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19.09.2018:

WVER-Kläranlage stellte sich der Öffentlichkeit vor

Die Kläranlage Monschau-Konzen des Wasserverbands Eifel-Rur (WVER) reinigt das Abwasser des gleichnamigen Orts sowie der Monschauer Ortsteile Imgenbroich und Mützenich. Die ursprünglich 1974 in Betrieb genommene Anlage wurde ab 2004 vollständig umgebaut und mit der innovativen Membrantechnik ausgestattet. Zugleich wurde der Kläranlage ein Retentionsbodenfilter mit einer UV-Behandlungsanlage des Filterablaufs nachgeschaltet.

Im Rahmen seiner Informationsveranstaltungen zu seinem 25jährigen Verbandsjubiläum öffnete der Wasserverband die Tore der Anlage für interessierte Besucherinnen und Besucher. Bei fortlaufenden Führungen erfuhren die Gäste, wie die Abwasserreinigung funktioniert. Das Abwasser gelangt zunächst in eine Rechenanlage mit einem Stababstand von 3mm, in der gröbere Schmutzstoffe herausgefiltert werden. Danach werden Sand und Fette entfernt. Darauf wird das Abwasser in eine Feinsiebung gefördert. Hier beträgt der Stababstand der Rechen nur noch 0,5 mm. „Damit werden selbst kleine Feststoffe wie z. B. Haare entfernt“, erläuterte Betriebsleiter Andreas Hübner bei einer Führung. Im Anschluss daran bauen Mikroorganismen im Belebungsbecken die im Abwasser verbliebenen, gelösten Stoffe ab, wobei gelöste Kohlenstoffverbindungen und Stickstoff entfernt werden. Das gereinigte Abwasser muss nun von der Bakterienmasse getrennt werden. Dies erfolgt durch die Membranplatten. Sie sind auf Gestellen (Racks) installiert und in das Abwasser abgetaucht. Die Platten sind innen hohl und mit Membranen bespannt, in denen ein Unterdruck erzeugt wird. „Durch winzigste Poren wird das gereinigte Abwasser abgezogen, die Keime und Bakterien passen nicht hindurch“, berichtete Hübner. „Im Abwasser befinden sich in 72 Modulen insgesamt 28.800 Membranplatten, von denen jede eine Fläche von 0,8 Quadratmetern besitzt.“

Da die Kläranlage nur für einen bestimmten Abwasserzufluss ausgelegt ist, bei starken Regenfällen jedoch mehr mit Regenwasser verdünntes Abwasser zufließen kann, wird dieses dann in einem Regenüberlaufbecken zwischengespeichert. „Diese Becken dürfen unter bestimmten Bedingungen überlaufen“, erklärte Abwassermeister Marco Haas. Dadurch würde dieses Wasser dann in den Feuerbach gelangen. Um es weitergehend zu reinigen, wird es über einen dreistufigen Retentionsbodenfilter geleitet. Diese Becken sind mit sandigem Filtermaterial gefüllt, das mit Schilfpflanzen bewachsen ist. „Außerdem befindet sich am Auslauf der Becken noch eine ‚UV-Kanone‘, mit der das ablaufende Wasser bestrahlt wird“, erläuterte Haas weiter. Dadurch werden im gereinigten Abschlagswasser verbliebene Keime fast vollständig abgetötet. Dies dient in erster Linie der Sicherung der Trinkwasserqualität, da der Feuerbach mittelbar über die Rur in den Obersee der Rurtalsperre gelangt, der als wichtiges Rohwasserreservoir für die Trinkwasseraufbereitung der WAG in Roetgen dient.

Neben den Führungen konnte man sich im Labor der Kläranlage Mikroorganismen aus den Belebungsbecken anschauen und Sonderbauwerke aus der Kanalisation wie etwa Pumpstationen sowie Gerätschaften zu deren Betreuung kennenlernen. Außerdem hatten jüngere Besucher auch die Möglichkeit, sich über moderne technische Ausbildungsberufe zu informieren, die beim Verband angeboten werden. Ebenso wurden die vielfältigen wasserwirtschaftliche Aufgaben des Verbands vorgestellt, der auch Talsperren in der Nordeifel betreibt und in weiten Teilen des deutschen Einzugsgebiets der Rur für die Gewässerunterhaltung zuständig ist.

Abwassermeister Marco Haas (3.v.l.) stellte auch den Retentionsbodenfilter vor
Abwassermeister Marco Haas (3.v.l.) stellte auch den Retentionsbodenfilter vor




Betriebsleiter Andreas Hübner (1.v.r.) erklärte Besuchern die Abläufe auf der Kläranlage Konzen