Der Kreislauf des Lebens
Unser Wasser ist Milliarden von Jahren alt – kein Tropfen kommt neu hinzu oder verlässt die Erde: unser Planet wird nicht ohne Grund „blauer Planet“ genannt, denn er besteht aus rund 1.386 Kubikkilometer Wasser. Nur drei Prozent der ganzen Wassermenge sind Süß-, also Trinkwasser. Der überwiegende Teil findet sich in gefrorener Form in den Gletschern des Nord- und Südpols, 0,6 Prozent sind unser Grundwasser. Unsere Seen, Flüsse und Bäche führen lediglich 0,02 Prozent der Gesamtwassermenge.
Wasser ist unsere Lebensgrundlage: Wir brauchen nicht nur sauberes Trinkwasser, um gesund zu bleiben – wir nutzen das Wasser auch zur täglichen Hygiene. Wir putzen, spülen, duschen oder gehen zur Toilette. An einem Tag braucht in Deutschland jeder Mensch im Schnitt 120 Liter Trinkwasser. Nicht eingerechnet ist hier das so genannte „virtuelle Wasser“, das in der gewerblichen Produktion verwendet und damit indirekt vom Menschen durch den Konsum der Güter verbraucht wird.
Aus den Augen – aus dem Sinn?
Das gesamte, vom Menschen genutzte Wasser, wird wieder dem natürlichen Wasserkreislauf zugeführt: Es fließt als Schmutzwasser in unsere Kanalisation und gelangt auf diesem Weg zur Reinigung in unsere Kläranlagen. Das in Haushalten anfallende Schmutzwasser macht allerdings den geringsten Teil des Abwassers aus, das in Kläranlagen behandelt wird. Weitaus größer ist die Schmutzwassermenge aus Gewerbe und Industrie. Und nicht zu vergessen: der große Anteil Regenwasser, der sich in vielen Kanalnetzen, ebenfalls mit dem Schmutzwasser mischt. Der Regen fällt auf die versiegelten Flächen der Städte und nimmt dort, bevor er von der Mischkanalisation aufgenommen wird, schädliche Stoffe wie z.B. Mineralöl, Streusalz, Schwermetalle, Reifenabrieb, Chemikalien oder Abfall auf. Abwasser besteht somit aus einer Vielzahl ganz verschiedener Stoffe – fest, flüssig und gelöst. Diese haben alle mehr oder weniger Auswirkungen auf unser Öko-System.
Die Wasserqualität in den Bächen und Flüssen unserer Region verbessert sich seit Jahrzehnten stetig. Diese positive Entwicklung ist auf die flächendeckende Einrichtung von zuverlässig arbeitenden Kläranlagen und die kontinuierliche Verbesserung unserer Abwasserreinigungstechnik zurückzuführen. Die erheblichen Investitionen in den Gewässerschutz zahlen sich somit spürbar aus.