubeckens Heimbach