15.07.2019:
Wasserverband Eifel-Rur hebt Versprüh-Warnung von Wasser aus der Rur ab Düren-Merken auf
Wegen schwankender Legionellen-Belastungen im Ablauf der Kläranlage Düren-Merken hatte der Wasserverband Eifel-Rur (WVER) im letzten Jahr davor gewarnt, unterhalb der Kläranlage Wasser aus der Rur zu entnehmen und zu versprühen. Ebenso wurde empfohlen, keinen Wassersport auf dem Fluss zu betreiben. Diese Maßnahmen waren erforderlich, da bestimmte Stämme dieser in Wasser vorkommenden Bakterien die Legionellose auslösen können, eine schwere Form der Lungenentzündung. Allerdings ist eine Infektion mit diesen Bakterien nur möglich, wenn kleinste, mit Legionellen belastete Wassertröpfchen – also Aerosole – eingeatmet werden.
Für die diesjährige Sommersaison können in Absprache mit dem Gesundheitsamt des Kreises Düren die vorgenannten Warnungen wieder aufgehoben werden. Der WVER hatte im letzten Jahr nach sehr kurzer Planungs- und Bauzeit eine UV-Bestrahlungsanlage im Ablauf der Kläranlage installiert und noch Mitte Dezember 2018 in Betrieb genommen.
„Unsere hochmoderne UV-Anlage hat nach nunmehr halbjährigem Betrieb ihre Leistungsfähigkeit voll unter Beweis gestellt“, erklärt Verbandsvorstand Dr. Joachim Reichert. Die Legionellen würden bis auf sehr geringe, unkritische Restkonzentrationen durch die Bestrahlung zielsicher eliminiert. Deshalb gehe von der Nutzung von Rur-Wasser, z.B. bei der Beregnung landwirtschaftlicher Flächen oder auch beim Wassersport, nun kein Legionellose-Risiko mehr aus.
Generell bittet der Verband jedoch darum, Wasser nicht direkt unmittelbar unterhalb der Einleitstelle der Kläranlage zu entnehmen. Das gereinigte Abwasser enthält immer noch Restkonzentrationen von Abwasserinhaltsstoffen, was technisch unvermeidlich und daher auch zulässig ist. Ferner wird darauf hingewiesen, dass das Wasser der Rur auch bei bestmöglicher Entfernung der Legionellen kein Trinkwasser ist.